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Kortison & Betäubungsmittel: Immunantwort Covid-Imfung?

Kategorie: Allgemeinmedizin » Hausarzt | Expertenfrage

30.04.2021 | 08:03 Uhr

Sehr geehrte Frau Dr. Schulz,

ich habe gestern ca. 14 Uhr eine lokale Spritze in den Lendenwirbelbereich (L5/S1) bekommen. Gespritzt wurde: 40 mg Triam, 2 % Xylo.

Nun habe ich heute Vormittag meine 2. Corona-Impfung.

Ich hatte gestern die Ärztin vor der Sprize gefragt, ob das was macht, wenn ich dann am nächsten Tag die Covid-Impfung bekomme. Sie meinte "nein".

Nun hab ich meine Zweifel.

Wie weit wird die Immunantwort dadurch gestört? Wirkt die Covid-Impfung dann überhaupt noch? Was meinen Sie: Um wieviel Prozent ist die Immunantwort dadurch verringert?

Zwischen der LWS-Spritze und der Impfung liegen ca. 20 Std.

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Dr. Sabine Schulz
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30.04.2021, 11:10 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Sie können davon ausgehen, dass die Impfung trotzdem wirkt! Cortisonpräparate wirken zwar unter anderem auch auf die Immunprozesse, so dass hier nicht ausgeschlossen werden kann, dass es ggf zu einer leichten Beeinflussung kommt. Da es keine Untersuchungen zu Ihrer Frage gibt, kann ich keine Prozentzahl nennen, denke aber, dass es bei einer einmaligen Spritze nicht zu einer relevanten Beeinflussung kommt. Wäre da nicht weiter beunruhigt,

Gruss

Dr Schulz

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30.04.2021, 13:51 Uhr
Antwort

Sehr geehrte Frau Dr. Schulz,

ich habe meinen Impftermine heute Vormittag wahrgenommen. Habe Biontech bekommen (1. Impfung war mit Astrazeneca). Allerdings wollte man mich entgegen der Stiko-Empfehlung auch zuerst zu Astra drängen.

Dann wiederum stellten meine Allergien ein Problem dar, so dass es hieß, sie wollen mich gar nicht impfen. Und 1 Impfung würde auch was bringen. Hab dann auf die 2. Impfung bestanden. Musste dafür nochmal extra unterschreiben. Und man platzierte mich statt 15 Min. nun 30 Min. in den Wartebereich inkl. DRK-Mitarbeiter direkt neben mir zur Überwachung.

Nun hoffe ich, dass eine Immunantwort kommt trotz Cortison-Injektion. Das war ja eine einmalige Spritze, die ja lokal an der entsprechenden Stelle inj. wurde.

Vom Lungenarzt habe ich allerdings ein Cortisonspray mit Budesonid. Dieses Spray soll ich eigentlich täglich 2 x benutzen. Aber ich mache es nur,  wenn es mit der Luft schlimmer ist und dann nur 1 x täglich.

Ich tendiere dazu einen Antikörpertext zu machen. Dann würde ich ja sehen, ob ich Antikörper gebildet habe.

Ich mache mir da nach wie vor Sorgen....

Die Cortisonspritze hat jetzt nicht sehr viel gebracht. Die Beinen brennen immer noch. Aber an der untersten Stelle der LWS / Steißbein ist es besser. Da merke ich jetzt nichts mehr.

Heute erst wurde eine Nachbarin mit Feuerwehr, Notarzt und RTW abgeholt. Alle Einsatzkräfte im Vollschutz. Ich gehe davon aus, dass sie Corona hat, denn seitdem Vorfall tragen die direkten Nachbarn im Treppenhaus eine Maske. Die Frau hat Asthma....

 

 

 

 

 

Dr. Sabine Schulz
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30.04.2021, 15:40 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Dass ein Impfzentrum entgegen der offiziellen Empfehlung zu Astra Zeneca drängt, ist schon sehr ungewöhnlich und nicht ok, es sei denn, man hat dies medizinisch begündet (Allergien?). Wegen der einmaligen Spritze würde ich mir jedoch keine Sorgen machen. Ein Antikörpertest kann aber natürlich nicht schaden,

Gruss

Dr Schulz

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30.04.2021, 15:56 Uhr
Kommentar

Sehr geehrte Frau Dr. Schulz,

meine Schwester war im gleichen Impfzentrum. Bei ihr wurde auch zu Astrazeneca gedrängt. Ich vermute mal, dass sie diesen Impfstoff nicht loswerden. Denn hier weigern sich die über 60 Jährigen damit geimpft zu werden. Das finde ich nicht okay. Habe es schon selbst beim Hausarzt erlebt wie das Impfangebot mit Astra abgelehnt wurde.

Am Eingang des Impfzentrums stand ein Ordner mit gelben und grünen Zetteln. Gelb war Astra. Er fragte nur: Erst- oder Zweitimpfung. Ich sagte "Zweitimpfung" und dann schoss er gleich hinterher: Sie haben Astra bestimmt gut vertragen?

Obwohl er nicht der Arzt ist, musste ich ihm erzählen, dass dem nicht so ist. Dann hat er - aber nur zögernd - den grünen Zettel für Biontech gegeben.

Die Arzthelferin der Impfärztin wollte mir keine Impfung geben wegen der Allergien. Weder Astra noch Biontech. Die Ärztin gab mir dann Biontech. Sie hat aber einen Vermerk gemacht wegen der Allergien und ich musste dafür unterschreiben.

Nochmal zur "Triam 40 mg + Xylo 2%"-Spritze: Impfung und Kortison-Spritze lagen nun 20 Std. auseinander. Aber eine Triam-Inj. hat doch eine Langzeitwirkung?

Gewirkt hat die Kortisonspritze zumindest an L5/S1. Da ist es besser. Ich glaube, das andere ist eine ISG-Blockade. Ich habe mich vorhin hingelegt. Es ist auch am Po jeweils gleich weit vom Steißbein auf beiden Seiten. Das ISG verbindet doch Kreuz- und Darmbein?

 

Dr. Sabine Schulz
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30.04.2021, 19:40 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Auch wenn das Kortison zum Zeitpunkt der Impfung noch im Körper wirkt, ist nicht damit zu rechnen dass es zu einer relevanten Beeinträchtigung der Wirkung der Impfung kommt. Das ISG verbindet Kreuzbein und Darmbein, also das Becken mit der unteren Wirbelsäule. Bei einer Blockade kann es z.B. zu Schmerzen im Gesäss/unteren Rücken mit Ausstrahlung und Sensibilitätsstörungen der Beine kommen,

Gruss

Dr Schulz

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03.05.2021, 16:25 Uhr
Kommentar

Sehr geehrte Frau Dr. Schulz,

ich glaube, nun ereilt mich noch eine Blasenentzündung. Nach dem Wasserlassen habe ich Unterleibsschmerzen für ca. 1 -2 Min. Das beruhigt sich dann wieder.

Ich habe die letzten 2 Tage deshalb mind. 2 Liter getrunken. Dementsprechend oft muss ich zur Toilette.

Da ich gegen einige Antibiotika allergisch bin, hatte mir meine Frauenärztin geraten, im Fall einer Blasenentzündung ein pflanzl. Präparat einzunehmen. Dieses enthält Goldrutenkraut, Hauhechelwurzel und Orthosiphonblätter (Aqualibra).

Da ich ja nun schon 1 Tag vor der Corona-Impfung die lokale Spritze in die LWS bekommen habe (Triam 40 mg / Xylo 2 %), mache ich mir Gedanken, was ich jetzt noch alles nehmen kann ohne das die Immunantwort meiner Impfung noch weiter beeinträchtigt wird.

Hat das pflanzl. Mittel Auswirkung auf die Immunantwort?

Was wäre, wenn ich dann doch ein Antibiotikum bekommen müsste? Hat dieses eine Auswirkung auf die Immunantwort?

Meine 2. Impfung war am 30.04.

 

Dr. Sabine Schulz
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03.05.2021, 17:03 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Weder das pflanzliche Mittel oder Antibiotika dürften den Impferfolg beeinträchtigen. Da habe ich keine Bedenken. So gesehen müsste auch jeder Infekt hier eine Rolle spielen, da hier ja auch die Immunabwehr des Körpers aktiv ist. Da ist aber nichts zu befürchten,

Gruss

Dr Schulz

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07.05.2021, 06:52 Uhr
Antwort
Sehr geehrte Frau Dr. Schulz,

nun wurde schon 2 x ein Urintest gemacht wegen einer evtl. Blasenentzündung. Beide Male kam raus, dass ich keine Blasenentzündung hätte. Deswegen war ich gestern beim Frauenarzt. Da war auch alles in Ordnung (Harnblase, Gebärmutter, ph-Test, Eierstöcke). Eine ca. 2 cm große Eierstockzyste habe ich. Aber der Arzt meint, meine Beschwerden kämen nicht davon. Der Abstrich von Mitte Februar war auch in Ordnung.

Der Frauenarzt hat jetzt einen Versuch gestartet: Ich habe ein Antibiotikum bekommen (Fosfomycin 3000 mg). Gestern Abend habe ich das angewendet/getrunken. Dazu gab es noch Buscopan. Ich soll viel Trinken und ergänzend noch das pflanzl. Mittel einnehmen sowie Blasen- und Nierentee trinken.
Wenn es Montag nicht besser ist, soll ich mich melden. Dann war sogar die Rede von Krankenhaus.

Ich habe folgende Beschwerden: häufiges Wasserlassen, nach dem Wasserlassen Krämpfe im Unterleib (die ca. 15 Minuten anhalten), generell Unterbauchschmerzen (teilweise ziehen sie ringsrum wie ein Gürtel - also auch auf den Rücken). Während der Krämpfe bekomme ich vor Schmerzen Schweißausbrüche.

Diese Beschwerden fingen am 01. Mai am Abend plötzlich an. Einen Tag zuvor gab es die Corona-Impfung und zwei Tage zuvor die lokale Kortison-Spritze mit Triam 40 mg.

Kann man eine Blasenentzündung haben ohne, dass diese im Urin sichtbar ist? Beim 1. Urinstreifentest war alles o. B. außer der PH-Wert war erhöht. Beim 2. Urinstreifentest war alles o. B. Die Urintest waren aber alle Nachmittags (also nicht mit Morgen-Urin).

Ob nun das Antibiotikum gewirkt hat, weiß ich noch nicht. Auf jeden Fall habe ich die Nacht durchgeschlafen ohne zur Toilette zu müssen.

Noch eine Frage wegen einem Antikörpertest (Spike 1 + Spike 2): Ich würde gern als Selbstzahler diesen Bluttest machen, um zu schauen, ob die Corona-Impfung trotz Kortison-Spritze was gebracht hat. Ich hatte gehört, dass man 14 Tage nach der Impfung testen kann. Ist das richtig? Meine 2. Impfung war am 30.04.
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07.05.2021, 06:55 Uhr
Antwort

.... das habe ich noch vergessen: Meine Rückenschmerzen waren gestern übrigens wieder da. D. h. die Kortison-Spritze mit Triam 40 mg hat gerade mal 1 Woche was gebracht ....

Ich hatte meinem Mann noch Mal die Stelle am Rücken gezeigt die mir weh tut. Genau dort ist jeweils links und rechts etwas neben der Wirbelsäule eine Verhärtung spürbar.

Kann man auch Symptome einer Blasenentzündung bekommen, wenn die Muskel des Beckengürtels verkampft sind?

Dr. Sabine Schulz
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07.05.2021, 11:41 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Wäre ungewöhnlich, dass eine Harnwegsentzündung vorliegt, ohne dass sich dies im Urinbefund zeigt, kann aber vorkommen. Eine verkrampfte Muskulatur im Beckenbereich  kann zu häufigem Wasserlassen führen, ggf wäre es sinnvoll zusätzlich auch einen Urologen hinzuziehen. Dieser könnte zusätzlich Tests durchführen, z.B. hinsichtlich des Vorliegens einer Reizblase.Ein Antikörpertest ist erst einige Zeit nach der Impfung sinnvoll (frühestens nach 2-3 Wochen), da es einige Zeit dauert bis Antikörper gebildet werden,

Gruss

Dr Schulz

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21.05.2021, 14:14 Uhr
Antwort

Sehr geehrte Frau Dr. Schulz,

nun habe ich einen Antikörpertest nach der Impfung machen lassen. Und zwar genau am 14. Tag nach der Impfung (1. Impfung Astrazeneca / 2. Impfung Biontech). Folgendes Ergebnis liegt vor:

Coronavirus Sars-CoV-2 IgG    + 8,04    (< 1,1)

Einheit: COI

Methode/Material: ELISA/Serum

Coronavirus Sars-CoV-2 IgM    negativ

Einheit: COI

Methode/Material: ELISA/Serum

Dann steht noch folgendes auf dem Laborschein:

Beurteilung CoV-2: Hinweis auf eine abgelaufene Infektion mit SARS-CoV-2 oder Titer durch Impfung.

Wenn Sie eine Differenzierung der IgG-Antikörper (Spike 1-AK, Spike 2-AK, Capsid-AK) wünschen, kann diese nachgefordert werden. Dabei sind besonders Capsid-Antikörper von Relevanz, da diese zwischen stattgehabter Infektion und erfolgter Impfung differenzieren.

Ich habe nun nichts nachgefordert. Denn ich habe ja auf Grund der Impfung das Blutbild machen lassen und nicht, weil ich Verdacht auf eine Coronavirus-Infektion hatte. Im Übrigen hatte ich seit Pandemie-Beginn nicht ein einziges Mal einen Verdacht gehabt. Und ich wurde auch noch nie getestet (weder PCR noch Schnelltest).

Laut Aussage des Labormediziners - wenn ich ihn richtig verstanden habe - wäre nach einer Impfung ein Wert von 4,5 oder 6 ein gutes Ergebnis. Also bin ich mit 8 doch sehr gut. Verstehe ich das richtig so?

Ich hatte ja am Tag vor der Impfung die Kortision-Spritze bekommen.

Ein Bekannter von mir hat genau den gleichen Test machen lassen. Bei ihm kam 9,1 raus. Er bekam auch Astra u. Biontech. Allerdings war er am 17. Tag nach der Impfung zur Blutabnahme und nimmt keinerlei Medikamente.

 

 

 

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