Mein Orthopäde hat mir gegen Gelenkschmerzen und gegen allg. Erschöpfungszustand das Mittel ACTOVEGIN ( 10 x Infusionen) verschrieben. Jetzt habe ich auf dem Beipackzettel gelesen, dass dieses Mittel aus Kälberblut hergestellt wird. Ist eine Therapie damit deshalb nicht zu riskant ? Wer hat Erfahrungen mit diesem Mittel ?
Actovegin
Kategorie: Sonstige-Medizin » Expertenrat Schmerzen | Expertenfrage
Antwort
Stichwort Actovegin Hallo! Actovegin ist bereits seit Jahrzehnten therapeutisch bekannt; es ist wie jedes biologische aus Blut hergestellte Medikament durchaus nicht ungefährlich ( auch ohne BSE) Hauptprobleme können allergische Reaktionen bis hin zum Schock sein und selbstverständlich könen wie bei allen Blutprodukten Viren und ähnliche Krankheitserreger, also theoretisch auch Prionen übertragen werden, wenn nicht sauber produziert wurde. Meines Wissens nach wurde die Herstellung von Actovegin noch nicht bzgl. Prionensicherheit geprüft und theoretisch kann natürlich auch ein Kalb mit BSE gespendet haben, Insgesamt ist die BSE Problematik aber hochgespielt und nur eine geringe unter anderen wesentlicheren, von denen ich den allergischen Schock für das Hauptproblem halte. Auf jeden Fall muß ein Notfalbesteck bei Therapie bereit liegen und der Arzt auch Notfallsituationen beherrschen können. Actovegin ist übrigens derzeit auch in der Dopingdiskussion, da es auch zu diesem Zweck misbrauchbar ist und misbraucht wird. Nun das positive: Actovegin fördert eindeutig die Heilungstendenz bei Gefäßleiden und Wunden. Meiner Meinung nach ist eine Therapie gegen Erschöpfung und Arthrose kein guter Behandlungsgrund, da hier keine Wirkung belegt ist ( wissenschaftlich) und die möglichen Nebenwirkungen den zu erwartenden Nutzen weit übersteigen. Gegen Müdigkeit wurden z.b. früher auch Frischzellen gegeben, auch diese sind wegen der Infektionsgefahr und schwerer Allergien vom Markt genommen und geholfen hatte es auch nicht. Bei Arthrose hilft Actovegin sicher nicht. Ich würde diese Bahendlung weder empfehlen noch durchführen noch an mir durchfrühren lassen. Herzlichst Dr. Sylvia Meske