Sehr geehrter Herr Dr. Ohlert,
ich habe meinen Befund von der Magenspiegelung bekommen. Leider kann ich erst nächste Woche zum Hausarzt.
Pathologisch-anatomische Untersuchung
1. Duodenum:
Defektfreie Dünndarmschleimhaut. Schlanke Zotten. Reguläre Zotten-Krypten-Ratio. IEL-Ratio < 20%. Normozelluläres Stroma ohne SPC-Zellen. Hp, Lamblien: negativ. Diagnose Normalbefund.
2./3. Antrum, Corpus:
Nicht-atrophische Mukosa vom Antrum- und Corpustyp. Helicobacter-negative Gastritis.
Chronizität Antrum und Corpus +
Aktivität Antrum und Corpus +
Typisierung: C (grenzwertig zu gastritischer Minimalreaktion).
4. Ösophagus: Parabasalzellen überschichtet, höhenanteilig >15%. Epithel akanthotisch. Interzellularspalten gering erweitert. Kein Infiltrat intraepithelial. Pilze negativ. Miterfasste drüsige Schleimhaut hyperämisch und stark plasmazellvermehrt, hier keine Dys- oder Metaplasie. Diagnose: Hyperregeneratorische Ösophagopathie auf der Basis einer ausgeprägt chronischen, hier gering aktiven RÖ vom Kardiatyp.
Können Sie mir sagen, was bei 2.und 3. Chronizität und Aktivität + heißt? Habe ich jetzt eine chronische Gastritis? Heißt Typisierung C, dass es eine Gastritis Typ C ist? Woher kann die kommen, ich rauche und trinke nicht und nehme auch keine Schmerzmedikamente (nur Lamuna 30 und Captobeta 25)? Was bedeutet alles unter Punkt 4?
Einen Vitamin B 12- Test im Blut wurde auch gemacht. Mein Wert liegt bei 151 pmol/l (Referenz Labor 145-637 pmol/l). Kann es noch zu einem Mangel kommen, weil der Wert im unteren Grenzbereich ist? Wenn ja, kommt das vom o.g. Befund?
Befunderläuterung Magenspiegelung
Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Sodbrennen | Expertenfrage
Antwort von Experte-Ohlert
Vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine
Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier
natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird
eine Stellungnahme im Rahmen einer Internetkonsultation sicherlich
nicht gerecht. Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer
nur als Denkanstoß für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Nun aber zu Ihrer Frage:
eine Gastritis vom Typ C ist durch einen Reflux von Gallenflüssigkeit oder Einnahme von nichtsteroidalen Antirheumatika (zum Beispiel Ibuprofen) begünstigt. Den beschriebenen Befund würde ich aber nicht überbewerten, da eine gewisse in jedem feingewebliche Befund nachzulesen ist.
Der Vitamine 12 Spiegel im Blut ist referenzwertig, insofern kann ein Mangel nicht bestätigt werden.