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Tramadol ausschleichen als chronische Schmerzpatientin

Kategorie: Allgemeinmedizin » Hausarzt | Expertenfrage

02.11.2018 | 17:22 Uhr

Hallo! 
Seit meinem 3. Lebensjahr leide ich unter chronischen Kopfschmerzen kombiniert mit Migräneanfällen, welche in gewissen Abständen auftreten.
Mit 16 wurde bei mir eine schwere Endometriose festgestellt, welche nicht mehr in eine Kategorie eingestuft werden konnte, da es wohl unfassbar viele Herden waren.
Von da an gingen Hormonbehandlungen und unzählige Bauchspiegelungen los. In regelmäßigen Abständen wurde ich operiert. 
Meine Kopfschmerzen haben sich immer weiter intensiviert.
Mit 16 wurden viele Schmerzmittel bei mir ausgetestet. Tramadol war das einzigste, welches mir geholfen hat und relativ gut verträglich ist.
Viele andere Medikamente, wie Präparate mit Acetylsalicylsäure, Novalgin, voltaren etc. Schlugen mir sehr schnell auf dem Magen. Sie verursachten überwiegend Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Einige haben einen unangenehmen Juckreiz ausgelöst.
Wenn meine Schmerzanfälle sehr schwer werden bzw wenn sich eine hohe Schmerzperiode anmeldet, nehme ich das tramadol zusammen mit Ibuprofen oder Paracetamol. Ibuprofen oder Paracetamol wirken allerdings nicht alleine. Leider nur in Kombination mit tramadol. Ich versuche speziell ibuprofen und Paracetamol gering zu halten, um meine Organe nicht stärker zu belasten.
Da die Ärzte damals alle, ohne Ausnahme, behauptet haben, ich würde durch die heftige Endometriose nie Kinder kriegen können, hat mich das natürlich nach einigen Jahren belastet.
Als ich 2004 in die künstlichen Wechseljahre geschickt wurde, musste ich einige Monate nach der Therapie feststellen, dass ich schwanger bin.
Die Ärzte können sich bis heute nicht erklären, wie das passiert ist. Ich hingegen war überrascht und überglücklich. Im 2. Monat, Ende 2004, habe ich eine Fehlgeburt erleiden müssen.
2006 wurde ich gewollt wieder schwanger und habe alle Schmerz Medikamente von jetzt auf gleich abgesetzt. Das war eine sehr schwierige Prozedur. Habe es aber geschafft.
2 Monate nach der Geburt habe ich allerdings wieder auf tramadol zurückgegriffen. Ich nehme es täglich. Mein Arzt schreibt mir monatlich 100ml auf. Mit dem tramadol hab ich meine Schmerzen unter Kontrolle. Nun hat meine Arzt eine Nachfolgerin. Sie hat mir vor einigen Tagen das letzte Mal die Tropfen verschrieben. Sie meint, dass sie eine Opiat Gegnerin ist und sie mich in Behandlung bei einem Schmerztherapeuten abgeben will. 

Die damaligen schmerztherapeuten haben diese tramadol Therapie übrigens befürwortet und unterstützt  
Ich habe viele Dinge ausprobiert..... Osteo, - Physio-, und Homöopathie, Heilhypnose, Rehaspotz, Akupressur, Akupunktur und die ganzen Arztbesuche nicht zu vergessen.
Die Halswirbelsaule ist offenbar für meine Schmerzen verantwortlich und die hormonschübe tun ihr übriges dabei.
Ich hab mir jetzt einen Termin beim Schmerztherapeuten gemacht. Dieser Termin ist aber erst im Dezember. Ich habe unendlich viele Schmerztherapeuten angefragt, in der Hoffnung, dass ich irgendwo schneller einen Termin bekommen kann. Aber leider vergebens..... I'm November brauch ich mein nächstes Rezept und werde es von ihr nicht bekommen.
Da ich einen extrem starken Wunsch habe, nämlich ein 2. Kind zu bekommen, würde ich das tramadol gerne zurückstufen. Ein kalter Entzug kommt nicht infrage und ein stationären entzug will ich unter keinen Umständen. Ich muss in der Nähe meiner Familie bleiben.
Meine Angst ist natürlich, dass die Schmerzen extrem sein werden und ich psychisch ja auch irgendwie abhängig bin. Ein Leben ohne Medikamente kenne ich nicht. 

Zu welchem Arzt kann ich gehen, um eine Runterdosierung zu erzielen bzw bei Entzugserscheinung ggf mit anderen Medikamenten zu behandeln? Mein Hausarzt war der einzigste, welcher mir zugehört hat und dem ich blind vertraut habe. Ich möchte nicht wieder zum Versuchskaninchen werden. Das war ich schon viel zu oft.
Ich wäre Ihnen so dankbar, wenn Sie mir einen Tipp für die weitere Vorgehensweise geben könnte. Wer und wie kann mir helfen?
Ich würde mich sehr über eine Rückmeldung freuen, da ich mich momentan einfach im Stich gelassen fühle.

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Bisherige Antworten
Dr. Sabine Schulz
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03.11.2018, 21:25 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo Petzy,

weiss denn Ihre Hausärztin, dass Sie bereits einen Termin beim Schmerztherapeuten haben und es um Hilfe zur Runterdosierung des Tramals geht?Das wäre doch in Ihrem Sinne! Wenn Sie jedoch mit der neuen Hausärztin kein ausreichendes Vertrauensverhältnis aufbauen können bzw diese Sie nicht im gewünschten Masse unterstützt, würde ich empfehlen ggf einen neuen Hausarzt zu suchen. In solchen Situationen ist dies oftmals sinnvoll. Es gibt Ärzte, die sich mit Medikamentenabhänigkeit gut auskennen und eine Zusatzbezeichnung 'Suchtmedizin' haben, dies sind oftmals Allgemeinärzte oder Neurologen/Psychiater. Ihre Krankenkasse kann Ihnen da ggf mit Empfehlungen in Ihrer Nähe weiterhelfen. 

Gruss

Dr Schulz

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04.11.2018, 17:28 Uhr
Antwort

Hallo!

vielen Dank für Ihre Antwort! 

Die Ärztin ist der Meinung, dass ich zu jung wäre, um solche Medikamente zu bekommen. 

Sie hat mich abgespeist  ohne mir zuzuhören  

Ist ja gut und schön, wenn sie eine andere Meinung hat als andere Fachleute.

Es würde immer viel rumexperimentiert, aber bisher war das tramadol die einzigste Möglichkeit, welche die Schmerzen etwas reduzieren konnte 

Mich jetzt einfach strikt abzuweisen finde ich nicht ok. Ich habe mir diese ganzen Schmerzen nie gewünscht.

Ich werde morgen versuchen, irgendeinen schmerztherapeuten zu finden, der vielleicht eine akute Sprechstunde anbietet. 

Ich sitze echt auf heiße Kohlen und bin einfach sauer   dass ich zum x. Male einen Arzt bzw in dem Falle eine Ärztin begegnet bin, welche mich nicht anhört und auch nicht ernst nimmt.

 

Dr. Sabine Schulz
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05.11.2018, 15:42 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo nochmal,

wie gesagt, ggf wenden Sie sich an Ihre Krankenkasse, diese kann Ihnen bei der richtigen Arztsuche in der Nähe behilflich sein. Wünsche alles Gute!

Gruss

Dr Schulz

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