Guten Tag , Ich bin 31 Jahre alt, lebe gesund, bin schlank und habe zwei Kinder natürlich auf die Welt gebracht. Seit ungefähr 4-5 Monaten habe ich folgendes Problem. Das Ganze geschieht immer nur nachts oder morgens beim aufwachen. Wenn ich mich nachts drehe oder mich morgens aufsetze Schmerzt es im Enddarm. Ich kann es nicht genau lokalisieren. Es ist ein Ziehender reißender Schmerz. Ich hatte in der Schwangerschaft viel mit Hämorrhoiden anal Venenthrombose und Analfrisuren zu tun. Desweiteren leide ich weiterhin unter Verstopfung. Dieser Schmerz tritt ungefähr einmal im Monat auf und hält auch wirklich nur 2-3 Sekunden an und das immer nur in der Nacht oder morgens. Ich habe große Angst vor einem Tumor. Aber dann müssen die Symptome doch Konstant sein oder?Wenn ich mich mit einem Handschuh abtaste vaginal sowie auch rektal fühlt sich alles unauffällig an. Ich kann den Schmerz auch nicht auslösen. Was könnte das sein?
Merkwürdiger Schmerz
Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Verstopfung | Expertenfrage
Antwort von Experte-Ohlert
Sehr geehrte Anfragerin,
sehr geehrter Anfrager,
vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird eine Stellungnahme im Rahmen einer "Internetkonsultation" sicherlich nicht gerecht.
Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer nur als "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich "Bücherwissen" reproduziert und keinerlei individuelle Beratung in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen.
Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich auch gar nicht zulässig.
Nun aber zu Ihrer Frage:
so bedauerlich es ist, aber aus einer bloßen Symptomschilderung heraus kann man keine exakte (Verdachts-) Diagnose stellen. Es bedarf einer soliden klassischen Diagnostik. Diese ist als sogenannte Stufendiagnostik aufgebaut:
Am Anfang steht die Anamnese (also Di erfragen der Vorgeschichte), dann kommt die körperliche Untersuchung. Sodann kämen gegebenenfalls technische Untersuchungsverfahren hinzu. Häufig fängt man mit relativ einfachen (nicht invasiven) Untersuchungen an. Ich denke hier an die Ultraschalluntersuchung oder auch Laboruntersuchungen.
Wenn es sich als erforderlich erweist, Folgen invasiven Untersuchungen (z.B. Endoskopien) oder auch Funktionstests. Es gibt bei der Stufendiagnostik natürlich keinen festen Plan, der von A bis Z alles festlegt. Vielfach muss man jeweils auf einer Stufe entscheiden, wie es auf der nächsten Stufe weitergeht und zwar in Abhängigkeit von den vorliegenden Befunden.
Wie schon oben gesagt, ist dies kein Portal zu individuellen Beratung über das Wesen von Symtomen -
das gehört in die Hand des Arztes, der Sie vor Ort untersuchungen und beraten kann. Da Ihre Frage aber
genau in diese Richtung zielt, kann ich nur anraten, einen Arzt vor Ort aufzusuchen.
Besten Gruss
Dr. Peter Ohlert