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Coronavirus

Kategorie: Allgemeinmedizin » Hausarzt | Expertenfrage

04.12.2020 | 05:47 Uhr

Sehr geehrte Frau Dr. Schulz,

meine Mutter war gestern in der Hausarztpraxis. Nachdem sie ein Weile im Wartezimmer war, wurde bekannt, dass eine Person des dortigen Personals positiv getestet wurde. Es wurde gleich die praxistür abgeschlossen,dass nicht noch mehr Patienten reinkommen. Die ,die nun drin waren wurden von der Ärztin dann noch behandelt.

Es kam nun raus, dass die infizierte, die Mutter der Ärztin ist, die dort als sprechstundenhilfe in der Praxis der tochter arbeitet. Sie kam gestern auch noch mit op mundschutz von den privaträumen durchs Wartezimmer gelaufen  und fuhr wohl dann nach Hause. Mit ihr selbst hatte meine Mutter gestern keinen direkten Kontakt. 

Wie ist das jetzt: die anderen Angestellten und die Ärztin werden nun getestet. Zu denen hatte meine Mutter kurz Kontakt (Anmeldung, Untersuchung bei der Ärztin)...kann es sein, dass meine Mutter sich angesteckt haben könnte, obwohl sie eine ffp2-maske auf hatte, die hoffentlich gut gesessen hat? 

Letzte Woche war sie auch schon in der Praxis, vielleicht war die Mutter der Ärztin da auch schon positiv,  vielleicht auch jmd. Anders...

Am Wochenende wollte meine Mutter ins pflegeheim zu Besuch meines Vaters, sollte sie das lieber aufgrund der beschriebenen Situation lassen? Wenn ja, für wie lange? Oder nur bis sie weiss, ob die Ärztin und die anderen Kollegen positiv sind oder nicht?

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Bisherige Antworten
Dr. Sabine Schulz
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04.12.2020, 21:00 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo,

letztlich lässt sich nicht ausschliessen, dass eine Ansteckung in der Praxis erfolgt ist, auch wenn das bei einer FFP-2-Maske eher unwahrscheinlich ist. Ich würde jetzt erstmal dieses Wochenende auf einen Besuch im Pflegeheim verzichten und erst einmal abwarten ob in der Praxis jemand positiv getstet wurde,

Gruss

Dr Schulz

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08.12.2020, 10:05 Uhr
Kommentar

Sehr geehrte Frau Dr. Schulz, 

die Hausarztpraxis ist seit letzten Donnerstag weiterhin geschlossen. Auf der Homepage steht bis voraussichtich 11.12.

Ich gehe davon aus, dass das gesamte Personal in Quarantäne geschickt wurde. Vielleicht haben es andere Mitarbeiter in der Praxis auch. Aber das finde ich ja nicht raus. 

Meine Mutter war ja am Donnerstag noch in der Praxis, als diese wegen dem Coronafall mitten im Praxisablauf plötzlich geschlossen wurde. Im Pflegeheim war sie bis jetzt nicht mehr meinen Vater besuchen. 

Das Gesundheitsamt hat sich hier aber nicht gemeldet bisher. Sollte die Ärztin sich bei ihrer Mutter angesteckt haben, hatte meine Mutter ja auch Kontakt zur Ärztin...aber die Gesundheitsämter kommen ja auch nicht hinterher. 

Meine Mutter hatte eine FFP2-Maske auf, bisher hat sie keine Symptome. Sollte sie vorsorglich weiterhin nicht ins Pflegeheim gehen? Wäre es besser, wenn sie die 14 Tage voll macht und nicht hingeht?

Dr. Sabine Schulz
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08.12.2020, 17:51 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Das ist leider so, dass die Gesundheitsämter in vielen Regionen überfordert sind. Ich würde auf Nummer sicher gehen und die 2 Wochen Quarantäne voll machen. Es gibt auch immer mehr Heime, welche Schnelltests auch für Besucher anbieten, diesen würde ich aber nur als zusätzliche Massnahme betrachten,

Gruss

Dr Schulz

 

 

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09.12.2020, 09:42 Uhr
Kommentar

Sehr geehrte Frau Dr. Schulz, 

meine Mutter ist öfter übel, aber eigentlich hat sie das Problem schon seit ihrer Darm-OP (Sigma - Ca, ohne Chemo/Bestrahlung ) bzw. Narbenbruch-OP. In der Narbenbruch-OP wurde ein Stück Dünndarm entfernt, weil dort irgendwelche Verwachsungen, den Dünndarm eingeschnürt haben. 

Außerdem hatte sie einen Hefepilz im Mund, nach Antibiotika-Behandlung sowie Aphten laut Hausärztin. Dafür hat sie Nystatin asics gel bekommen, womit sie ihren Mund einpinseln soll. 

Die Übelkeit kommt immer wieder, ansonsten keine anderen Symptome. Gestern leichte Kopfschmerzen, aber sie meint, dass sie das immer bei Wetterumschwung hat. 

Nun ist gar nicht zu zu ordnen, woher die Übelkeit kommt. Kann der Pilz auch im Magen-Darm-Trakt sein oder eher Nebenwirkungen von dem Gel, was sie ja immer mit den Speichel ein wenig runterschluckt? Die letzte OP (Narbenbruch inkl. Entfernung des verwachsenen Dünndarms) war Ende September 2021. Vielleicht Verdauungsstörungen wegen dem Darm- und Dünndarm? Oder doch Corona-Symptom?

 

Wie lange muss man das Nystatin acis Geld nehmen? Sie hat es schon 14 Tage angewendet?

Dr. Sabine Schulz
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09.12.2020, 19:18 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

In der Regel sollte man spätestens nach 4 Wochen  (wenn bis dahin  keine Besserung eingetreten ist)  erneut den behandelnden Arzt aufsuchen. Grundsätzlich kann eine Pilzinfektion auch den Darm befallen, die Übelkeit könnte aber auch zahlreiche andere Ursachen haben, u.a. auch z.B. Verwachsungen im Bauchraum nach der OP. Nebenwirkungen durch das Nystatin erscheinen mir ebenso wie eine Coronainfektion eher unwahrscheinlich. Bei einer Coronainfektion liegen ja meist auch Fieber und Beschwerden der Atemwege vor,

Gruss

Dr Schulz

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10.12.2020, 07:45 Uhr
Kommentar

Sehr geehrte Frau Dr. Schulz, 

ich hatte ja berichtet, dass die Mutter der Hausärztin positiv auf das Coronavirus getestet wurde. Diese arbeitet ja als Sprechstundenhilfe bei der Tochter in der Praxis. 

Nun habe ich rausbekommen, dass auch die Tochter (also die Hausärztin) sowie eine weitere Sprechstundenhilfe ebenfalls positiv getestet wurden. 

Wenn meine Mutter jetzt bei der Hausärztin in der Sprechstunde war, ist sie dann Kontaktperson 1. Grades? Ist sie das nur, wenn sie länger als 15 Minuten mit der Hausärztin in Kontakt war? Die Hausärztin hatte einen OP-Mundschutz auf, meine Mutter eine FFP2-Maske. Wenn diese bei ihr richtig gesessen hat und wirklich qualitativ hochwertig (4-stellige CE Nummer steht drauf), dann dürfte doch nichts passiert sein, wenn sie vielleicht sogar unter 15 min im Sprechzimmer war?

Meine Mutter will komplett 14 Tage nicht ins Pflegeheim gehen, heute ist schon 1 Woche rum. Bisher hat sie keine Symptome. Gestern - wie gesagt , leichte Übelkeit, aber das hat sie schon länger. Sie hat auch das Nystacin acis weggelassen, heute wäre es schon wieder viel besser. 

Könnte man denn nach den 14 Tagen trotzdem noch ansteckend sein? Es wird ja nicht mehr jeder getestet und nachverfolgt?

Und noch eine andere Frage: es sollen ja Risikogruppen für eine geringe Zuzahlung FFP2-Mundschutz bekommen. Wie wird denn ermittelt, ob jemand darauf Anspruch hat? Wir da über die Krankenkassen gegangen oder muss der Hausarzt ein Attest ausstellen? Wo sind diese dann abzuholen?

Dr. Sabine Schulz
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10.12.2020, 20:33 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Nach den 14 Tagen müssen Sie nicht mehr davon ausgehen, dass noch Ansteckungsfähigkeit besteht! Bei einem Kontakt mit Masken und weniger als 15 Min. gilt man als Kontakt der Kategorie 2, auch hier wird eine Reduktion der nicht notwendigen Kontakte empfohlen, jedoch in der Regel keine Isolierung bei fehlenden Symptomen, insofern würde ich tatsächlich empfehlen, die 2 Wochen abzuwarten, bis zum Besuch im Pflegeheim. Hinsichtlich der FFP2-Masken scheint die Planung so zu sein, dass man sich die ersten 3 Masken in der Apotheke abholen kann. Wenn man unter 60 ist, soll die Abgabe im Ermessen des Apothekers liegen, ggf würde ich mir eine Bescheinigung vom Hausarzt schicken lassen. Für die weiteren Masken soll es Coupons von der Krankenkasse geben.

Gruss

Dr Schulz 

 

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