Liebes Experten-Team,
Nach einer Routine-Darmspiegelung attestierte mir der untersuchende Arzt eine "sehr ausgeprägte Slow-Transit-Obstipation", da mein Dickdarm nach ordnungsgemäßer Einnahme von Moviprep noch ca. 1500 ml Reinigungslösung enthielt. Mein Dickdarm sei extrem erweitert, in einen normalen Darm würde diese Menge Flüssigkeit gar nicht reinpassen. Eine Verbesserung durch eine Ernährungsumstellung sei nicht zu erwarten; ich soll nun lebenslang jeden Tag 2 Beutel Movicol einnehmen.
Nun ist es so, dass ich eigentlich nicht unter Verstopfung leide - ich habe fast jeden Tag Stuhlgang, zwar ziemlich fest und dunkel, aber ich empfinde das nicht als unangenehm. Auch sonst habe ich keine Beschwerden, meine langsame Verdauung hat mich bis auf wenige Ausnahmen nie gestört.
Meine erste Frage: Kann es sich in meinem Fall überhaupt um Slow-Transit-Obstipation handeln, also um eine Art der Verstopfung, wenn ich doch fast jeden Tag Stuhlgang habe?
Meine zweite Frage: Soll ich Ihrer Meinung nach täglich Movicol einnehmen, obwohl ich gar keine Beschwerden habe? Auf meine Nachfrage, ob meine Darmträgheit andere Krankheiten begünstigen könnte, verneinte der Arzt. Das Movicol solle nur verhindern, dass die Trägheit noch schlimmer wird.
Meine dritte Frage: War die Situation überhaupt geeignet, um die Diagnose 'Slow-Transit-Obstipation' zu stellen? Der Füllzustand meines Dickdarms nach der Einnahme von Moviprep ist ja doch eher eine Momentaufnahme unter nicht alltäglichen Bedingungen.
Zu meiner Person: Ich bin weiblich, 39 Jahre alt, schlanker Typus (50kg/170cm). Wir essen Vollkornbrot, kochen jeden Tag selbst und versuchen, 5 Portionen Obst und Gemüse am Tag zu essen. Ich nehme deutlich über 1 Liter Flüssigkeit pro Tag zu mir, im Sommer über 2 Liter.
Danke im Voraus und viele Grüße.