Hallöchen,
zu mir: ich bin 22 Jahre alt, normalgewichtig und treibe sonst recht viel Sport. Vor knapp 8 Wochen wurde ich operiert und vor 5 Tagen wurde mir aufgrunddessen (und der Pille) eine tiefe beinvenenthrombose diagnostiziert. Vv fibulares/Vv tibialis posterior und V. Poplitea betroffen. Schmerzen hatte ich mäßig, geschwollen oder rot war allerdings nichts. Nehme jetzt Eliquis ein und trage Kompressionsstrümpfe Klasse 2. alles soweit so gut. Meine nächste Kontrolluntersuchung ist allerdings erst im 3 Monaten und ich war so schnell aus dem Arztzimmer wieder raus, dass ich ganz vergessen hatte Fragen zu stellen.
1. welche Bewegung ist denn jetzt am Besten ? Darf ich 2 Mal am Tag eine Stunde mit meinem Hund raus?
2. ab wann wieder Steigung möglich ? Also Fitnessstudio, Joggen, pilates ?
3. wie stehen denn die Chancen dass das folgenlos abheilt ? Mein Arzt meine etwas von postthrombotischem Syndrom …
4. ist es normal dass die nächste Kontrolle erst in 3 Monaten stattfindet ?
vielen Dank für die Hilfe !! Ich hoffe auf Erfahrungen die mir ein bisschen die Unsicherheit nehmen, viele Informationen habe jch ja nicht bekommen und fühle mich schon etwas alleingelassen…
liebe Grüße
Tiefe Venenthrombose, was ist erlaubt?
Kategorie: Allgemeinmedizin » Forum Allgemeine Gesundheit
Antwort von Dr. Sabine Schulz
Hallo!
In aller Regel kann man 2 Wochen nach Beginn der Behandlung wieder mit sportlichen Aktivitäten wie z.B. Joggen, Fahrradfahren oder Aquafitness/Schwimmen anfangen. Mit dem Hund zu spazieren dürfte kein Problem sein. Mit Kraft-Übungen würde ich noch weiter warten (ca 4-6 Wochen). Eine Befundkontrolle nach 3 Monaten ist vertretbar. Eine individuelle Beurteilung via Netz ist aber leider nicht möglich, daher würde ich die Praxis, die den genauen Befund kennt, nochmals mit Ihren Fragen kontaktieren. Dass sich die thrombosierten Venen wieder eröffnen, ist eher nicht wahrscheinlich, ist aber auch nicht so wichtig , da siech das Blut neue Abflusswege sucht. Dem postthrombotischen Syndrom vorbeugen lässt sich durch Kompressionsstrümpfe und Bewegung/Sport,
Gruss
Dr Schulz
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Sehr geehrte Frau Dr. Schulz,
vielen Dank für die Antwort, das beruhigt mich sehr! Mein Arzt meinte es müsse nun aufgepasst werden, dass es zu keiner Lungenembolie kommt. Wie wahrscheinlich ist soetwas denn jetz noch? Geht das Risiko dafür irgendwann komplett weg oder sinkt es sobald die Schmerzen weg sind? Diese werden zwar besser aber sind immernoch da...
Außerdem sollte ich das Pillenpräparat wechseln, mein Arzt meint am Besten jetzt auf eine andere Umsteigen, mein Frauenarzt meint ich sollte aktuell wegen der Thrombose gar keine einnehmen. Haben Sie diesbezüglich Erfahrungen?
Mit freundlichen Grüßen,
Luna
Antwort von Dr. Sabine Schulz
Hallo!
Um eine Ausbreitung der Thrombose und eine Lungenembolie zu verhindern, erhalten Sie ja jetzt Eliquis. Je älter die Thrombose ist, um so geringer wird das Risiko für eine Lungenembolie. Hinsichtlich der Verhütung würde ich dem Rat der Frauenärztin folgen, da die Pille nachgewiesenermassen einen Risikofaktor für Thrombosen darstellt,
Gruss
Dr Schulz
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Sehr geehrte Frau Dr. Schluz,
vielen vielen Dank, ich werde Ihren Rat befolgen! Die aktuell noch bestehenden Schmerzen sind also kein Risiko für eine mögliche Embolie? Natürlich werde ich erst mit Sport beginnen wenn die Schmerzen verschwunden sind, nach wie vielen Tagen/Wochen kann man denn damit rechnen? Kann Sport eine mögliche Gefahr dastellen für eine Embolie oder gibt es ein bestimmtes Pensum an das man sich halten sollte? Bitte verzeihen Sie die vielen Fragen, ich bin sehr dankbar für Ihre Antworten.
Mit freundlichen Grüßen,
Luna
Antwort von Dr. Sabine Schulz
Hallo!
Alles gut, schreiben Sie mir gerne Ihre Fragen! Schmerzen bei einer Thrombose sind nicht sehr typisch, kommen aber vor und sind meist nur wenige Tage anhaltend . Sind kein Indikator für eine Lungenembolie.Welcher Sport und wann in der Regel kein erhöhtes Risiko für eine Lungenembolie beinhaltet, hatte ich ja schon beantwortet, ein bestimmtes Pensum ist nicht festgelegt
Gruss
Dr Schulz