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Proktitis ulcerosa, Hämorrhoiden oder Fissur?

Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Verstopfung | Expertenfrage

03.01.2020 | 17:58 Uhr

Hallo liebes Expertenteam,

Entschuldigen Sie bitte, falls dieses das falsche forum für meine Frage ist, aber ich konnte leider kein passenderes dafür finden. 

Seit ca. zwei Jahren habe ich Probleme mit Blutauflagerungen im Stuhl. Damals hatte ich deshalb eine Darmspiegelung, bei der allerdings nichts konkretes festgestellt werden konnte. Die Internistin sagte, ich solle mir keine Gedanken machen, da in meinem Alter (jetzt 24) schlimme Darmerkrankungen sehr unwahrscheinlich wären. Sie sagte, sie konnte lediglich eine ganz kleine gerötete Stelle im Enddarm sehen, was evtl. eine Entzündung war und hat mir zäpfchen (salofalk) verschrieben. Nach der Anwendung war das Blut im Stuhl verschwunden.

Nach ca. 4 Wochen war die Blutung wieder da und ich ging zum Hausarzt. Dieser hatte mittlerweile den Befund der Internistin vorliegen: chronische proktitis ulcerosa (obwohl die Ärztin doch nicht wirklich etwas erkennen konnte??). Seitdem verschreibt er mir regelmäßig salofalk. Bereits nach dem ersten zäpfchen ist das Blut im Stuhl immer wieder verschwunden und ich führe die Anwendung dann trotzdem immer noch ca. 3-4 Tage fort. Die Beschwerden kommen dann in regelmäßigen Abständen nach ca 3-4 Wochen wieder...

Hauptsächlich ist es das Blut im Stuhl, was mich so sehr beunruhigt und irgendwie kann ich mich mit der Diagnose Proktitis ulcerosa nicht abfinden (weil die Internistin ja sagte, sie sehe eigentlich nichts auffälliges). Das Blut tropft in den akuten Phasen schon bei leichtem pressen, ich habe aber keinen Juckreiz, Schmerzen am after, Nässen oder sonstiges. Mein Bauch ist in den Phasen, in denen die Blutung vorhanden ist aber immer sehr hart und aufgebläht und ich habe Unterleibsschmerzen.

Ich steigere mich leider sehr in das ganze hinein und hoffe, dass Sie mir irgendwie weiterhelfen können bzw. einen Verdacht äußern können, um was es sich handelt. In naher Zukunft möchten mein Mann und ich eine Familie gründen, aber das kommt für mich nicht in Frage, bevor ich nicht weiß, was genau mit meinem Körper los ist... Ich bin mittlerweile wirklich verzweifelt.

Viele Grüße

Mina 

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Experte-Ohlert
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05.01.2020, 17:10 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert


Sehr geehrte Anfragerin,
sehr geehrter Anfrager,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird eine Stellungnahme im Rahmen einer "Internetkonsultation" sicherlich nicht gerecht.
Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer nur als "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich "Bücherwissen" reproduziert und keinerlei individuelle Beratung in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen.
Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich auch gar nicht zulässig.

Nun aber zu Ihrer Frage:

 die Diagnostik der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen ist nicht ganz einfach. Es sind mitunter recht uneindeutige Befunde, die man als Arzt antrifft. Manchmal sieht man in der Dickdarmspiegelung makroskopisch einen scheinbar typischen Befund – und die feingewebliche Untersuchung kann dies nicht bestätigen. Bei einem anderen Fall sieht makroskopisch alles gut aus – aber die feingewebliche Untersuchung findet einen pathologischen Befund.

 

Dieses Dilemma hat nichts damit zu tun, dass der Arzt/die Ärztin ihr Fach nicht beherrscht, sondern liegt in der Natur der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Insofern ist die geschilderte Diskrepanz zwischen dem makroskopischen und mikroskopischen Befund durchaus nicht untypisch.

 

 

 

Wie schon oben gesagt, ist dies kein Portal zu individuellen Beratung über das Wesen von Symtomen -
das gehört in die Hand des Arztes, der Sie vor Ort untersuchungen und beraten kann. Da Ihre Frage aber
genau in diese Richtung zielt, kann ich nur anraten, einen Arzt vor Ort aufzusuchen.

 

 

 

Besten Gruss

Dr. Peter Ohlert

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