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Borreliose

Kategorie: Infektionen » Expertenrat Zecken | Expertenfrage

13.05.2020 | 09:53 Uhr

Guten Tag,

ich hatte vor 24 Jahren eine Borreliose und bin deswegen sehr vorsichtig was Zecken angeht. Mein kleiner Hund wird regelmässig mit einem SpotOn Präparat behandelt, dennoch hat er am Hals ein Zecke. Diese ist wohl tot, sitzt aber sehr fest.

Nun hat mein elfjähriger Sohn den Hund am Hals gekrault und hatte plötzlich helles Blut an der Hand. Ich habe ihn sofort die Hände waschen lassen, dennoch mache ich mir Sorgen, da ich gelesen habe dass man bei Kontakt mit Zeckensekret die Hände desinfizieren sollte, da Erreger durch die Haut eindringen könnten.

Ich habe am Freitag einen Tierarzttermin um die Zecke beim Hund entfernen zu lassen.

Macht es Sinn die Zecke im Labor auf Borrelien untersuchen zu lassen?

Hat das Händewaschen nach dem Kontakt mit der blutigen Zecke ausgereicht oder besteht bei meinem Sohn die Gefahr einer Infektion?

Ich bitte um Rat. Vielen Dank!

 

Mit freundlichen Grüßen 

Petra 

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Experte-Leidel
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13.05.2020, 13:50 Uhr
Antwort von Experte-Leidel

Guten Tag Petrabea,

Ihren Respekt vor Borrelien und Zecken kann ich gut verstehen. Ihren Hund mit Spot-On zu behandeln, ist sicher eine gute idee. Wir haben eine Katze, die genau so behandelt wird. Die Zecken sterbern ab, wenn sie anfangen zu saugen, nachdem sie sich ein gutes Plätzchen ausgesucht haben. Und meine Frau kann sie dann mit einer Pinzette oder einer "Zeckenkarte" gut entfernen.

Es dauert einige Stunden, bis von einer saugenden Zecke Borrelien übertragen werden. Die Borrelien befinden sich nämlich im Magen-Darm-Trakt der Zecke und werden durch die Blutmahlzeit aktiviert. Dann wandern sie in die Speicheldrüsen der Zecke und werden mit dem Speichel auf das gestochene Wirtstier übertragen. Aber bis dahin wäre die Zecke m. E. durch das Spot-On abgetötet gewesen.

Ich weiß nun nicht, woher das hellrote Blut stammte. Kann es sein, dass der Hund eine kleine Wunde hatte, vielleicht durch vorherige Stechversuche? Wenn es borrelien-haltiger Zeckenspeichel gewesen wäre, hätte es doch wahrscheinlich anders ausgesehen.

Eine Untersuchung der Zecke auf Borrelien würde m. E. nicht viel bringen, da diese ja Ihren Sohn nicht gestochen hat. Aber das würde ich nochmal mit dem Tierarzt besprechen. Dass Borrelien die intakte Haut durchdringen können, wäre mir neu. Aber davon abgesehen, weiß ich wirklich nicht, ob für ihren Sohn überhaupt ein Risiko bestanden hat. Das Waschen war sicher eine vernünftige Idee.

Ihnen, Ihrem Sohn und dem Hund alles Gute.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Jan Leidel

 

 

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