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Absetzen von Pantoprazol 40 mg

Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Sodbrennen | Expertenfrage

10.10.2018 | 15:12 Uhr

Hallo liebes Experten Team!

Ich hab folgendes Problem.. ich habe vor 1 Jahr im Zuge einer Therapie mit Antidepressiva angefangen jeden Abend Pantoprazol 40 mg einzunehmen. Die Antidepressiva bin ich am ausschleichen Mangels wirkung, denn sie haben mir wirklich überhaupt nicht geholfen. Nun nehme ich Pantoprazol jetzt ja auch schon über 1 Jahr. Dadurch das mein Vitamin B12 Wert zuletzt bei 364 lag, mit einem Referenzwert von 194 bis ~770 , hab ich gestern das erste mal versucht das Medikament wegzulassen, was mich aber heute umgehauen hatte. Erst ging es ganz gut, dann aber begann sehr heftige Übelkeit, ich musste sauer Aufstoßen und bekam Sodbrennen, ich hatte auch den Fall das ich gerade kurz vorm übergeben war. Ich hab meine Pantoprazol dann wieder eingenommen, es wird langsam wieder etwas besser, aber hab dennoch schmerzen im Hals/Rachen und hinterm Brustbein und halt heftige Übelkeit, musste vorhin auch sehr extrem aufstoßen von Luft. 

 

Jetzt frage ich mich wie ich das Pantoprazol am schonendsten ausschleichen kann. Dieser Zustand komplett ohne Pantoprazol ist für mich kein Stück tragbar. Da Pantoprazol ja nicht einfach teilbar ist, fällt das ja raus. Anders wäre es sicher bei der gabe von Kapseln wie bei Esomeprazol, da kann man doch bestimmt alle paar Wochen immer weniger vom Inhalt in der Kapsel einnehmen. 

 

Können sie mir helfen? 

 

Lg Sanny

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Experte-Ohlert
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13.10.2018, 20:31 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert


Sehr geehrte Anfragerin,
sehr geehrter Anfrager,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird eine Stellungnahme im Rahmen einer "Internetkonsultation" sicherlich nicht gerecht.
Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer nur als "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich "Bücherwissen" reproduziert und keinerlei individuelle Beratung in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen.
Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich auch gar nicht zulässig.

Nun aber zu Ihrer Frage:

 Der geschilderte "Rebound-Effekt" bei Protonenpumpenhemmern (PPI), zu denen das Pantoprazol zählt, ist bekannt.  Es stellt uns auch immer vor große Herausforderungen, Patienten davon zu überzeugen, PPI bei fraglicher Indikation abzusetzen. Denn zumeist wird das Absetzen oder Ausschleichen als geradezu unzumutbar empfunden.

Natürlich gibt es Indikationen, PPI dauerhaft zu nehmen. Aber die unglaublich große Zahl von Menschen, die regelmäßig PPI einnimmt, lässt vermuten, dass die Indikation nicht bei jedem Einzelnen streng gestellt ist.

Ist eine Dauereinnahme nicht wirklich nötig (das ist aber eine Arztentscheidung, die individuell getroffen werden muss), bleibt einem nichts anderes übrigen, als das Medikament auszuschleichen.    Es gibt verschiedene Weg: Einzelne und dann mehrere Tage Pause, Dosisreduktion, Intervalle (also zB. statt 24 Std   25, 26, 27.... Std   stetig vergrößern )    Das muß individuell entschieden werden.

 

Wie schon oben gesagt, ist dies kein Portal zu individuellen Beratung über das Wesen von Symtomen -
das gehört in die Hand des Arztes, der Sie vor Ort untersuchungen und beraten kann. Da Ihre Frage aber
genau in diese Richtung zielt, kann ich nur anraten, einen Arzt vor Ort aufzusuchen.

 

 

 

Besten Gruss

Dr. Peter Ohlert

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14.10.2018, 16:44 Uhr
Kommentar

Danke für ihre Antwort.. ich werde mich nochmals einen Arzt vor ort zuwenden um sicherzustellen das dass ausschleichen von Pantoprazol wirklich nötig ist. Persönlich empfinde ich, das es unnötig ist, das weiter zu nehmen. Mir wurde es ja im zuge der Antidepressiva Therapie verschrieben um die Nebenwirkung Übelkeit nicht unnötig zu begünstigen, da ich wegen diesem Symptom erst in Psychologischer Behandlung gegangen bin. 

Ich habe das Gefühl das ich, durch die nun schon 1 jährige einnahme von Pantoprazol, unverträglich auf Histamin reagiere und das meine Verdauung darunter ziemlich leidet.

Experte-Ohlert
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16.10.2018, 07:21 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert

Danke für den ergänzenden Hinweis. Ich wünsche Ihnen alles Gute.

Dr. Ohlert

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