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Taubheitsgefühl Arm und Bein

Kategorie: Allgemeinmedizin » Hausarzt | Expertenfrage

13.08.2018 | 14:14 Uhr

Vor fünf Tagen trat ein Taubheitsgefühl gleichzeitig im linken Bein und im linken Arm auf, das seitdem mal stärker und mal schwächer wird, während der Nachtruhe dann völlig verschwindet, aber kurze Zeit dem Aufstehen wieder voll da ist. Ich leider unter keinen sonstigen Krankheiten, hatte keinen Unfall oder Sportverletzungen, habe in den Tagen vor dem ersten Taubheitsanzeichen jedoch viel am Schreibtisch gesessen und vermute daher einen eingeklemmten Nerv oder Muskelverhärtungen. Kann dies sein? Was sollte ich am besten tun, gibt es wirksame Salben und wann ist ein Arztbesuch unumgänglich?

Besten Dank im Voraus für Ihre Antwort.

A. Hübers

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Bisherige Antworten
Dr. Sabine Schulz
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13.08.2018, 16:49 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo Annegret,

würde in jedem Fall einen Arztbesuch zur Abklärung empfehlen. Es könnte sich z.B. um Muskelverspannungen/Wirbelsäulenprobleme  handeln, aber auch als Beschwerdeursache möglich wären neurologische Erkrankungen bzw ein drohender Schlaganfall. Aus der Ferne via Netz ist leider eine ausreichende Einschätzung nicht möglich,

Gruss

Dr Schulz 

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13.08.2018, 17:24 Uhr
Kommentar

Guten Tag Frau Dr. Schulz,

besten Dank für Ihre Rückmeldung.

Ich werde einen Arzt aufsuchen, sollten die Beschwerden anhalten, hätte mich jedoch über Ratschläge zur Behandlung von Muskelverspannungen gefreut, was ich für die naheliegendste Ursache halte. 

Würde ein drohenden Schlaganfall sich tatsächlich so äußern, dass das Taubheitsgefühl über Nacht vollständig verschwindet? Eher nicht, oder?

 

Mit bestem Gruß

A. Hübers

Dr. Sabine Schulz
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14.08.2018, 10:22 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo nochmal,

Muskelverspannungen lassen sich oftmals durch Wärmeauflagerung z.B. in Form von erwärmten (Kirschkern-)kissen oder von in der Apotheke erhältlichen Wärmeauflagen/-pflastern bessern. Bestrahlung mit Rotlicht kann auch helfen. Manchen Patienten hilft auch Kälte, lässt sich leider nicht vorhersagen. Sinnvoll sind auch Bewegungsübungen. Eine kurzfristige zusätzliche medikamentöse Therapie durch z.B. Ibuprofen (wenn keine Kontraindikationen wie z.B. Unverträglichkeiten bestehen) in Gel-oder Tablettenform ist meist auch sinnvoll.Sicherlich sind die von Ihnen geschilderten Symptome nicht unbedingt typisch für einen Schlaganfall, letzlich gibt es aber auch untypische Verläufe. Aus der Ferne ist eben leider eine ausreichende Beurteilbarkeit leider nicht gegeben,

Alles Gute

Dr Schulz

 

 

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24.08.2018, 20:58 Uhr
Kommentar

Guten Abend Frau Dr. Schulz,

Besuche beim Hausarzt und Neurologen haben mein Problem leider nicht klären können.

Außer einem möglichen Vitamin B12 Mangel - die Werte lägen im Graubereich, müssten deshalb noch weiter abgeklärt werden - liegt nichts vor.
 
Die ersten neurologischen Untersuchungen zeigen eine normale Reizweiterleitung und keinerlei Auffälligkeiten. 
 
Weitere Klärung soll nun ein MRT geben. Als eine mögliche Ursache wurde eine Entzündung in der Wirbelsäule genannt.
 
Eine Untersuchung durch einen Orthopäden sei nicht nötig. Eine Erklärung, weshalb das Taubheitsempfinden schwankt und durch eine Veränderung der Körperhaltung beeinflusst werden kann, konnte nicht gegeben werden.
 
Abgesehen von dem Missempfinden in den Extremitäten liegen keine anderen gesundheitlichen Beschwerden vor.
 
Vor einigen Wochen allerdings heilte eine Bartholinitis ohne Eingriff oder medikamentöse Behandlung allein durch Sitzbäder ab.
 
Meine Fragen:
 
Ist es möglich, dass die Bakterien, die für eine Bartholinitis ursächlich sind, vom primären Entzündungsherd über die Blutbahnen auch die Wirbelsäule besiedeln?
 
Wäre beim Verdacht auf eine Entzündung der Wirbelsäule nicht eine bald mögliche Therapie ratsam? Der MRT-Termin ist erst in vier Wochen. 
 
Könnte ein Vitamin-B12-Mangel eine Erklärung für die nur einseitig auftretenden Symptome sein, und welches weitere Vorgehen empfehlen Sie?
 
 
Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort.
 
A. Hübers
Dr. Sabine Schulz
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25.08.2018, 12:22 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo AnnegretHu,

grundsätzlich ist es möglich, dass eine bakterielle Entzündung in andere Organe und in die knöchernen Strukturen streut, auch bei einer Bartholinitis, vor allem bei chronisch Kranken. Nehme an, es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass eine bakterielle Entzündung der Wirbelsäule vorliegt, sonst hätte man sicher das MRT für eilig befunden. Ein Vit B 12Mangel kann auch mal einseitige oder wechselnde Symptome verursachen, sehr wahrscheinlich als Ursache erscheint mir dies in Ihrem Fall nicht. Würde das MRT - Ergebnis abwarten, hier sieht man ja auch andere Strukturen wie Muskeln, Sehnen etc. , 

Gruss

Dr Schulz

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26.09.2018, 07:44 Uhr
Kommentar

Guten Morgen Frau Dr. Schulz,

 
leider haben weder die neurologischen Untersuchungen noch ein MRT
eine Ursache für meine Beschwerden ergeben. Diese beschränken sich
inzwischen jedoch nicht mehr nur auf die linke Körperseite, sondern treten nun auch an der rechten Hand und dem rechten Bein auf.
 
Ein orthopädisches Problem schließen die Ärzte aus. Auch eine Neuroborreliose aufgrund mehrere Zeckenstiche zu Jahresbeginn halten sie aufgrund meiner Symptome für wenig wahrscheinlich, empfehlen nun einige Woche zu warten, wie sich die Beschwerden entwickeln, um dann eventuell durch eine Nervenwasserpunktion Borreliose nachweisen zu können.
 
Mir ist nicht wohl bei dem Gedanken, durch zu langes Warten eine Krankheit vielleicht zu verschleppen bzw. mit der Behandlung zu spät zu beginnen und würde mich sehr freuen, falls Sie noch einen Vorschlag machen könnten, wie sich die Ursachen meiner Beschwerden klären lassen.
 
Vielen Dank im Voraus.
 
Mit freundlichen Grüßen
 
Annegret H./div>

26.09.2018 09:26 – Beitrag von der Redaktion bearbeitet.

Dr. Sabine Schulz
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26.09.2018, 16:42 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo nochmal,

auch wenn es ja grundsätzlich eine gute Nachricht ist, wenn MRT und neurologische Untersuchungen in Ordnung waren, kann ich natürlich Ihre Bedenken verstehen. Es ist leider manchmal in der Medizin so, dass erst anhand einer Verlaufsbeobachtung eine Diagnose gestellt werden kann,  dies ist nicht ungewöhnlich, aber natürlich belastend in seiner Ungewissheit für den Patienten. Daher scheint mir trotzdem das empfohlene Vorgehen sinnvoll, denke nicht, dass etwas verschleppt wird. Auch wenn ein Vit-B-Mangel als Ursache nicht sehr wahrscheinlich ist, nehmen Sie denn jetzt B-Vitamine ein?

Gruss

Dr SchulzF

 

 

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28.09.2018, 12:27 Uhr
Kommentar

Danke für Ihre Rückmeldung. 

Die Ungewissheit ist das eine, der Zweifel an der Richtigkeit des Vorgehens etwas anderes. Bislang hat mir keiner der Ärzte erklären können, wie eine Infektion durch einen Errger, z.B. Borreliose, solche Symptome verursachen kann. 

Das Taubheitsgefühl ist nicht permanent, tritt wechselnd stark, mal auf der einen Körperseite, dann auch der anderen auf. Müsste bei einer Infektion die Beschwerden nicht dauerhaft sein?

Außerdem kann ich durch eine Veränderung der Körperhaltung Einfluss auf die Stärke der Sensibilitätsstörung nehmen. Ein orthopädisches Problem könne aber keinesfalls vorliegen, sagen meine Ärzte und verunsichern mich damit nur noch weiter. 

Ist Ihnen ein Krankheitsbild, wie ich es schildere und das nicht neurologisch bedingt ist, bekannt?

Mit freundlichem Gruß

Annegret Hübers

Dr. Sabine Schulz
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29.09.2018, 20:49 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo nochmal,

die von Ihnen geschilderte Beschwerdesymptomatik deutet (leider) nicht auf eine bestimmte Erkrankung hin, das macht die Ursachenfindung so schwierig. Sowohl kann eine Borreliose auch mal wechselnde Beschwerden auslösen als auch eine orthopädische Erkrankung wie z.B. ein Wirbelsäulenleiden, auch wenn dies nicht typisch ist. Bei der Borreliose entstehen solche Schmerzen durch den Befall des peripheren Nervensystems, die meisten betroffenen Patienten beschreiben insbesondere nächtliche Schmerzen.

Gruss

Dr Schulz

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10.10.2018, 00:44 Uhr
Antwort

Guten Abend Frau Dr. Schulz,

 
ein Mal möchte ich Sie noch um Ihre Einschätzung bitten. 


Inzwischen sind weitere Untersuchungen abgeschlossen worden, brachten jedoch leider keinen eindeutigen Befund:


Die Halswirbelsäule zeigt keine wesentlichen degenerativen Veränderungen, jedoch ein Bulging der Bandscheibe ohne Nervenwurzelkompression.


Durch eine weitere Blutuntersuchung wurde Diabetes und Borreliose ausgeschlossen, allerdings ein ANA-Wert von 1:320 festgestellt.

Beim Versuch der genauen Bestimmung der dsDNS- und ENA-AAK war das Screening der Antikörper negativ.


Nun empfiehlt der Hausarzt die weitere Abklärung bei einem Rheumatologen, obwohl mein Beschwerdebild nicht den üblichen 
Symptomen bei einer rheumatologischen Erkrankung entspricht.


Der Neurologe empfahl den weiteren Verlauf einige Wochen abzuwarten und ggf. anschließend eine Lumbalpunktion.


Welches weitere Vorgehen würden Sie empfehlen? 

Könnte nicht doch eine bakterielle Ursache vorliegen? Die ohne medikamentöse Behandlung abgeklungenen Bartholonitis hatte ich
ja bereits erwähnt.

Könnte das Bulging der Bandscheibe nicht doch für das Taubheitsgefühl verantwortlich sein, auch wenn es auf keinen Nerv drückt?


Ich nehme die Beschwerden inzwischen schwächer war als zu Beginn, und zeitweise verschwinden sie völlig.
Geblieben ist das Gefühl, die Sensibilitätsstörungen durch Körperhaltung und durch Wärme beeinflussen zu können. 
Schmerzen empfinde ich weiterhin nicht.


Ich danke Ihnen vielmals im Voraus für Ihre Rückmeldung.

Annegret H. 
Dr. Sabine Schulz
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11.10.2018, 20:32 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo Annegret,

würde beides empfehlen, also einen Termin beim Rheumatologen machen und den Neurologen nach dem empfohlenen Intervall erneut aufsuchen. Hinsichtlich des Bandscheibenbefunds am besten nochmal beurteilen lassen, ob sich das Bulging durch Änderungen der KörperHaltung verändern könnte und ggf doch die Möglichkeit einer Nervenkompression besteht?Dass die durchgemachte  Bartholinitis eine Rolle spielt, halte ich für eher unwahrscheinlich, wie gesagt, letztlich ist es aber leider aus der Ferne nicht möglich eine Diagnose zu stelle,

Viele Grüße

Dr Schulz 

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