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Blut im Stuhl

Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Sodbrennen | Expertenfrage

01.04.2021 | 13:44 Uhr

Guten Tag

Ich habe ab und zu nach fettreicher, ungesunder Nahrung (Süssigkeiten) hellrotes Blut am Toilettenpapier (aber ganz am Ende des Toilettengangs; also nach 10x Toilettenpapier). Ob dies eine ,Scheuerungsfolge' ist oder nicht, ist mir unbekannt.

Wie oft? Das ist eine schwierige Frage. Falls ich sehr ,hartes' Toilettenpapier hätte, wohl immer (am Ende des Toilettengangs)? Mit normalen Toilettenpapier fast nie. 

Mein Alter: 30 J. Mit 28 ging ich einmal zum Hausarzt, da es am After nässte, juckte und ab und zu hellrotes Blut auftauchte. Bereits als Kind hatte ich auch schon mal hellrotes Blut auf dem WC Papier. 

Mein hausarzt meinte, ich solle wiederkommen, falls es nicht stoppt. Am After und 5 cm innen fanden sich keine Verletzungen. Er meinte, es müsse irgendwo weiter oben sein.

Wie gesagt: hellrotes Blut finde ich selten auf normalem Toilettenpapier. Wenn ich genug Gemüse esse, sowieso nicht. 

Mein Vater hatte dies schon; ab 55 J. musste er 2 Polypen rausschneiden. Mein Grossvater starb mit 87 J. an Darmkrebs. Sie tranken aber Alkohol (und/oder rauchten). Ich ess dafür einiges an Süssigkeiten.

- Die Frage ist somit: wenig hellrotes Blut auf dem Toilettenpapier in 6 Monaten einmal (Angabe schwankt: wenn ich schroffes Toillettenpapier hätte, wüsste ich die Angabe nicht) oder in gewissen Phasen bei ungesunder Ernährung in 6 Monaten halt 4x aneinander: Ist da irgendwas bedenklich? Muss ich mir Sorgen machen und auf einen Termin bei der Gastroenterologie tätigen (resp. überwiese werden). Anscheinend sei es ja keine Verletzung (aufriss) am After selbst, sondern im Darm irgendwo (gemäss Hausarzt)?

MfG michel

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Bisherige Antworten
Experte-Ohlert
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03.04.2021, 20:25 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert


Sehr geehrte Anfragerin,
sehr geehrter Anfrager,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird eine Stellungnahme im Rahmen einer "Internetkonsultation" sicherlich nicht gerecht.
Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer nur als "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich "Bücherwissen" reproduziert und keinerlei individuelle Beratung in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen.
Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich auch gar nicht zulässig.

Nun aber zu Ihrer Frage:

 Blutungen dieser Art am After sind relativ häufig, vielfach völlig harmlos. Man kann es aber nie definitiv sagen. Peranale Blutungen sollten abgeklärt werden. Denn niemand kann sagen, ob die Blutung nicht auch aus einer weiter oben sitzenden Blutungsquelle stammt.

 

Wie schon oben gesagt, ist dies kein Portal zu individuellen Beratung über das Wesen von Symtomen -
das gehört in die Hand des Arztes, der Sie vor Ort untersuchungen und beraten kann. Da Ihre Frage aber
genau in diese Richtung zielt, kann ich nur anraten, einen Arzt vor Ort aufzusuchen.

 

 

 

Besten Gruss

Dr. Peter Ohlert

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10.04.2021, 22:56 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Herr Dr. Ohlert

Vielen Dank für Ihre Zeit und Ihre Mühen.

Ich habe nun einen Termin beim Hausarzt. Aber grade noch wegen einer erfolgreichen OP. Und werde das eingehend melden.

Ich habe nun meinen Stuhlgang mehrere Tage mal beobachtet. Natürlich komplett als Laie. Die Form ist gemäss den ,guten' zwei Kategorien 3 und 4 soweit ich dies richtig gelesen habe.

Stücke von Tomatenschalen, rohes Rotkraut, Pepperoni-Stückchen und Randen sind einzig das Auffalende, was mich im ersten Moment erschreckt hat. Verborgenes Blut könnte ich natürlich nicht erkennen. 

Nun: an 1 einziger Toilette gibt es schroffes WC-Papier. Ich reibe leider immer fast nur trocken ab. Bin ich an dieser Toilette mit diesem schroffen WC-Papier hab ich ganz am Ende des Toillettengangs beim 7. Mal ,reinigen' stecknadelgrosses hellrotes Blut am Papier. 

Wenn ich es eingehend untersuche, merke ich einfach, dass wohl die Haut am After aufgescheuert ist ein wenig. Was mir überhaupt nichts macht; weder Nässen, noch Jucken. 

Aber eben der Schrecken, dass überall im Netz steht von ,Blut im Stuhl', aber relativ wenig über ,aufgerissene Haut' am After. 

Habe ich normales Toilettenpapier und feuchte sogar bei einem ,Wisch' das Papier an, geschieht nichts von alldem jemals. Aber ich geh davon aus, dass auch bei schroffem Toillettenpapier oder festem, trockenen, 10x reiben beim 10. Mal eben nie Blut auf dem Papier sein darf. Denn so steht es überall im Netz. 

Ich werde dies meinem Hausarzt so mitteilen. Und hoffe auf eine Lapaille. (d.h. dass er die verletzten Bereiche am After erkennt und es tatsächlich nicht von ,innen'/Dickdarm kommt)

Vielen Dank für Ihre Zeit.

Experte-Ohlert
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16.04.2021, 18:38 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert

Die Idee, den Sachverhalt mit dem Hausarzt zu besprechen, halte ich für gut und richtig. Freundliche Grüße
Dr. Peter Ohlert

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18.04.2021, 19:31 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Herr Dr. Ohlert

Vielen Dank für Ihren Hinweis.

Der Hausarzt hat vor 2 Jahren verlautet, wenn es wieder nässt/juckt und Blut auf dem Toillettenpapier ist, dass ich dies melden müsse. Dann gibt es eine Enddarmspiegelung.

Das helle Blut am Stuhl (auftretend bei schroffem Toilettenpapier, ohne feuchtes Papier, beim letzten Mal (5.-8.x) ,reinigen' bei einem Stuhlgang, ohne nach Stuhl auf dem Papier zu haben) habe mit der Analhygiene zu tun. Dies sei unproblematisch. Weil so jung gibt es keine schlimmeren Beschwerden bei Darm (und auch aufgrund der geschilderten Symptome)

Da bin ich äusserst beruhigt.

Mit Betonung auf ,wäre'. Ich gehe selten zum Arzt. Zweimal lag leider mein hausarzt total falsch. Einmal riet er ab 55 J. nicht zur Darmspiegelung (die sich aber dann als notwendig herausstellte) und einmal diagnostiziert ein Tinnitus für ein Leben lang bei mir selbst. Dies war dann aber nur ein zerplatztes Blutgefäss im Ohr, welches absolut kein Problem darstellte. Eine Weiterleitung zum HNO Arzt wurde unterlassen und ich musste - mit Blick, dass bei meinem Grossvater Tinnitus mal diagnostiziert wurde und man nur in den ersten Wochen noch was dagegen machen kann - dies auf Selbstkosten tätigen (was ich gerne tat) und dann Klarheit hatte.

In anderem 100% die Diagnosen richtig. 

- Meine Frage ist nun: Sollte ich auf Selbstkosten einen Proktologen aufsuchen oder kann ich nun wirklich beruhigt sein?

Dies stelle ich mir bei relativ wichtigen Fragen halt fortan im Nachhinein.

Vielen Dank für Ihre allfällige Zeit.

MfG 

 

Experte-Ohlert
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26.04.2021, 16:31 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert

Man sagt doch: „Prognosen sind schwierig, besonders, wenn sie die Zukunft betreffen“. Dieses Problem haben wir in der Medizin des Öfteren. Ein Symptom, welches sowohl auf harmlose als auch problematische Erkrankungen hinweisen kann stellt eine natürlich immer vor Fragen, die man nicht in jedem Falle richtig oder falsch beantworten kann.
Sie merken schon: Ihre Frage ist nicht durch mich beantwortbar. Das hat nichts mit der Frage zu tun, ob wir uns über das Internet „unterhalten oder nicht. In vielen Fällen bleibt die ärztliche Entscheidung Intuition. Wobei man – ohne ein schlechter Arzt sein zu müssen – durchaus auch mal eine Fehlentscheidung fallen Fällen wird.

Es tut mir leid, keine konkretere Aussage treffen zu können.
Viele Grüße
Dr. Ohlert

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26.04.2021, 17:06 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Herr Dr. Ohlert

Vielen Dank für Ihre Rückmeldung.

Naja, ich hoffe schon, mein Arzt wird sich hüten, Darmerkrankungen mit hellrotem Blut nicht abzuklären, falls es nicht wirklich was Gefährliches darstellt.

Immerhin sind Familienmitglieder beim selben Arzt von Krebs überführt worden, d.h. hatten ab 80 Jahre an Darmkrebs

Dies ist so meine Hoffnung. Ansonsten kann ich aufgrund des Krankenkassensystems kaum was tun: Untersuchungen auf Selbkostenbasis werden streng bestraft, findet man es raus. 

Das Erschreckende ist einfach meine Müdigkeit, die seit 1 Jahr anhält. Dies kann aber aufgrund eines Bruchs kommen oder des Übergewicht, das nun doch 7kg über dem Normalgewicht ist; oder aber durch Schlafapnoe oder sonst irgendwas (Schilddrüse usw.) Da gäbe es ja zig Gründe und dann noch psychische. Auch Übergewicht kann müde machen. Zudem weiss man ja gar nicht, ob man teilweise Corona hatte ohne grosse Symptome in 2020/21. 

Aber ich möchte da meinem Arzt vertrauen. Ansonsten erwähne ich bei der nächsten Kontrolle meines Bruches die übergrosse Müdigkeit der letzten Monate.

Mfg

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26.04.2021, 17:08 Uhr
Antwort

Der Satz oben müsste lauten: ...falls meine Schilderungen wirklich was Schlimmes dargestellt haben.  MfG

Experte-Ohlert
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30.04.2021, 07:23 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert

Danke für die abschliessende Bemerkung.

Alles Gute

Dr Peter Ohlert

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