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Chronische Antrumgastritis unheilbar?

Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Reizmagen | Expertenfrage

30.09.2017 | 12:07 Uhr

Hallo!

Ich leide seit 12 Jahren an einer CED-CU (kein Kortison, nur Mutaflor). Nach 8 jähriger Remission seit einem halben Jahr wieder ein Schub.

Seit 5-6 Jahren immer wiederkehrende Gastritis. Wird mit Rabeprazol 20mg behandelt. 2-3 Monate nach absetzen kehrt die Gastritis zurück. Wenn ich ein halbes Jahr abends Rabeprazol einnehme, bin ich in dieser Zeit beschwerdefrei.

Weder trinke ich Alkohol noch Kaffee oder viel Limo/Cola. Rauche nicht, esse keine starkgewürzte/scharfe Lebensmittel (wegen CU), noch nehme ich viele Medis (wie Schmerzmittel) ein. Ernähre mich überwiegend vegan/vegetarisch/vollwertig. Hatte jedoch die letzten 5-6 Jahre sehr viel Stress und extreme psychische Belastungen (welche seit kurzer Zeit behoben wurden, fühle mich seit dem jedoch sehr erschöpft). Wenn ich viel Zucker konsumiert habe (Schokolade oder Marmelade), bekam ich kurz darauf viel Luft im Bauch und Sodbrennen, nach einer Woche kam fauliges Aufstoßen dazu mit Durchfall, Übelkeit, starke Bauchschmerzen selten Erbrechen.

Seit Juni kamen die Beschwerden zurück (zu viel Luft, Verdauungprobleme). Vor über einem Monat kam zu diesen Beschwerden noch ein furchtbares Brennen im Bauch hinzu, als würde mein Magen verbrennen. Auch das Aufstoßen fühlte sich heiß an. Eine Woche später wurde eine Magenspiegelung gemacht.

Im Antrum, zirkulär, zeigen sich einzelne flache, hämatinbelegte Erosionen mit einer max. Größe von 2mm (akut, ohne Blutung). Es handelt sich um eine geringgradige chronische Antrumgastritis mit regeneratorischer foveolärer Hyperplasie und um entzündungsfreie Magenkorpusmukosa ohne pathologische Veränderung. Kein chronisch aktiver oder florider erosiv-ulcerativer Entzündungsprozess. Kein Helicobacternachweis. Kein Anhalt für Malignität.

Duodenum insgesamt unauffällige Schleimhaut. Kein Nachweis einer Sprue, Morbus Whipple, einer Lambliasis oder einer Mitbeteiligung einer CED.

Bekam 2x Pantroprazol 40mg verschrieben. Haben jedoch nicht gut geholfen. Nach 3 Wochen reduzierte ich auch 1x wegen Bauchschmerzen. Nach einer Woche wieder vermehrt Luft im Bauch, viel Aufstoßen, unwohlsein, Bauchschmerzen (auch beim Reindrücken) wurden stärker, brennen im Bauch und im Hals wurden stärker. Dann war aufeinmal schwarzes Blut im Stuhl. Wechselte zu Rabeprazol und die Beschwerden wurden besser.

Mein Hausarzt meinte, chronisch ist chronisch und bedeutet ein Lebenlang. In der Apotheke sagte man mir das Gegenteil, eine chron. Gastritis wäre vollständig heilbar. Auch im Internet heißt es einmal "ein Lebenlang" und andere meinen "heilbar". Gibt es außer Rabeprazol noch andere Therapie Möglichkeiten? Trinke viel Kamillen-, Schafgarben- und Süßholzwurzeltee. Esse Schonkost.

Danke im Voraus für Ihre Bemühungen.

Liebe Grüße!

 

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Bisherige Antworten
Experte-Ohlert
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04.10.2017, 10:39 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert


Sehr geehrte Anfragerin,
sehr geehrter Anfrager,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird eine Stellungnahme im Rahmen einer "Internetkonsultation" sicherlich nicht gerecht.
Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer nur als "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich "Bücherwissen" reproduziert und keinerlei individuelle Beratung in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen.
Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich auch gar nicht zulässig.

Nun aber zu Ihrer Frage:

 Bei der chronischen Gastritis unterscheidet man verschiedene Typen, wobei die Ursache für die Prognose entscheidend ist.

 

Liegt die Ursache in einer Infektion mit einem Bakterium (Helicobacter pylori), so ist nach einer entsprechenden Behandlung ("Eradikation") eine Heilung denkbar.

Handelt es sich um eine autoimmune Gastritis, so wird in der Regel ein chronisches Krankheitsbild vorliegen.

Sind chemisch-toxische Einwirkungen die Ursache (Medikamente, Rückfluss von Gallenflüssigkeit), so liegt es an der Frage, ob die Einwirkungen weitehin vorliegen oder nicht.

 

Wie schon oben gesagt, ist dies kein Portal zu individuellen Beratung über das Wesen von Symtomen -
das gehört in die Hand des Arztes, der Sie vor Ort untersuchungen und beraten kann. Da Ihre Frage aber
genau in diese Richtung zielt, kann ich nur anraten, einen Arzt vor Ort aufzusuchen.

 

 

 

Besten Gruss

Dr. Peter Ohlert

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