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Plötzlich verschwindende Kopfschmerzen nach Gehirnerschütterung

Kategorie: Allgemeinmedizin » Hausarzt | Expertenfrage

21.01.2022 | 19:10 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren!

Kurz vorneweg: Ich höre seit einer Weile viel zu sehr in mich hinein und da mich in Angstsituationen fachmännische Aussagen beruhigen (und mein Hausarzt schon zu hat), frage ich jetzt hier.

Zur Situation:

Ich habe am vergangenen Freitagabend (also vor exakt einer Woche) beim Volleyball einen Ball ins Gesicht geschmettert bekommen. Danach dröhnte mir der Schädel, ich hatte von den Schläfen abwärts Kopfschmerzen, konnte aber noch eine halbe Stunde lang weiterspielen, bevor ich mit dem Fahrrad nach Hause gefahren bin. Ich war auch nicht bewusstlos, hatte keine Gedächtnislücken oder sonstige Einschränkungen.

Zu Hause war mir dann schwindelig, etwas übel (aber auch vor Angst, weil ich mich am Fahrrad zu Gehirnerschütterungen und möglichen Folgen etc. "belesen" hatte), mir tat der Kopf weh und ich hatte Angst. Übergeben musste ich mich nicht.

Meine Eltern haben mich beruhigt und ich bin nicht zum Arzt gegangen (unter der Woche habe ich aber bei meiner Ärztin nachgefragt, weil ich leicht bläuliche Ringe in meinen Skleren im Auge hatte). Samstag und Sonntag hatte ich dann Kopfschmerzen, bin aber spazieren gegangen. Der Kopfschmerz war stark drückend und ziemlich rund um den Kopf herum, dabei vorne an der Stirn so, als hätte ich eine Krone auf.

Die Spaziergänge schienen mir erstmal gut zu tun, am Sonntag war ich dann nach frühem Aufstehen aber gleich zweimal draußen. Nach dem zweiten Spaziergang hatte ich stärkere Kopfschmerzen und als ich ruckartig aufgestanden bin, waren die genauso ruckartig weg. Dafür habe ich plötzlich Panik bekommen, mir wurde kalt und übel.

Im Laufe der Woche haben sich die Symptome gebessert; seit Sonntag hatte ich eher an der Stirn Kopfschmerzen, meist aber eher Übelkeit - insbesondere, wenn ich Hunger hatte und etwas essen musste. Generell hat sich mein Kopf eher gemeldet, wenn ich essen oder trinken musste. Gestern konnte ich sogar zum ersten Mal wieder ohne große Unterbrechungen über mehrere Stunden hinweg auf meinen Bildschirm schauen, um die Vorlesungen zu verfolgen. Anfang der Woche musste ich mich dazwischen noch regelmäßig hinlegen, weil mir der Kopf davon schwirrte.

Heute Morgen war auch noch alles in Ordnung; ich hatte zwar ein leichtes Druckgefühl an der Stirn (wieder ein bisschen wie dieser Krönchenkopfschmerz), das war aber nach dem Frühstück wieder weg. Danach war ich sehr lange vor dem Bildschirm und habe mich auch über meine Vorlesungen etc. aufgeregt. Gegen 17:00 habe ich für ca. eine halbe Stunde in der Küche gestanden und da wurde dieses Druckgefühl an der Stirn heftiger. Ich wollte noch kurz was fertig machen und mich dann hinlegen, aber dann war das Druckgefühl plötzlich weg und ich habe praktisch eine Panikattacke bekommen. Mein Blickfeld war kurz wie in Watte gepackt und mein Blutdruck war dementsprechend auch zu hoch (ca. 138 zu 95; normalerweise habe ich nie zu hohen Blutdruck...). Ich hätte fast schon den ärztlichen Bereitschaftsdienst angerufen...

Meine Mutter hat mich beruhigt und wir sind eine Runde spazieren gegangen. Jetzt geht das Drücken an der Stirn langsam wieder weg, aber bis eben war es noch stärker, nachdem es erst nach dem Spaziergang wiedergekommen ist. Dazu sei gesagt, dass ich nicht pünktlich zu Mittag essen konnte, also vielleicht hing das jetzt auch damit zusammen?

 

Folgende Fragen stelle ich mir:

Mir ist aufgefallen, dass ich seit der Kopfverletzung täglich gut einen Liter Wasser mehr pro Tag getrunken habe, also 3-3,5 L insgesamt. Das sollte nicht schlimm sein, oder?

Ich habe mich seit vergangenem Sonntag nicht mehr aus dem Haus bewegt, weil ich meinem Kopf Gelegenheit geben wollte, sich zu erholen. Normalerweise mache ich jeden Tag in der Woche um die 10.000 Schritte und spiele freitags mehrere Stunden lang Volleyball. Kann es also auch einfach sein, dass durch die fehlende Bewegung mein Blutdruck höher ist?

Kann man überhaupt noch eine Woche nach einer (wirklich sehr leichten) Gehirnerschütterung so etwas wie eine Hirnblutung oder generell Komplikationen entwickeln? Kommt mir unrealistisch vor, aber eine Bestätigung würde mich schon beruhigen...

Spätestens nachdem am Sonntag die Kopfschmerzen so plötzlich weg waren, habe ich gemerkt, dass ich leichte Halsschmerzen habe und der linke Lymphknoten am Hals fühlt sich manchmal leicht geschwollen an. Kann das überhaupt miteinander in Zusammenhang stehen oder habe ich mich höchstwahrscheinlich einfach nur erkältet?

 

Für fachmännische Antworten wäre ich wirklich sehr dankbar! Und bitte verzeihen Sie, dass das so viel Text geworden ist.

Ich wünsche Ihnen auf alle Fälle noch ein schönes Wochenende und danke Ihnen, dass Sie sich die Zeit genommen haben, sich meinen Text-Klopper durchzulesen. :)

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Bisherige Antworten
Dr. Sabine Schulz
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22.01.2022, 18:10 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Bei Gesunden verursacht es in aller Regel keinen Schaden, wenn man mal 1 Liter mehr als sonst trinkt, das reguliert ein gesunder Körper durch vermehrte Urinausscheidung. Auch wenn der Blutdruck leicht erhöht sein sollte, dürfte dies keine Kopfschmerzen verursachen. Grundsätzlich kann es sein, dass sich eine Hirnblutung mit Verzögerung entwickelt, ist aber sehr selten! Im Rahmen einer Erkältung kommt es häufig zu Kopfschmerzen, häufige Ursachen sind auch Stress oder Nackenverspannungen,

Gruss

Dr Schulz

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