Sehr geehrter Herr Dr. Ohlert,
anfang März war ich wg starken Oberbauchschmerzen mit Ausstrahlung in den Rücken, Fieber & Erbrechen im Krankenhaus, Diagnose Gastroenteritis. Ich habe eine Infusion bekommen & wurde abgeführt. Wegen Besserung wurde ich nach 2 Tagen entlassen.
Seitdem habe ich selten Stuhlgang. Ich dachte das legt sich wieder. Meist war es sehr wenig Stuhl, 3 - 4 mal pro Woche, eher hart/knotenartig.
Dann wurde es besser, zwar nicht so wie früher aber ich aß auch nicht mehr so viel wie sonst da ich keinen Appetit mehr hatte.
Anfang April wurde mir dann Abends häufig übel, ich konnte nichts mehr zu Abend essen, weshalb ich zum Hausarzt ging. Dieser meinte aber nach Abtasten des Bauches es wäre nichts und hat mich mit Iboergast nach Hause geschickt.
Mit Iberogast hatte ich wieder öfter Stuhl bzw. größere Mengen, diese waren weich und kamen ohne starkes Pressen.
Nach 5 Tagen setzte ich Iberogast wieder ab, habe seitdem wieder nur 3 - 4 mal pro Woche Stuhlgang, diesmal aber immer weicher, eher heller Stuhl. Wobei dieser teilweise in der Toilettenschüssel haftet.
Ich habe sonst keinerlei Beschwerden, ich esse jeden Tag Obst & Gemüse, Fleisch mag ich nicht, trinke 2 L Wasser.
Ich habe während des Krankenhausaufenthalts 1,5 kg abgenommen & diese halte ich bis jetzt 158 cm groß, 51,5 kg
Ich habe außerdem Skoliose.
Meine Großmutter mütterlicherseits starb an Magen- oder Darmkrebs, weiß ich leider nicht genau. Meine Mutter und meine Schwester haben Diabetes, mein Großvater leidet an Parkinson, Restless Legs Syndrom und hat einen Herzschrittmacher.
Die typischen Symptome einer Verstopfung habe ich m. E. nicht. Ich habe aber auch eigentlich nie Hunger, ich esse Früh, Mittag & Abend, weil man das eben so macht. Ich höre keine Darmgeräusche oder Magenknurren mehr wie früher.
Kann ich wieder mit einer Besserung durch Iberogast rechnen?
Was kann sonst dahinter stecken, oder muss ich mir keine Gedanken machen, weil ich sonst keinerlei Schmerzen o.Ä. habe?
Besten Dank
lange kein Stuhlgang
Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Verstopfung | Expertenfrage an Experte-Ohlert
Antwort von Experte-Ohlert
Vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine
Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier
natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird
eine Stellungnahme im Rahmen einer "Internetkonsultation" sicherlich
nicht gerecht. Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer
nur als "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich "Bücherwissen" reproduziert und keinerlei individuelle Beratung
in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen. Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich
auch gar nicht zulässig.
Nun aber zu Ihrer Frage:
diffuse Beschwerden des Magen-Darm-Traktes können - wie nicht anders zu erwarten - mannigfaltige Ursachen haben. Wie schon in der Vorrede ausgeführt, ist es sicherlich nicht möglich hier eine individuelle Beratung durchzuführen. Neben einer allgemeinen körperlichen Untersuchung, einer sorgfältigen Erhebung der Vorgeschichte, , Laboruntersuchungen aber auch Bildgebendenverfahren Ultraschall kommt den Untersuchungen der Hohlräume so genannte Hohlraumdiagnostik eine hohe Bedeutung zu. In erster Linie wären hier die Magen-und die Dickdarm-Spiegelung zu nennen.
Ferner sind Untersuchungen des Stuhls sinnvoll. Neben dem Ausschluss von bakteriellen Fehl-Besiedelung in oder Wurmbefall Muss auch einen Untersuchungen des Stuhls zum Ausschluss einer Bauchspeicheldrüsen-Fehlfunktionen gedacht werden pankreatische Elastase.
