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Blut im Stuhl

Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Reizmagen | Expertenfrage

10.01.2022 | 16:58 Uhr

Sehr geehrtes Expertenteam

Ich hatte letzte Woche an einem Tag am Abend Blut und Schleim auf dem Toilettenpapier und ein bisschen auf dem Stuhl. Auf dem Toilettenpapier sah das Blut in etwa so aus, wie wenn man die Nase putzt und da sind ein paar Blutfäden im Schleim. Auf dem Stuhl war es ein roter Streifen, von der Farbe her, als wenn man sich in den Finger schneidet.

An diesem Tag hatte ich schon früh etwas Probleme mit dem Darm, über den Tag verteilt mehrere Toilettengänge, auch mit Schleim, aber ohne Blut, Darmkrämpfe kurz vor dem Toiloettengang und dazwischen ein leicht brennendes Gefühl in der Darmgegend. Das ging dann bis zum Mittag das nächsten Tages und dann war alles wieder normal.

Heute war ich nun beim Arzt. Er hat rektal ausgetastet, ohne Befund. Er meinte, es könnte eine kurze Entzündung des Darmes gewesen sein, hat mich aber trotzdem zum Facharzt überwiesen. Und da liegt jetzt meine Überlegung.

Der Gastroentologe soll entscheiden, ober er eine komplette Darmspiegelung macht oder nur eine Enddarmuntersuchung.

Meine letzte Darmspiegelung war im März 2018, davor 2011 und 1996. Beim letzten Mal wurden Hämorrhoiden 1. Grades festgestellt, ansonsten waren alle Spiegelungen ohne Befund.

Ich bin mir jetzt unsicher, ob ich, falls der Arzt nur den Enddarm untersuchen will, auf eine komplette Spiegelung drängen soll, oder nicht. Wäre eine solche Spiegelung nach 4 Jahren nötig?
Auf der einen Seite kann ich gern darauf verzichten, auf der anderen Seite waren die Spiegelungen auch nicht so schlimm, als das ich das Risiko eingehen will, dass da was übersehen wird.

Ich bin weiblich und 52 Jahre alt.

 

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Experte-Ohlert
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14.01.2022, 07:36 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert


Sehr geehrte Anfragerin,
sehr geehrter Anfrager,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird eine Stellungnahme im Rahmen einer "Internetkonsultation" sicherlich nicht gerecht.
Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer nur als "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich "Bücherwissen" reproduziert und keinerlei individuelle Beratung in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen.
Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich auch gar nicht zulässig.

Nun aber zu Ihrer Frage:

 Blutungen aus dem Darm bedürfen einer entsprechenden Diagnostik. Grundsätzlich reicht eine Teil-Darmspiegelung nicht aus, denn das Blut kann ja aus einem höheren Abschnitt des Darmes gekommen sein. Auf der anderen Seite muss man immer abwägen: wenn bei vorangehenden Darmspiegelungen stets alles in Ordnung gewesen ist, kann dieser Grundsatz möglicherweise durchaus berechtigt infrage gestellt werden.

Sind bei den vorherigen Darmspiegelungen keinerlei Auffälligkeiten gewesen (also auch keine Polypen, Adenome oder dergleichen) wird man in seinen Überlegungen „großzügiger“ sein als bei Personen, die derartige Auffälligkeiten in der Vergangenheit aufgewiesen haben.
Denn dem diagnostischen Wert der hohen Darmspiegelung steht auch ein gewisses (wenngleich geringes) Verletzungsrisiko (Perforation) gegenüber.
Diese Überlegungen sollten in die letztliche Entscheidung einfließen. Dies kann man alles bestimmt mit dem Gastroenterologen besprechen und dann gemeinsam eine vernünftige Entscheidung fällen. Ein irrationales „drängen“ auf irgendwelche Maßnahmen ist wahrscheinlich weniger geeignet, eine gute Lösung zu finden als eine rationale Diskussion.

Wie schon oben gesagt, ist dies kein Portal zu individuellen Beratung über das Wesen von Symtomen -
das gehört in die Hand des Arztes, der Sie vor Ort untersuchungen und beraten kann. Da Ihre Frage aber
genau in diese Richtung zielt, kann ich nur anraten, einen Arzt vor Ort aufzusuchen.

 

 

 

Besten Gruss

Dr. Peter Ohlert

 

 

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