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Luftprobleme

Kategorie: Allgemeinmedizin » Forum Allgemeine Gesundheit

31.03.2020 | 08:57 Uhr

Sehr geehrte Frau Dr. Schulz, 

mein Vater, 82 Jahre alt, hat seit mehreren Monaten (Nov. 2019) Probleme mit der Luft. Er hat immer wieder anfallsweise so eine komische Atmung, als ob er einen Sprint oder Marathon gelaufen ist. So abgehetzt. 

2x waren wir schon bei der Ärztin. Einmal wurde etwas Wasser in der Lunge festgestellt, so dass die Tablettendosis erhöht wurde, beim 2. Mal konnte man keinen Grund finden. Ein EKG zeigte, so wie es schon bekannt war: Vorhofflimmern und Extrasystolen. Er hat eine Herzinsuffizienz. 

Wir hatten auch schon mitten im "Anfall" mal Blutdruck gemessen. Der war absolut normal bzw. teils eher zu niedrig (106/80 puls 89). Die entwässernden Medikamente nimmt er wie verordnet ein. Wenn der Blutdruck so niedrig ist, wie gerade benannt, hat die Ärztin gesagt, sollen wir von den Blutdrucktabletten (Candesartan 16 mg) eine halbe weglassen. So haben wir es gemacht, aber trotzdem kommt es immer wieder. 

Manche Tage kommt es gar nicht vor, manche Tage 1-2 mal am Tag für ein paar Sekunden und manchmal ist es nur in der Nacht da anfallsweise verteilt über ein paar Stunden. 

Könnte es vielleicht vom Vorhofflimmern kommen, vielleicht geht der Puls immer hoch und runter? ich weiß mir keinen Rat und die Hausärztin wusste ja nun auch nicht mehr woher es kommt. Ich will ihn auch nicht unnötig zum Arzt schleppen in diesen Zeiten. Langszeit EKG und Blutdruck wurden auch gemacht. Der Blutdruck springt teilweise hin und her von zu niedrig auf zu hohe Werte, hatte die Ärztin gesagt. EKG zeigte o.g. Auffälligkeiten. 

Was könnte es noch sein?

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Dr. Sabine Schulz
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12.05.2020, 14:02 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Verstehe natürlich insbesondere nach dem Vorfall mit Ihrem Vater sehr gut Ihre Verunsicherung! Würde trotzdem an Ihrer Stelle die Behandlung durchführen lassen, um Folgeschäden am/durch den Zahn zu verhindern. Auch würde ich davon ausgehen, dass Ihr Zahnarzt entsprechende Vorsichtsmassnahmen gegen das Risiko einer Ansteckung bei der Behandlung selbst getroffen hat. Setzen Sie sich nicht ins Wartezimmer, setzen Sie Ihre Maske auf und waschen /desinfizieren Sie regelmässig Ihre Hände,dann dürfte alles gutgehn, 

Gruss

Dr Schulz  

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22.05.2020, 07:33 Uhr
Antwort

Sehr geehrte Frau Dr. Schulz,

mein Vater ist nun nach 14 tägiger Isolation im KH wieder zu Hause. Alle 4 Tests auf Covid19 waren negativ. 

1) Es wurde ein Röntgenbild vom Thorax gemacht: 

Zwerchfellkuppe rechts nicht abgrenzbar, Bild wie Erguss - eventuell auch Hochstand, noch eben abgrenzbar links. Herz groß. Hili etwas plump. Eindeutige Infiltrate, Rundherde oder Kavernen zeigen sich nicht, lassen sich aber auch nicht mit Sicherheit ausschließen. 

Er hatte im Februar letzten Jahres eine Thoraxmagen-OP. Das Zwerchfell wurde mit eine Art Netz wie beim Leistenbruch verschlossen. Was heißt das "Zwerchfellkuppe rechts nicht abgrenzbar, Bild wie Erguss". Ist irgendwas von der OP jetzt kaputt gegangen? 

2) dann das Bauchultraschall: "Hepar ebenfalls nur partiell einsehbar, es zeigt sich ein sehr echoreiches rundiches Areal im Lebersegment 6, am ehesten als Hämangiom zu werten. Eine MRT Untersuchung des Oberbauches wird empfohlen. 

Muss so ein Hämangiom entfernt werden? Kann sowas unter Lixiana anfangen zu bluten? Könnte es auch was anderes sein? Und geht sowas auch wieder von allein weg? Wie schnell sollte ein MRT-Termin gemacht werden?

3) "Bei Nachweis einer reduzierten Elastase, wird von einer exokrinen Pankreasinsuffizienz ausgeangen und es erfolgt eine Ezymsubstitution mit Kreon 20.000 1-1-1. "

Woher kommt so eine Pankreasinsuffizienz? Muss man dieses Enzym dauerhaft nehmen? Hat das was mit der Entfernung der Gallenblase zu tun?

Vielen Dank im Voraus für die Beantwortung meiner Fragen.

 

Dr. Sabine Schulz
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22.05.2020, 08:36 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo,

ein Erguss in diesem Bereich bedeutet nicht, dass hier etwas kaputt gegangen ist, wahrscheinlich steht der Erguss in Zusammenhang mit der   Herzinsuffizienz, welche ja zur stationären Aufnahme geführt hat.Ein Hämangiom geht leider nicht von selbst weg, aber man muss es auch nicht immer operieren, das ist abhängig z.B. von der Grösse und genauen Lokalisation.Würde den MRT -Termin jetzt machen, um eine bessere Einschätzung zu erhalten.Ganz eilig scheint es aber nicht zu sein. Eine Pankreasinsuffizienz entsteht häufig durch wiederkehrende Entzündungen der Bauchspeicheldrüse. Gallenwegserkrankungen bzw Steine können hier eine Rolle spielen, auch z.B. Medikamente oder Alkohol. Wie gut, dass Ihr Vater sich nicht mit Covid19 infiziert hat!

Gruss

Dr Schulz 

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15.06.2020, 08:42 Uhr
Kommentar

Sehr geehrte Frau Dr. Schulz, 

mein Vater hat nächsten Montag einen MRT-Termin wegen dem V.a. Hämangiom in der Leber. 

Kann man sich denn im MRT auch über Aerosole des vorangegangenen Patienten anstecken, weil die Röhre ja ringsherum geschlossen ist, oder entsteht durch das rein und rausfahren der Liege ein Luftaustausch? Wenn er im MRT einen MNS auf hat, weiß ich nicht, ob er es mit der Luft aushält.

Dann mache ich mir noch Sorgen wegen der Fahrt dort hin. Er muss mit einem Fahrdienst fahren, weil alle, die fahren könnten auf Arbeit sind. Wenn er allein im Auto einen MNS aufsetzt, schützt ihn das doch auch nicht? Und wenn er schon Luftprobleme durch das Herz hat, glaube ich nicht dran, dass er eine FFP2-Maske aushält (da hätten wir eine). 

Das macht mir alles ein wenig Sorge, denn er ist 82 Jahre alt und, wenn er es bekommt, will ich mir nicht ausmalen, was dann passiert. Andererseits, denke ich nicht, dass man die Sache mit dem Hämangiom jetzt 1 Jahr rausschieben kann?

 

Dr. Sabine Schulz
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15.06.2020, 14:44 Uhr
Antwort von Dr. Sabine Schulz

Hallo!

Würde davon ausgehen, dass sowohl das MRT als auch die Fahrdienste Vorsichtsmassnahmen wie Desinfektion, Lüften, genügend räumlicher und zeitlicher Abstand zwischen den Patienten etc beachten. Es gibt beim MRT einen Luftaustausch, da die Röhre ja nicht ganz geschlossen ist!  Ein einfacher MNS schützt den Träger nicht sicher, Abstand halten und Lüften des Autos dürfte aber möglich sein, insofern hätte ich da keine Bedenken und würde den MMRT-Termin wahrnehmen,

Gruss

Dr Schulz. 

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