Guten Morgen,
ich habe vor gut drei Wochen die Diagnose "Multizentrisches intraduktales Mammakarzinom" erhalten. Es handelt sich um drei etwa 15 mm große Tumore in zwei verschieden Quadranten. Ausserdem wurde in einem weiteren Quadranten im MRT ein kleiner, wahrscheinlich gutartiger Knoten (evtl. ein Milchgangspapillom) entdeckt, aber nicht mehr biopsiert, da ohnehin eine Mastektomie geplant ist. Diese Woche war die Tumorkonferenz und morgen habe ich einen Termin zur Besprechung.
Nun habe ich zwei Fragen, die ich morgen gerne stellen würde und wüsste gern, ob das sinnvoll ist:
1.
Es wurden Biopsien von allen drei Tumoren genommen, allerdings wurden die Hormonrezeptoren (ER+++/PR+++) und die Prognosemarker (HER2-/ K67 22%) nur vom größten Karzinom erstellt. Die Knoten fühlen sich allerdings völlig unterschiedlich an. Zwei etwa wie ovale, unregelmässige Kiesel und einer spinnenförmig mit langen, dünnen Ausläufern. Ist es möglich, dass die Tumore eine unterschiedliche Genese haben und wäre es dann nicht sinnvoll, diese Daten wenigstens auch von dem differenten Knoten zu erheben?
Eine Therapieentscheidung soll erst nach der OP erfolgen. Die Lymphknoten sind radiologisch negativ.
2.
Ich habe in den Monaten vor der Diagnose ungewollt knapp 15 kg abgenommen und habe mittlerweile einen BMI von 17. Ich habe das bereits im Juni (Blutbild, Thorax-XR) ohne Befund) von meiner Hausärztin abklären lassen, die mich dann nach Knoten in der Brust fragte und zur Mammographie schickte. Die Gynäkologin meint, da alle Blutwerte normal seien, sei es nicht wahrscheinlich, dass der Gewichtsverlust mit dem Krebs zu tun habe und dass ich mich mit Hilfe der Hausärztin um eine Ernährungsberatung kümmern solle. Ich esse allerdings normalerweise sehr gesund (mediterrane Kost, viel Gemüse, Olivenöl, wenig Fleisch, kaum Zucker) und versuche trotz fehlendem Appetit so viele Kalorien wie möglich zu mir zu nehmen.
Ist es möglich, dass der Gewichtsverlust trotz der Blutwerte in den Tumoren begründet liegt? Ist es sinnvoll, das noch einmal anzusprechen? Ich bin – auch im Hinblick auf die Therapie – besorgt, weil es mir sehr schwerfällt, mein Gewicht wenigstens stabil zu halten.
Vielen Dank im Voraus.

Fragen an die Gynäkologin nach Tumorkonferenz
Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Brustkrebs | Expertenfrage

Antwort
Entschuldigung, es muss natürlich "multizentrisches duktales Mammakarzinom" heißen.
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam
Hallo,
Ein Karzinom ist ein meist infiltrativ wachsender Tumor. Wenn die Tumoren wachsen entziehen sie dem Körper so viel Energie und so viele Nährstoffe, sodass daraus ein Gewichtsverlust resultiert.
Natürlich können wir es via Internetforum nicht beurteilen, da wir Sie und Ihre Befunde nicht kennen und Sie auch nicht körperlich untersuchen können, jedoch kann ein Gewichtsverlust sehr wohl durch einen Tumor bedingt sein.
Um dem Körper die für die Therapie notwendigen Nährstoffe und Energie zuzuführen, kann es nötig sein, dass Sie zusätzlich auf hochkalorische Kost zurückgreifen müssen. Diese gibt es in Form von Drinks und Puddings, lassen Sie sich hierzu am besten von Ihrer Hausärztin beraten, was für Sie die beste Alternative wäre.
Ob die Tumoren unterschiedliche Genesen haben, können wir leider nicht sagen. Da die Therapie erst nach der OP festgelegt wird, wird man sich hierbei sicher auf die histologische Aufarbeitung des entnommenen Gewebes stützen, dh man wird dabei alle 3 Tumoren untersuchen. Sollte sich hier eine unterschiedliche Genese zeigen (was aber relativ unwahrscheinlich ist, in der Medizin ist jedoch nichts unmöglich), wird man die weitere Therapie anpassen.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - ihr Lifeline Gesundheitsteam

Antwort
Vielen Dank!
Ja, Ihre Antwort hilft mir weiter.
Herzliche Grüße.
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam
Das freut uns sehr. Bei weiteren Fragen sind wir natürlich gerne wieder für Sie da.
Bis dahin alles Gute - Ihr Lifeline Gesundheitsteam