Sehr geehrtes Expertenteam,
mich beschaeftigt noch folgende Frage. Ich hatte in der 22ten SSW eine stille Geburt wg. unaufhaltsamer Wehen aufgrund einer Infektion (in der pathol. Untersuchung der Plazenta wurde eine beginnende Infektion festgestellt). Ich hatte die ganze SS über Schmierblutungen bedingt durch eine Plazenta praevia marginalis. Im KH riet man mir in der nächsten SS zu einem totalen Muttermundverschluss in der 14ten SSW. Nun weiss ich, dass dies recht umstritten ist.
Wo liegen die Risiken dieses Verschlusses? Ist dies heute eine gängige Methode? Ist dann wirklich der Muttermundverschluss total dicht? Und was ist, wenn wieder Blutungen in der SS auftreten, könnten diese dann nicht abfliessen?
Kann man einer evtl. Gebaermutterhalsshwaeche durch Sport vorsorgen? Wie erkennt man, dass die Ursache evtl doch eine Gebaermutterhalsschwaeche war und nicht die Infektion?
Was könnte Ursache für die Plazenta praevia sein? Und wie hoh ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese in der nächsten SS wieder auftritt?
(Ich hatte vor 5 Jahren zwei Fehlgeburten in der 9ten SSW, und in diesem -zusammenhang 3 Ausschabnungén. Vor 2,5 Jahren wurde mein Sohn termingerecht mit 4280 gramm geboren)
Ich danke Ihnen sehr für Ihre Antwort
Risiko Muttermundverschluss?
Kategorie: Frauenheilkunde » Expertenrat Schwangerschaft | Expertenfrage
Antwort von Experte-Schleußner
Es tut mir sehr leid, dass Sie Ihr Kind verloren haben. Wie Sie richtig schreiben ist die späte Fehlgeburt wahrscheinlich auf eine Infektion zurückzuführen, die über den Muttermundskanal in die Gebärmutter aufgestiegen ist. Dies zu verhindern ist ein prophylaktischer Muttermundsverschluss eingeführt worden, der bevor eine solche aufsteigende Infektion passiert vorgenommen werden muss. Die Operation ist nicht umstritten, aber außerhalb Deutschlands nicht bekannt. Viele Kliniken mit großer Erfahrung wenden Sie aber in solchen Fällen wie Ihren an. Ich persönlich habe ebenfalss gute Erfahrungen. Spezielle Risiken hat die Operation in der 13-16. Schwangerschaftswoche nicht. Es ist jedoch kein Allheilmittel. Auch ich habe erneute späte Fehlgeburten nach einem Muttermundsverschluss erlebt. Dann löst sich der Verschluss, Blut läuft ab und die Fäden verlieren ihren Halt. Wenn sie ihre Krankengeschichte aufschreiben mit 2 vorangegangen Fehlgeburten und jetzt den Verlust in der 22. Woche, fällt mir allerdings diese Häufung auf, die daran denken lassen muss, dass es noch andere Faktoren für wiederholte Fehlgeburten gibt, die ein Spezialist abklären sollte.
Zu Ihren anderen Fragen - Nein, mit Sport erreichen Sie am Muttermund gar nichts. In der 22. Woche ist es fast normal, dass die Plazenta bis an den Muttermund heranreicht und erst im weiteren Schwangerschaftsverlauf nach oben wächst. Deshalb würde ich in dieser Zeit nicht von eine Plazenta prävia marginalis reden. Das Wiederholungsrisiko ist gering und hängt von Veränderung der Gbärmutterschleimhaurt z.B. durch Narben nach Kaiserschnitt ab.
Mit besten WÜnschen für eine nächste erfolgreiche Schwangerschaft
Ihr Prof. Schleußner
Antwort
Sehr geehrter Herr Prof. Schleussner,
Vielen dank für die sehr ausführliche Beantwortung meiner Fragen. Sie schrieben mir der FTMV wäre nicht umstritten.
A)Gibt es denn keine gründe oder Risiken, die gegen einen FTMV sprechen?
B)Was sind denn gründe warum es trotz des muttermundverschlusses zu
einem lösen der Fäden kommt?
C) Was ist denn wenn es in der ss zu leichten schmierblutungen kommt, können die dann aufgrund des FTMV nicht aus der Gebärmutter abfließen?
D) ist so ein FTMV eher eine totale Seltenheit, oder wird er desperateren durchgeführt?
E)sie schrieben mir es wäre fast normal, dass in der 22ten SSw die Plazenta an den muttermund reichen würde. Auch meine fA war z.t. Der Meinung. Ich hatte aber 22wochen ununterbrochen schmierblutungen. Können diese Blutungen evtl. Auch auf eine Störung /Defekt beim Kind hindeuten, obwohl beim organscreening keine Auffälligkeiten entdeckt wurden? Und das so evtl. der Spätabort ausgelöst wurde?
Es wäre schön, wenn sie mir diese fragen noch beantworten könnten. Danke.