Hallo,
vor ein paar Jahren hat ein Dermatologe bei mir im Schritt einen Hautpilz diagnostiziert. Er hat mir einen Hautspiritus verschrieben. Die Behandlung mit diesem Hautspiritus führte jedoch zu einem starken Juckreiz, weswegen ich die Behandlung irgendwann vorzeitig abgebrochen hatte. Danach blieb der Hautpilz eine ganze Weile lang unbehandelt. Irgendwann unternahm ich dann nochmal eine Eigenbehandlung mit Lamisil-Creme. Obwohl ich mich genau an die Anweisungen in der Packungsbeilage hielt, verschwand der Hautpilz leider nicht vollständig. Seitdem ist der Hautpilz wieder unbehandelt. Insgesamt habe ich diesen Hautpilz also leider Gottes schon mehrere Jahre.
Nun habe ich folgende Fragen:
1. Was sollte ich tun, um den Hautpilz endlich einmal loszuwerden? Was ist die effektivste Vorgehensweise?
2. Ist es möglich, daß sich der Hautpilz inzwischen schon so weit eingenistet hat, daß er gar nicht mehr ganz ausgeheilt werden kann?
3. Wie stark wirken sich häufiges Onanieren (mit der Folge eines feuchtwarmen Klimas in der Unterhose) sowie ein häufiger Süßigkeitenkonsum auf den Hautpilz aus? (Bitte nicht lachen, diese Frage beschäftigt mich ebenfalls und ist durchaus ernst gemeint.)
4. Wie entsteht eigentlich solch ein Hautpilz? Durch Ansteckung oder kann er auch eigenständig entstehen?
Ich weiß, daß mein Verhalten, diesen Hautpilz so lange unbehandelt zu lassen, im Grunde völlig idiotisch ist. Dieser Umstand bedarf also keiner weiteren Erwähnung.
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Hautpilz endlich loswerden
Kategorie: Allgemeinmedizin » Hausarzt | Expertenfrage
Antwort
Hallo!
Der Hautpilz in der Leiste (taenia inguinalis) ist besonders lästig und hartnäckig. Häufig hat er seine Herkunft von den Füßen, von den Nägeln speziell, oft sind es Dermatophyten.
Die Behandlung beginnt also an den FÜßen, umfaßt die Schuhhygiene, die Badezimmerhygiene (Fußbden, Duschwanne etc.).
Dann kommt die konsequente mehrwöchige intensive Behandlung mit dermatophytentoxischer Creme (verschreibt der Hausarzt oder Hautarzt), dazu kommt die Untersuchung des Kopfes und des Körpers auf weitere Pilzinfektionsherde.
Selbstverständlich haben Sie Recht mit der Ernährung, zuckerfrei ist sicher hilfreich, nicht nur gegen Pilz auch im Darm.
Da es im Schritt immer feucht ist, ist die geringe Zusatzfeuchte beim Sexualakt nicht wesentlich, sollte aber aus hygieneischen Gründen durch Waschen, abtrocknen und neuer Salbenbehandlung nach dem Waschen optimiert werden.
Dr.F.Hach
Antwort
Sehr geehrter Anonymer,
Pilze sind ebenso wie Bakterien immer auf der Haut. Normalerweise kommen sie aber nicht an bzw können sich nicht vermehren, dass es klinisch erkennbar wird.
Sie sollten Ihren Hausarzt afsuchen, damit er IHnen zunächst zur Abheilung der chornisch gereizten - und damit sehr anfälligen - Haut ein Kombinationspräparat aus antibakteriell, antimykotisch und antientzündlich (mit Cortison) aufschreibt. Danach geht es mit einer ausschließlichen Anti-Pilzsalbe weiter.
Wichtig ist zur Begleitmaßnahme ein täglicher Wechsel der Unterwäsche und Behandlung mit Kochwaschvorgang. Ebenfalls erforderlich ist ein Einpacken des Hodensackes mit Einmalpapier,damit in den Tiefen der Hodensackhaut sich nicht die Keine immer wieder an der Oberschenkelinnenhaut infolge normaler Reibung ausbreiten können.
Erschwerdend sind Übergewicht mit ständigem Aneinanderreiben der Oberschenkel, evtl Zuckerkrankheit. Übermäßige sportliche Aktivitäten wie z.B. Radfahren. (Onanieren bedeutet keinen Versclimmerungsfaktor)
Die Therapie muß mindestens 14 Tage über Erscheinungsfreiheit der Haut fortgesetzt werden (wegen der Tiefen Furchen in der Hodensackhaut).
Mit besten Grüssen
Dr.med. Heinz F. Jarmatz
