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Angst vor Speiseröhrenkrebs berechtigt?

Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Sodbrennen | Expertenfrage

28.08.2020 | 17:37 Uhr

Hallo, ich habe schon mehrere Jahre Sodbrennen und habe dies meist mit freiverkäuflichen Medikamenten selbst behandelt. Eine Magenspiegelung wollte ich aus Angst immer umgehen. 

Ich habe die Befürchtung, dass sich dies nun rächt. Seit Mai leide ich wieder unter starkem Sodbrennen, die eingesetzten PPI Pantoprazol und Esomeprazol (diesmal ärztlich verordnet) schlugen nicht so an wie gewünscht, weshalb ich mich zur Spiegelung bereit erklärte. Das Problem ist, dass der Termin nun erst Ende September ist und ich aufgrund der Begleitsymptome wahnsinnige Angst vor (Speiseröhren)Krebs habe.

Nüchternschmerz rechter Oberbauch

Schluckbeschwerden (Reste von trockene, kleinen Mahlzeiten bleiben wie im Hals stecken)

Schleimbildung

seit einer Woche stechen im Brustbereich, schwerer Brustkorb

Zu mir: w, 38 Jahre, rauche nicht, trinke nicht, 1,67 groß, 80 Kilo

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Experte-Ohlert
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03.09.2020, 06:41 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert


Sehr geehrte Anfragerin,
sehr geehrter Anfrager,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird eine Stellungnahme im Rahmen einer "Internetkonsultation" sicherlich nicht gerecht.
Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer nur als "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich "Bücherwissen" reproduziert und keinerlei individuelle Beratung in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen.
Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich auch gar nicht zulässig.

Nun aber zu Ihrer Frage:

 Nun, bei Oberbauchbeschwerden bzw. Refluxbeschwerden (Sodbrennen etc.) ist eine Magenspiegelung natürlich der sogenannte „Goldstandard“. Insofern ist es vernünftig, dass diese nun eingeleitet wird. Eine Therapie „Ins Blaue“ ist meistens keine gute Lösung.

Zwar ist es zutreffend, dass bei einem chronischen Reflux Gewebsveränderungen in der Speiseröhre auftreten können, jedoch muss man berücksichtigen, dass es sich in der Regel hierbei um einen doch sehr langen Prozess handelt. Ein Ösophagus-Karzinom (also eine bösartige Erkrankung in der Speiseröhre) entsteht hierbei nicht von heute auf morgen. In der Regel Sind Gewebsveränderungen schon über Jahre hinweg zu sehen (sogenannter Barrett-Ösophagus). Mit anderen Worten: eine Wartezeit von rund vier Wochen bis zur Gastroskopie wird im allgemeinen keine Veränderung (Verschlimmerung) der Situation in einem messbaren Umfang ergeben.

 

Wie schon oben gesagt, ist dies kein Portal zu individuellen Beratung über das Wesen von Symtomen -
das gehört in die Hand des Arztes, der Sie vor Ort untersuchungen und beraten kann. Da Ihre Frage aber
genau in diese Richtung zielt, kann ich nur anraten, einen Arzt vor Ort aufzusuchen.

 

 

 

Besten Gruss

Dr. Peter Ohlert

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