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Brennen in den Beinen

Kategorie: Allgemeinmedizin » Hausarzt | Expertenfrage

18.03.2021 | 05:05 Uhr

Sehr geehrte Frau Dr. Schulz,

ich wurde am 26.02.2021 mit Astrazeneca geimpft. Seit dem 14.03.2021 habe ich ein Brennen in den Beinen. Es betrifft beide Oberschenkel und auch teilweise die Unterschenkel.

Außerdem habe ich kleine Pickelchen auf der Haut. Ich habe jetzt schon mehrere Personen drauf sehen lassen. Wie Petechien sieht es nicht aus. Die sind ja doch irgendwie blutig unterlaufen. Es sieht eher aus wie Ausschlag. Allergien sind bekannt gegen Antibiotika, Schimmelpilz, diverse Gräser und Hausstaub.

Beim Sitzen brennt es doller als im Stehen. An eine Thrombose glaube ich nicht recht, weil es ja beide Beine betrifft. Es gibt auch keine Schwellung oder Rötung. Kopfschmerzen habe ich auch nicht.

Kann das noch von der Impfung kommen?

Am 08.03.2021 war ich routinemäßig zur Blutabnahme. Es war alles okay. Auch die Thrombozyten. Die lagen bei 340 (der obere Referenzwert war 400). Glucose, Leber- und Nierenwerten waren auch okay. Nur TPO waren erhöht. Aber da ich Hashimoto habe, ist das ja "normal". MCHC, MCV usw. auch i. O. Kalium und Natrium lagen sehr niedrig. Der Eisenwert lag bei 110 (obere Referenz bei 150).

Die Pickelchen sind etwas weniger geworden. Ich muss dazu sagen, dass ich diese Pickelchen aber schon lange habe. Mal mehr, mal weniger. Urtikaria war auch schon in Verdacht früher. Das Brennen ist immer noch da. Ich habe das Gefühl, die Hose stört an den Beinen und im Sitzen ist es schlimmer (in beiden Beinen).

Soll ich es mit Allergietabletten probieren? Wie lange kann ich noch abwarten. Will nicht gleich zum Arzt. Der sagt am Ende noch, ich hätte Fernsehen geschaut....

Ich habe was gelesen, dass wahrscheinlich der Astra-Impfstoff dann nur noch mit Ausnahmen zugelassen wird. Und Frauen, die die Pille nehmen, ihn nicht mehr bekommen sollen. Nun habe ich ja schon die 1. Impfung... Was bekomme ich dann? Denn Biontech soll ja hinsichtlich Schlaganfällen auch auffällig sein. Dann dürfen ja ziemlich viele Frauen nicht mehr geimpft werden?

Mein Mann hatte mit 38 eine Lungenembolie. Auch er ist mit Astra geimpt. Er ist jetzt 41 Jahre alt. Er hat keinerlei Probleme. Darf er sich nochmal mit Astra impfen lassen (sollte es zugelassen bleiben)? Die Thrombopiliediagnostik hatte keine Gerinnungsstörung ergeben. Er bekommt Xarelto 10 mg als Dauermedikation.

Vielen Dank im Voraus für ihre Antwort.

 

 

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Bisherige Antworten
Dr. Sabine Schulz
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18.03.2021, 13:10 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Das klingt nach einer sog. Polyneuropathie, wie sie häufig bei Diabetikern oder anderen Stoffwechselerkrankungen auftritt. Auch z.B. Medikamente können da eine Rolle spielen. Ein Zusammenhang mit der Impfung lässt sich ebenfalls nicht ausschliessen. Würde kein Antiallergikum auf Verdacht einnehmen, sondern mit dem Hausarzt Rücksprache halten, ob ggf die Einnahme von Vitamin B Tabletten für Sie sinnvoll sein könnte. Hinsichtlich der Zweitimpfung müssen wir abwarten, wie die Bewertung von Astra Zeneca ausfällt. Biontech ist in der Regel gut verträglich und hat keine erhöhte Schlaganfallhäufigkeit zur Folge. 

Gruss

Dr Schulz

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18.03.2021, 17:52 Uhr
Kommentar

Sehr geehrte Frau Dr. Schulz,

ich bekomme seit 2011 Vitamin B12-Spritzen aller 4 Wochen. Damals wurde ich zur Abklärung von Taubheitsgfühlen in den Beinen und auch Brennen in den Fußsohlen ins Krankenhaus geschickt. V.A. Nervenwurzelentzündung S1 stand auf der Einweisung. Gefunden wurde nichts außer ein B12-Mangel. Ich habe auch eine chron. Gastritis, aber nicht Typ A.

Es wurde auch auf MS und Borreliose untersucht. Ohne Ergebnis. Meine Fußsohlen brennen auch wieder. Meine Beine fühlen sich an als würde ich in Säure stehen. 

Meine letzte B12- Spritze war am 02. März. Beim Arzt war ich noch nicht. Habe kein Vertrauensverhältnis. Einen neuen Hausarzt habe ich noch nicht gefunden.

Kann ich noch abwarten, ob es sich bessert? Das es eine Thrombose ist, ist doch eher nicht der Fall, weil in beiden Beinen?

Das es Nebenwirkungen der Impfung sind - wie wahrscheinlich ist das? Habe noch nichts gelesen von solchen Nebenwirkungen...

Da ich ja eine Autoimmunkrankheit habe: kann es nicht sein, dass mein Immunsystem durch die Impfung  "getriggert" wurde?

Astrazeneca wurde ja nun gerade wieder frei gegeben. Sollte ich dann die zweite Impfung annehmen (nehme auch die Pille)? Mein Mann hatte ja die Lungenembolie... Er hat nun auch Angst vor der 2.Impfung. Bei ihm sind 15 Tage um. Kann da jetzt noch was passieren?

Dr. Sabine Schulz
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19.03.2021, 10:57 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Klingt nicht nach einer Thrpmbose, das sehe ich auch so. Ob ein Zusammenhang mit der Impfung besteht, kann ich leider nicht sagen, es gibt da einfach zu wenige Daten bzw Studien. Da Sie ja die Beschwerden schon vorher hatten, ist es gut möglich, dass das Auftreten im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung zufällig ist. Ich hätte erstmal keine Bedenken gegen die Zweitimpfung mit Astra Zeneca, da ich das Risiko einer schweren COVID-Erkrankung als grösser einschätzen würde, auch im Fall Ihres Mannes. Die Nebenwirkungen, welche den vorübergehenden Stop der Impfung verursacht haben, sind nach wie vor ja sehr selten und betreffen im wesentlichen jüngere Frauen. 

Gruss

Dr Schulz

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19.03.2021, 11:21 Uhr
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Sehr geehrte Frau Dr. Schulz,

an die Thrombose glaube ich jetzt auch nicht mehr. Thrombose in beiden Beinen gleichzeitig wäre sehr seltsam.

Mittlerweile habe ich die Vermutung, dass es zwei verschiedene "Paar Schuhe" sind. Eventuell ist ein Nerv irgendwo eingeklemmt. Mit der LWS hatte ich auch schon öfter mal Probleme.

Auf Arbeit bin ich leider auf meinen eigenen Schutz angewiesen, da der Rest der Firma zu der Querdenker-Fraktion gehört. Mein Vater ist im Januar an Covid19 verstorben. Psychisch auf Arbeit für mich eine große Belastung. Ich habe den Fehler gemacht und die Todesursache auf Arbeit genannt. Hohn und Spott kamen mir entgegen. Mittlerweile war die halbe Firma infiziert. Und alle anderen Mitarbeiter legen es auf eine Infektion an, damit sie in den Urlaub fahren können. So nach dem Motto: Als Genesener darf man auch fahren.

Ich sage auch nichts mehr dazu. Eine Freundin (arbeitet als Sozialarbeiterin) hat mir geraten, es zu lassen. Bei solchen Leuten komme ich mit Argumenten nicht an.

Für mich natürlich unerträglich. Ich versuche mich mit Lüften und Maske aufsetzen zu schützen. Vermutlich habe ich auch Zugluft abbekommen. So dass eventuell ein Nerv eingeklemmt ist. Die Pickelchen könnten zusätzlich eine Reaktion sein. Sonntag habe ich auch sehr scharf gegessen. Eventuell auch ein Histmamin-Problem?!

Ich habe jetzt meiner Endokrinologin ein Bild von den Pickelchen geschickt. Mal sehen, was sie antwortet.

Zum Hausarzt habe ich leider kein Vertrauen und ein neuer lässt sich schwer finden.

Um meinen Mann mache ich mir auch große Sorgen. Er hat Kundenkontakt. Da klappt es mit den Masken. Aber die Mitarbeiter untereinander tragen keine Masken im Raum. Die Pausen macht er allein. Dazu hatte ich ihn geraten.

Ich bin 39 Jahre alt. Nehme die Pille seit 23 Jahren. Kann man denn bei der 2. Impfung noch eine Thrombose entwickeln, wenn man bei der 1. Impfung dahingehend nichts hatte? Oder wird es dann noch unwahrscheinlicher?

 

Dr. Sabine Schulz
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19.03.2021, 11:48 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Das tut mir sehr leid, dass Sie in einer solchen Umgebung arbeiten müssen. Letztlich ist der Arbeitgeber für den Gesundheitsschutz seiner Mitarbeiter verantwortlich, gibt es ggf einen Betriebsrat? Man kann sich auch ans Gesundheitsamt wenden, aber ich verstehe gut, dass dies ein Schritt ist, der wiederum zu weiteren Konflikten führt. Um so besser, dass Sie und Ihr Mann jetzt schon einmal geimpft sind. Grundsätzlich kann man auch nach der 2.Impfung noch eine Thombose entwickeln, auch wenn mir das weniger wahrscheinlich erscheint. Das ist aber nur eine blosse Vermutung meinerseits, Daten/Studien gibt es hierzu logischerweise nicht. 

Gruss

Dr Schulz

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19.03.2021, 12:19 Uhr
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Sehr geehrte Frau Dr. Schulz,

einen Betriebsrat gibt es nicht. Meine Masken muss ich mir selber kaufen. An unser Gesundheitsamt will ich mich auf keinen Fall wenden, denn meine Chefetage hat dorthin Beziehungen.

Und beim Fall meines Vaters hat das Gesundheitsamt uns mächtig im Stich gelassen. Es ist ja tätig für den Landkreis. Und das Landkreis ist auch Träger des Pflegeheims, in dem er war. Uns wurde vom Heim die Infektion meines Vaters verschwiegen. Und wir wurden "unter aller Kanone" behandelt. Wir haben deshalb Beschwerdeschreiben an das Gesundheitsamt geschickt. Als Antwort kommen nur Ausflüchte. Bei uns ist der Eindruck entstanden, dass man hier mit der hiesigen Wirtschaft "gemeinsame Sache" macht.

Ich denke, dass im Fall meiner Firma nichts anderes passiert ist. Denn als Gesundheitsamt müsste man hellhörig werden, wenn mehrere Personen der gleichen Firma gleichzeitig infiziert sind. Aber die Kontaktpersonen 1. Grades laufen weiter draußen rum.

Ich gebe es auf, hier in diesem Landkreis, irgendeine Beschwerde anzubringen. Die Macht der Wirtschaft ist zu groß.... Traurig und auch schade für die, die geschützt werden müssen.

Kontrollen gibt es auch keine. Die werden immer nur für die Presse angekündigt. Ich habe noch keine gesehen.

Und in der Firma meines Mannes findet demnächst auch eine Zusammenkunft statt, die verboten ist. Mein Mann wird sich da aus der Affäre ziehen. Da er mehrere Einsatzbereiche hat, kann er das glücklicherweise.

 

Dr. Sabine Schulz
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19.03.2021, 14:48 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo, 

das klingt für mich tatsächlich erschreckend, traurig und kaum vorstellbar. Da bin ich froh, dass Sie in der Lage waren, sich impfen zu lassen! 

Viele Grüsse

Dr Schulz

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20.03.2021, 19:19 Uhr
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Sehr geehrte Frau Dr. Schulz,

ich glaube, dass sich meine 2. Impfung erledigt hat. Nun bin ich fast sicher,  dass  es sich  um ein Arzneimittelexanthem handelt. Denn jetzt brennen auch die Arme und haben Pickelchen.

Die Hautärztin hatte mir gesagt, dass diese auch nachgelagert kommen können. War bei einem Antibiotikum auch schon so. Das Brennen hatte ich schon einmal im Nacken- auch  wegen Antibiotika. 

Darf ich dann überhaupt noch einmal  geimpft werden? 

Dr. Sabine Schulz
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21.03.2021, 12:11 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Dann sollte, wenn jetzt mit Astra Zeneca geimpft wurde, ggf eine Zweitimpfung mit Biontech Pfizer erfolgen. Gut, dass jetzt die Ursache diagnostiziert werden konnte!

Gruss

Dr Schulz

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24.03.2021, 11:10 Uhr
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Sehr geehrte Frau Dr. Schulz,

heute war ich nun beim Arzt. Die Pickelchen auf den Beinen und Armen sind schon besser. Ich habe deshalb dem Arzt Handyfotos gezeigt. Er meinte, es sieht aus wie eine Allergie. Ob es von der Impfung (also am 16. Tag nach der Impfung) davon kommen würde, kann er mir nicht sagen. Es gäbe zu wenig Daten. Er meinte, man könne nicht was anderes impfen. Ich müsste beim zweiten Mal auch Astrazeneca bekommen. Ich soll eine Allergietablette vorher nehmen. Ich weiß aber, dass meine Hautärztin gesagt hat, dass es bei jedem Mal schlimmer wird, wo man sich dem aussetzt. Die Frage habe ich dem Arzt gestellt. Er meinte, dass glaubt er nicht. Die Nebenwirkungen wären bei der 2. Impfung nicht mehr so schlimm ...

Wegen dem Brennen in den Beinen geht er von einer Lumboischalgie aus. Der ganze untere Rücken (LWS) war druck- und schmerzempfindlich. Auch eine Stelle in der linken Gesäßhälfte. Ich persönlich vermute was mit Iliosakralgelenk.

Ich habe ein Schmerzmittel (Ibuprofen) bekommen und soll es mit Wärme und Stufenlagerung probieren. Blut wurde zwar abgenommen, aber nur der Vitamin B12-Wert bestimmt. Die anderen Werte wurde ja bereits am 08.03. routinemäßig gemacht. Das war 10 Tage nach der Impfung.

Gehen/Laufen geht. Aber sitzen ist unmmöglich. Da fängt es heftig an zu brennen in den Beinen. Kann ich noch irgendwas tun? Rückenübungen? Oder sollte ich jegliche Art von Sport erstmal lassen? Nach Joggen brauche ich ja erst gar nicht fragen ....

Was mich immer noch skeptisch macht, dass es in meinen Armen auch so komisch "piekst" - also Missempfindungen sind. Vielleicht ist es nur trockene Haut? Oder doch was mit Histaminen?

Noch eine Frage zum Ibuprofen: Meine Astrazeneca-Impfung ist ja nun 3,5 Wochen her. Kann die Einnahme von Ibuprofen die Impfwirkung herabsetzen?

 

 

 

Dr. Sabine Schulz
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24.03.2021, 17:05 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Es könnte sinnvoll sein, das Brennen in beiden Beinen bzw die Schmerzen beim Sitzen weiter abklären zu lassen, um eine definitive Diagnose zu erhalten, z.B. durch ein MRT der Wirbelsäule bzw des Beckens. Bei einer Lumboischialgie helfen in der Regel gezielte gymnastische Übungen.Hinsichtlich der Missempfindungen der Arme kommen unterschiedliche Ursachen in Betracht, trockene Haut ist eine häufige Ursache, aber z.B. auch Allergien können hierzu führen. Es gibt tatsächlich die Vermutung, dass z.B. Ibuprofen oder Paracetamol die Impfwirkung beeinträchtigen können, sicher ist das, wie leider vieles andere was mit der Impfung zu tun hat, jedoch leider nicht,

Gruss

Dr Schulz

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26.03.2021, 07:51 Uhr
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Sehr geehrte Frau Dr. Schulz,

wie lange können die Beschwerden einer Lumboischialgie dauern? Ich habe die Beschwerden ja nun schon seit knapp 14 Tagen.

Heute Morgen als ich noch im Bett lag, ging es so ziemlich. Aber sobald ich aufstehe und mich dann an den Frühstückstisch setze ist es aus. Da brennen die Beine wieder extrem.

Lange liegen geht auch nicht. Nun war ich mehrmals draußen eine kleine Runde spazieren (ca. 2 km). Da habe ich am Anfang Probleme. Es geht bis in den linken Fuß. Den einen Tag war der rechte Zeh beeinträchtigt. Und heute war es an der Außenkante des Fußes und der kleine Zeh. Kann dann kaum noch laufen. Dann bin ich angehalten und weiter gelaufen. Nach ca. 500 mm wurde es besser. Also desto weiter ich ging. Im rechten Fuß sind keine Beeinträchtigungen. Aber beide Oberschenkel brennen im Sitzen. Beim laufen war das so ziemlich weg.

Die Schmerztabletten bringen gar nichts. Ich habe überhaupt nicht das Gefühl, dass sie anschlagen!

Richtig Rückenschmerzen habe ich nicht. Wenn dann auch nur dieses Brennen in der LWS.

Mein Mann hat gestern jeweils 2 Verhärtungen gefunden. Jeweils Po links 2 und Po rechts zwei. An der LWS sitzt es wahrscheinlich noch tiefer.

Ich hatte mir 3 Übungen für Ischias rausgesucht. Die habe ich jetzt gemacht. Also da ist ordentlich muskulär was verkürzt.

Ich will versuchen, dass ich täglich diese Übungen mache und mich mobilisieren. Ich will es probieren mit Spazierengehen und Walken. Geht Radfahren auch?

Sollte es am Montag immer noch gleichbleibend schlecht sein, will ich nochmal beim Hausarzt anrufen. Vielleicht hätte ein Spritze mehr gebracht? Oder ein CT muss her. Ich habe eine Bandscheibenvorwölbung in der HWS und einen kleine Prolaps BWK 11/12 (glaube ich).

2011 hatte ich schon einmal ähnliche Probleme. Da kamen sogar Probleme mit der Blase hinzu. Es gribbelte und dann kam auch das Gefühl auf, dass ich zur Toilette muss. Aber da kam nichts. Dann hatte ich Taubheitsgefühle im Bein (allerdings nur 1 Bein). Richtig Rückenschmerzen hatte ich da auch nicht.

Ich wurde von LWS bis Kopf ins MRT geschoben. Aber ohne Befund. Es gab altersgerechte Verschleißerscheinungen. Und 3 Läsionen im Kopf. Ich muss wegen einer Zyste im Kopf regelmäßig (aller 2 Jahre) zum MRT. Da hat niemals mehr einer was von den Läsionen gesagt. Im Krankenhaus bekam ich damals Fango und Krankengymnastik. MS und Borreliose wurde ausgeschlossen, allerdings ohne Lumbalpunktion. Vitamin B12 war erniedrigt. Deshalb die Spritzen aller 4 Wochen.

Ich hatte dann 2016 eine Lumbalpunktion. Aber da wurde MS und Borreliose auch ausgeschlossen. Damals hatte ich Taubheitsgefühle im linken Arm. Und ich konnte obwohl ich wach war, meine Augenlider nicht heben. Die waren auch nicht verklebt. Es war er so als käme der Befehl "Augen öffnen" vom Gehirn nicht in den Nerven- / Muskelzellen nicht an. Ich musste dann mit dem Finger die Augenlider anheben.

Mein letzte Vitamin-B12-Spritze war am 02. März. Am Mittwoch (nach 3 Wochen) wurde mir Blut abgenommen. Mein Vitamin-B12-Wert: 300 (145 - 569). Also dafür, dass wir die Spritze 3 Wochen zuvor hatten, finde ich das auch nicht berauschend.... Dann wäre ich nach 4 Wochen ja wieder ziemlich weit unten. Vielleicht bei 200. Da fehlt dann nicht mehr viel an der untersten Referenz. Aber ob das Brennen davon kommt?

Ich denke selbst immer noch an Thrombose. Kann man den eine Thrombose im Rücken entwickeln? Da gibt es ja auch Gefäße. Und vielleicht drückt da was den Nerv ab? Oder halten sie doch die Lumboischalgie für wahrscheinlich?

Ich sitze ja im Büro und dort direkt am Fenster. Vielleicht habe ich Zug bekommen?

 

 

 

 

 

 

Dr. Sabine Schulz
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26.03.2021, 11:31 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Grundsätzlich kann eine Lumboischialgie im ungünstigen Fall auch sehr lange andauern bzw sogar auch chronisch werden. Auch deshalb ist eine Abklärung und richtige Behandlung  um so wichtger. Je länger man sich damit 'rumschlägt', desto schwieriger und langwieriger kann die Behandlung werden. Gut, dass Sie nochmals den Hausarzt kontaktieren wollen, aus der Ferne ist eine ausreichende Einschätzunges leider nicht möglich. Eine Thrombose oder Zugluft erscheinen mir eher unwahrscheinlich, dann eher Lumboischialgie, Bandscheibenvorfall, Vitaminmangel Auch würde ich eine Kontrolluntersuchung beim Neurologen für sinnvoll halten. Besprechen Sie dies am besten am Montag einmal mit dem Hausarzt. Beim Radfahren sollte unbedingt auf eine richtige Sitzposition geachtet werden (z.B. Höhe Lenkrad, richtige Sitzhöhe etc),

Gruss

Dr Schulz

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31.03.2021, 11:11 Uhr
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Sehr geehrte Frau Dr. Schulz,

ich war heute nochmal beim Arzt. Es ist nicht viel rausgekommen. Ich habe ein anderes Schmerzmittel bekommen und ein Muskelrelaxanz. Dann kam nur noch das Kommentar, ein MRT der LWS würde ich sowieso nicht so schnell bekommen.

Ich war jetzt einfach so frech und habe mir einen MRT ohne Überweisungsschein des Arztes gemacht. Der MRT-Termin ist am 20.04.2021. Dann habe ich nochmal einen Termin für die Sprechstunde beim Hausarzt gemacht (1 Woche zuvor). Ich habe den Arzt also "übergangen". Aber es war Quartalsende....

ich habe immer noch die gleichen Schmerzen. Es hat sich nichts gebessert. Aus 2010 habe ich mal den letzten MRT-Befund rausgesucht:

Zuweisungsdiagnose: Intermittierende radikuläre Symptomatik - NPP?

Befund:

In Höhe BWK 11/12 NPP mediolateral rechts mäßige Einengung des rechten Foramen intervertebrale. Keine Duralsackimpression.

In den Höhen LKW 3/4 und LKW 4/5 mäßig hypertrophe Spondylarthrosen. Normal weiter Spinalkanal. Unauffälliges distales Myelon. Regelrecht konfigurierte Caudafasern.

Kein intraspinaler Tumor. Keine entzündlichen oder neoplastischen Knochenmarksläsionen.

2 Monate zuvor wurde ein CT gemacht mit folgendem Befund:

Im Segment L3/L4 hinreichend weiter Spinalkanal, keine Einengung der Neuroforamina, kein nenenswertes Verlagern von bandscheibendichtem Material.

Im Segment L4/L5 ist der knöcherne Anteil der Neuroforamina leicht enger als im darüberliegendem Segment, jedoch noch hinreichend weit, annähernd seitengleich.

Unauffällig weiter Spinalkanal. Es wölbt sich nicht nennenswert bandscheibendichtes Material gegen den Spinalkanal vor.

Im Segment L5/S1 hinreichend weite Neuroforamina und hinreichend weiter Spinalkanal, kein Nachweis einer Protrusio oder eines Prolapses.

Im Knochenfenster kein Nachweis einer frischen knöchernden Verletzung oder ossären Destruktion. Kleines Schmorlsches Knötchen in der Deckplatte L4, allenfalls initiale Verdichtungen im Sinne degenerativer Veränderungen an den kleinen Wirbelgelenken.

Das CT und MRT hat der Orthopäde veranlasst. Seiner Meinung nach gab es damals 2010 keine orthopädische Ursache und so kam ich auf die neurologische Station. Da wurde ich aber "nur" in Sachen Rücken behandelt (Wärme, Krankengymnastik). Die Diagnose der Neurol. Klinik: Exacerbiertes lumbals Schmerzsyndrom, Vitamin B12-Mangel

Folgender Vermerk stand noch im Befund: Im MRT des Kopfes zeigten sich drei kleinere Läsionen, wobei eine eindeutige pathologische Wertigkeit hieraus nicht abzuleiten ist. MRT HWS und LWS waren unauffällig. Hinweise für einen akut entzündlichen Prozess wurden nicht gefunden. Zusätzlich erfolgten eine Messung der visuell-evozierten Potentiale, eine Neurographie und die somatosensibel evozierten Potentiale ohne Hinweis für einen entzündlichen Prozess.

2016 hatte ich dann eine Lumbalpunktion.Ohne Befund.

Nun bin ich echt verzweifelt. Ich habe es vorhin mit dem Rad probiert. Also beim 1. Mal aufsteigen, dachte ich mein Scham- und Steißbein sind gebrochen. Aber beim Fahren ging es.

Ich habe jetzt große Angst, dass es ein Bandscheibenvorfall ist. Der wird doch auch nicht operiert? Das wäre nur der letzte Weg. Ich bin ja Läuferin / Joggerin. Kann es nicht auch was mit dem Iliosakralgelenk sein?

Ich habe ein wenig Angst vor dem MRT. Mitten in der 3. Welle Corona ins MRT. Ich hatte die Arzthelferin am Telefon gefragt. Sie meinte der Raum wird gelüftet. Ja aber das MRT ist ja zu. Da kann man ja nicht lüften. Dafür hätten sie UV. Kann ich da bedenkenlos rein?

Nochmal zu der Astrazeneca-Impfung: Mein Mann und ich sind ja nun 1 x geimpft. Was passiert jetzt mit der 2. Impfung? Wir haben große Angst, dass wir nicht den vollen Impfschutz bekommen - schon auf Grund der Arbeitssituation.

 

 

 

 

 

Dr. Sabine Schulz
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31.03.2021, 11:46 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Nach dem MRT-Befund lag damals kein Problem mit der Bandscheibe vor, letztlich ist das aber jetzt schon 10 Jahre her. Ist aber gut möglich, dass die Beschwerden 'nur' muskulär bzw verspannungsbedingt auftreten. Fehlhaltungen z.B. können die gesamte Wirbelsäule einschliesslich des Ilioskralgelenks in Mitleidenschaft ziehen. Hat die Behandlung damals mit Wärme und Krankengymnastik geholfen? Hinsichtlich des MRT-Raums hätte ich keine Bedenken, wenn regelmässig gelüftet wird und Sie eine Maske tragen. Ob jetzt die 2. Impfung bei Astra-Zeneca-Geimpften auch mit Astra Zeneca erfolgt oder man ggf mit einem anderen Impfstoff geimpft wird, wird derzeit noch untersucht, hier müssen wir die neuen Empfehlungen abwarten, es wird aber definitiv auch eine Zweitimpfung bzw ggf auch Drittimpfung geben,

Gruss

Dr Schulz

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31.03.2021, 12:56 Uhr
Kommentar

Sehr geehrte Frau Dr. Schulz,

wenn ich einen Bandscheibenvorfall hätte, müsste ich dann nicht ein konkretes Ereignis nennen können, wo das passiert ist? Z. B. als ich mich gebückt habe oder so... Das ist ja nicht der Fall.

10 Jahre ist schon lange her. Aber damals waren ja die Beschwerden ähnlich. Brennen in den Fußsohlen, Taubheitsgefühle in einem Bein. Ich hatte dann sogar das Gefühl, dass ich zur Toilette muss. Da war so ein kribbeln. Aber als ich dann war, musste ich nicht bzw. es kam nichts. Der Orthopäde sagte noch, ich hätte eine ausgeprägte Kyphose und Lordose. Ein wenig wäre ja wohl bei jedem Menschen normal, aber bei mir wäres es wohl sehr stark ausgeprägt. Ich hatte auch immer 1 x Rückenschule in der Woche. Allerdings geht das ja nun nicht wegen Corona.

Mein Mann glaubt - er ist ja kein Arzt - aber das es die Psyche ist. Die Anspannung wegen der Arbeitssituation und dem Corona-Tod meines Vaters.

Ich habe jetzt das Muskelrelaxanz geholt. Traue es mir aber nicht zu nehmen (Ortoton forte 1500 mg). Ich habe Angst, dass ich wieder Probleme wegen Allergien bekomme und es ist keiner hier .... 1500 mg hört sich auch so viel an. Hätte die Tablette ja am liebsten geteilt und es versucht. Aber sie sind nicht teilbar. 3 x täglich soll ich die nehmen.

Wegen der Impfung: Sie als Ärzte wissen ja vermutlich mehr, was im "Hintergrund" läuft. Aber ich vermute mal, dass die Astra-Geimpften dann wohl ein halbes Jahr warten müssen und dann vielleicht 2 x Biontech bekommen. Wir hätten ja einen gewissen Schutz. Nach dem Corona-Tod meines Vaters ist mir ein "gewisser Schutz" einfach zu wenig. Schon gleich bei den Bedingungen auf Arbeit.

Ich verstehe nicht, warum z. B. VW und Fielmann seine Angestellten impfen lassen kann. Großkonzerne haben wohl Extra-Dosen? Mein Mann und ich arbeiten in kleinen Firmen, die nicht einmal einen Betriebsrat /-arzt haben. Wir galten immer als systemrelevant und mussten weiter arbeiten. Für uns scheint es keinen Schutz zu geben, wenn man sich nicht selber kümmert. Und wir haben Kundenkontakt. Bei meinem Mann auf Arbeit tragen die Kollegen keine Maske. Das ärgert mich. Mein Mann hat es mehrmals beim Chef angesprochen. Das interessiert ihn nicht. Sie könnten ja die Abstände einhalten. Aber dort kann man schlecht lüften. Die Kunden kommen auch rein. Und wie schnell hat man den Abstand vergessen?! Und sämtliche Kollegen treffen sich mit "Kinderscharen" (Kinder und Enkel) zu Ostern... Wenn ich allein schon in meinem Wohnort nach draußen sehe. Die ersten Autos der Verwandtschaft stehen schon da. Aus sämtlichen Bundesländern. Das wird ein "Spaß" nach Ostern. Wir kratzen hier ja schon an einer 300er-Inzidenz.

Und kommt man dann ins örtliche Krankenhaus.... da ist nur 50 % des Personals geimpft. Der Rest hat verweigert und postet bei Facebook munter Corona-Leugner-Parolen. Wir waren schon mehrmals deutschlandweit deswegen in den Schlagzeilen. Aber hier ist auch kein Personal (Polizei, Ordnungsamt). Es gibt keine Kontrollen!

Heute hatte ich sogar in der Arztpraxis Angst. Der Arzt und die Arzthelferin hatten ihre Maske nur auf dem Mund....  Und nun muss ich nochmal da hin wegen dem Überweisungsschein.

Ich kenne noch eine Arztpraxis. Da nehmen die Corona-Verdachtsfälle, die mit Symptomen zum PCR-Test erscheinen im Wartezimmer platz. Die dürfen mit FFP2-Maske sich ganz normal unters Volk mischen!

Als mein Vater auf der Corona-Station lag, haben sie uns gesagt, dass die Schutzkleidung nicht 100 % sicher ist. Es können Fehler beim An- und Ausziehen passieren. Und deshalb lassen sie nur völlig gesunde Personen rein, wenn der Angehörige stirbt. Und hier spazieren die Infizierten munter im Wartezimmer rum. Nur mit FFP2-Maske.

 

 

 

 

Dr. Sabine Schulz
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31.03.2021, 22:16 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Die Tatsache, dass die Beschwerden jetzt ähnlich wie damals waren, lasst es eher nicht wahrscheinlich sein, dass jetzt ein Bandscheibenvorfall vorliegt, ausschliessen lässt sich das jedoch nicht, ein konkretes Ereignis muss bei einem Bandscheibenvorfall nicht vorliegen. Die Psyche kann sicherlich eine Rolle spielen, auch die Tatsache, dass Sie keine Rückenschule mehr machen können.  Hinsichtlich der Impfung ist davon auszugehen, dass mindestens eine Zweitimpfung im vorgesehenen Zeitraum erfolgt (im üblichen Zeitraum von Astra Zeneca spätestens nach 12 Wochen) und nicht erst nach 6 Monaten. Die Konzerne wie VW haben meines Wissens noch keinen Impfstoff für alle Mitarbeiter erhalten (höchstens für Berechtigte), auch die Konzerne müssen die Reihenfolge einhalten und können erst durch Ihre Betriebsärzte impfen, wenn Mitarbeiter impfberechtigt sind. Es ist schon traurig, wenn die vorgeschriebenen Corona-Massnahmen so wenig beachtet werden und dass da keine Kontrollen stattfinden, da habe ich dann kein Verständnis. Ich bin froh, dass Sie immerhin einen guten Schutz vor einer schweren Erkrankung haben durch die Impfung,

Gruss

Dr Schulz

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01.04.2021, 06:52 Uhr
Kommentar

Sehr geehrte Frau Dr. Schulz,

ich bin gestern noch eine große Runde Fahrrad gefahren. Mit Wärmesalbe auf dem Rücken. Das hat sehr gut geklappt und auch geholfen. Heute 3 Uhr Nachts bin ich wieder aufgewacht, weil es mit den Schmerzen anfing. Mein Mann sagte der ganze untere Rücken wäre hart. Er ist ja kein Physiotherapeut, hat aber ein wenig versucht zu massieren.

Auf jeden Fall hilft Massage, kürzere Sparziergänge und Radfahren. Sollte ich dann trotzdem das MRT der LWS machen? Die Arzthelferin meinte, dass ich im MRT die Maske abnehmen muss. Ist es dann trotz UV noch sicher wegen der Aerosole? Das was mit den Bandscheiben ist, möchte ich schon ausgeschlossen haben, aber die Angst vor Ansteckung ist groß. Der Termin ist ja erst in 3 Wochen. Bis dahin "knallt" es hier so richtig mit den Ansteckungen.

Noch eine Frage zu der 2. Impfung: Als ich mein Impftermin-Paar gebucht habe, habe ich den 2. Termin mit Astrazeneca nach 9 Wochen bekommen. D. h. mein Termin wäre Ende April. Ich lese überall, dass die EMA, Stiko und Co. davon ausgehen, dass ab Anfang Mai die Zweit-Impfungen erfolgen. Muss ich da jetzt was tun? Oder abwarten? Bei meinem Mann sind es 10,5 Wochen, die zwischen Erst- und Zweitimpfung liegen. Würde uns die Kassenärztliche Vereinigung dann anschreiben, wenn die unsere Zweittermin auf 12 Woche legen?

 

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