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Sodbrennen aber kein Reflux?

Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Sodbrennen | Expertenfrage

15.09.2020 | 10:05 Uhr

Hallo Zusammen!

Ich habe seit ca. 3 Monaten durchgehend Sodbrennen und brennen im Hals. Alles hat mit einem Käsekrainer angefangen. Nachdem ist alles bergab gegangen. Jeden Tag Sodbrennen. Bis ich dann zu meinen Hausarzt gegangen bin. Habe für 1 Monat Tabletten bekommen und sollte wieder kommen falls sich nichts geändert hat. Das machte ich auch und bekam dann einen Termin für eine Magenspiegelung. Leider ist bei der Magenspiegelung nichts rausgekommen. Alles unauffällig und dürfte keinen Reflux haben, so der Arzt. Ich war sehr enttäuscht da ich mit voller Zuversicht dachte, dass endlich bei der Magenspiegelung rauskommt was ich für ein Problem habe. Aber jetzt doch kein Reflux? Ich habe dann nochmal Tabletten bekommen die haben auch etwas geholfen. Ich habe auch Tagebuch geschrieben bei welchem Essen ich jegliche Beschwerden habe. Als es nach den den Tabletten besser wurde habe ich auch damit aufgehört weiter zu schreiben. Doch jetzt ist alles wieder am Anfang. Was mir aber aufgefallen ist das ich bei manchen Mahlzeiten sofort beim ersten Mal runterschlucken das Gefühl hatte, dass meine Mandeln geschwollen sind und das nur der Hals brennt. Vielleicht steckt eine Allergie dahinter? Aber gestern habe ich sehr gesund gegessen und totales Sodbrennen.

Vielleicht kann mir ja jemand helfen oder hat das gleiche Problem.

Vielen Dank schonmal im Voraus

 

LG Marla

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Experte-Ohlert
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20.09.2020, 13:51 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert


Sehr geehrte Anfragerin,
sehr geehrter Anfrager,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird eine Stellungnahme im Rahmen einer "Internetkonsultation" sicherlich nicht gerecht.
Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer nur als "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich "Bücherwissen" reproduziert und keinerlei individuelle Beratung in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen.
Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich auch gar nicht zulässig.

Nun aber zu Ihrer Frage:

 Das Kernproblem vieler medizinischer Diagnostik ist, dass sie natürlich nur objektive Tatbestände erfassen kann. Wenn wir über Sodbrennen reden, kommt als objektiver Tatbestand Eine Verschlussschwäche des Mageneingangs in Betracht, ein sichtbarer rückflusssauren Mageninhaltes in die Speiseröhre, Entzündungszeiichen im Bereiche der Speiseröhre etc. etc. Dies wären Befunde, die bei einer Magenspiegelung zu erfassen wären. Liegt nichts davon vor, ist zunächst einmal kein wirklich greifbares Korrelat für einen rückflusssauren Mageninhaltes in die Speiseröhre (welcher Sodbreennen verursachen würde) gegeben.

Mitunter ist es dann hilfreich einen Protonenpumpenblocker (also ein Medikament, welches die Säurebildung im Magen hemmt) einfach einmal für einige Zeit auszuprobieren. Lässt die Beschwerdehaftigkeit nach, so kann man davon ausgehen, dass möglicherweise doch ein Refllux vorliegt, welche aber nicht durch die Gastroskopie nachweisbar war, dennoch aber ursächlich für die  Beschwerden ist.

 

Ein tiefgreifendere Diagnostik gibt es zum Beispiel noch eine PH-Metrie, bei der mittels einer Sonde festgestellt wird, wie die Säure-Basenverhältnisse in der Speiseröhre sind. Denn normalerweise gehört dort keine Säure hin, sie würde bei der Rückflusserkrankung aus dem Magen in die Speiseröhre hineinfließen und dann dort nachweisbar sein. Dies ist aber schon eine sehr spezielle Untersuchung, die in der Regel besonderen Fragestellungen vorbehalten ist.

Mit dem Hausarzt sollte besprochen werden, ob im Einzelfall eine solche Konstellation gegeben ist und eine tiefgreifendere Diagnostik in Betracht kommt.

 

 

Wie schon oben gesagt, ist dies kein Portal zu individuellen Beratung über das Wesen von Symtomen -
das gehört in die Hand des Arztes, der Sie vor Ort untersuchungen und beraten kann. Da Ihre Frage aber
genau in diese Richtung zielt, kann ich nur anraten, einen Arzt vor Ort aufzusuchen.

 

 

 

Besten Gruss

Dr. Peter Ohlert

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