Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe seit etwa 25 Jahren eine Parapsoriasis en petite plaques, die histologisch nachgewiesen worden ist. Stellen befinden sich an der unteren Seite der Oberarme, seitlich am Bauch sowie an den Innenflächen der Oberschenkel. Erst wurden Oberarme und Oberschenkel befallen, dann wurde zunehmend auch der Bauch befallen; Stresssituationen und trockene Luft (im Winter) verstärken die Stellen.
Ich habe diese Krankheit alle 3 Jahre untersuchen lassen, die Ärzte haben mir in der Regel Salben oder Lichttherapie verschreiben wollen. Ich habe die Therapie allerdings immer halbherzig verfolgt, da mich diese Krankheitsausbildung nicht unbedingt störte. Urlaube in der Sonne am Meer haben die Ausprägung stets stark zurückgebildet. Der letzte Hautarzt sagte mir dann, ich sollte damit leben und es als kleinen Schönheitsfehler der Natur ansehen.
Im Kern frage ich mich nun, ob es irgendwelche Risiken einer weiteren Ausprägung oder Verstärkung gibt. Ich zahle nur für diese Psoriasis Euro 80 monatlich als Beitragszuschlag und frage mich wirklich, ob ich diesen Beitragszuschlag aufrechterhalten soll. Zudem würde ich gerne wissen, welche grundsätzlichen Verhaltensregeln Sie mir vorschlagen, damit ich verantwortungsvoll mit dieser Krankheit umgehen kann.
Im voraus danke ich Ihnen für Ihren Ratschlag und verbleibe
mit freundlichen Grüssen
Gero von der Wense
Parapsoriasis en petite plaques
Kategorie: Haut-Haar-Nägel » Expertenrat Psoriasis/ Schuppenflechte | Expertenfrage
Antwort
Sehr geehrter Herr von der Wense,
zunächst einmal ist die Parapsoriasis eine komplett andere Hautkrankheit als die Psoriasis, auch wenn sie sich vom Erscheinungsbild ähneln. Eine Gelenkbeteiligung gibt es auch nicht bei der Parapsoriasis im Gegensatz zur Psoriasis. Im Vergleich zur Psoriasis verläuft die Parapsoriasis weniger schubartig, d.h. es gibt bei ihr auch nicht solche Triggerfaktoren wie Übergewicht, Alkohol, Nikotin etc.. Das soll jetzt nicht heißen, dass Sie gar nicht auf gesunde Ernährung bzw. Lebensweise achten sollten, aber letztendlich ist die Parapsoriasis hiervon wenig beeinflußt. Von daher gibt es eigentlich in Hinblick auf Ihre Verhaltensweisen keine Einschränkungsregeln. Ich rate dennoch, dass Sie mit Ihrem Hautarzt eine halbjährliche bis jährliche Kontrolle der Hautbefunde vereinbaren. In einigen ganz wenigen Fällen kommt es nämlich schon einmal zur Entartung, aber wie gesagt nur in wenigen Fällen, allerdings ich rate immer auf Nummer sicher zu gehen. Lichttherapie ist eine gute Behandlungsmethode, aber auch hier sollte eine ärztlich kontrollierte Dosierung stattfinden. Wenn Sie nun keine weiteren Probleme mit dieser Hauterkrankung haben, so rate ich eher zu einer einfachen Pflege z.B. mit Harnstoffpräparaten. Bezüglich des Beitragszuschlages möchte ich mich zurückhalten, da ich ihr Hautbild nicht kenne. Ein gewisses Risiko der Verstärkung ist da (wie vorhin gesagt), aber das ist recht gering. Die Entscheidung kann ich Ihnen daher leider nicht abnehmen, das sollten Sie nochmals mit Ihrem Arzt besprechen.
mit freundlichen Grüßen
Dagmar Wilsmann-Theis, MD