Avatar

Beratung beim Hausarzt

Kategorie: Allgemeinmedizin » Hausarzt | Expertenfrage

13.10.2024 | 19:43 Uhr

Sehr geehrte Frau Dr. Schulz,

ich habe einen Hausarzt, mit dem ich sehr zufrieden bin. Außer ein paar kleinere Baustellen fehlt mir somatisch aber auch nichts.

Meine wirkliche Baustelle: Ich habe seit vielen Jahren immer wieder Probleme mit Depressionen (Episoden von leicht bis mittel/schwer, wobei ich mittlere oder schwere nur alle max. 3 bis 5 oder auch mehr Jahre habe). Einschlägige Medikamente habe ich natürlich probiert (was man halt so an Repertoire durchgeht), sind vollkommen sinnlos bei mir und haben die Situation bei Versuchen immer noch mehr verschlechtert  (nur üble Nebenwirkungen, keine Wirkung). Ich nehme daher keine Medikamente, die weit überwiegende Zeit habe ich sowieso kaum oder gar keine Probleme. Ich gehe allerdings alle paar Monate zum Psychiater zu einem kurzen Termin. Das mache ich zur sozialen Absicherung (im Falle einer schweren Episode ist man absolut arbeitsunfähig und kann sich auch keinen neuen Arzt suchen, so meine Erfahrung). Auch dort werden mir routinehaft immer wieder einschlägige Medikamente angeboten, fast egal, ob es mir prima  oder weniger gut geht, mir komm es wie eine Routine vor. Und obwohl bekannt ist, dass ich das Zeug nicht vetrage und es zumindest bei mir außer Nebenwikrungen auch nichts bringt.
 
Mit dieser Situation bin ich zunehmend unzufrieden, sie erweckt auch nicht gerade mein Vertrauen  und ich würde gerne mit dem Hausarzt besprechen, ob er bezüglich dieser Versorgung Optimierungsmöglichkeiten sieht (vielleicht einen Arzt, der mich nicht über Jahre hinweg immer wieder stoisch fragt, ob ich denn ein Medikament will).
 
Meine Frage: Bieten Hausärzte eigentlich Selbstzahler-Beratungen an, ähnlich einer psychotherapeutischen Stunde ? Ich kann und will das Thema nicht in 15 Minuten im Rahmen einer normalen Sprechstunde besprechen.
Ehrlich gesagt habe ich mich noch nicht getraut, ihn darauf anzusprechen, weil ich überhaupt nicht weiss, ob eine Hausarztpraxis dafür Kapazität hat (also für 30 oder 45 Minuten Beratung wie bei einer Therapie) und ob so eine Frage angemessen ist (ist mir ein wenig unangehm).
 
Vielen Dank für Ihre Mühe.

Helfen Sie mit Ihrer Bewertung: Ja, dieses Thema ist hilfreich!

0
Bisherige Antworten
Dr. Sabine Schulz
Beitrag melden
14.10.2024, 19:56 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Wieviel Zeit sich der einzelne Hausarzt für seine Patienten nimmt bzw ob bzw in welchem Rahmen er auch Gesprächstherapien anbietet, das kann sehr variieren. Sprechen Sie Ihren Hausarzt einfach darauf an und schildern Sie ihm Ihre Situation. Es besteht kein Grund sich zu scheuen, die Problematik anzusprechen, dafür sind Hausärzte als erste Ansprechpartner da. Ich könnte mir vorstellen, dass evtl eine psychotherapeutische Begleitung für Sie sinnvoll sein könnte,

Gruss

Dr Schulz

 

Diskussionsverlauf
Stellen Sie selbst eine Frage!

...an andere Nutzer der Lifeline-Community oder unsere Experten

Stichwortsuche in Fragen und Antworten

Durchstöbern Sie anhand der für Sie interessanten Begriffe aus Gesundheit und Medizin die Beiträge und Foren in der Lifeline-Community.

Übersicht: Allgemeinmedizin
afgis-Qualitätslogo mit Ablauf 2024/05: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über FUNKE Digital GmbH und sein/ihr Internet-Angebot: https://www.lifeline.de/

Unser Angebot erfüllt die afgis-Transparenzkriterien.
Das afgis-Logo steht für hochwertige Gesundheitsinformationen im Internet.

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt. Vielen Dank für Ihr Vertrauen.