Was kann man bei Rhizarthrose tun? Ist es möglich, die Krankheit soweit in den Griff zu bekommen, daß man schmerzfrei ist?
rhizarthrose
Kategorie: Knochen-Gelenke » Expertenrat Orthopädie | Expertenfrage
Antwort
Sehr geehrte(r) Jake,
rein schulmedizinisch kann man die Schmerzen bei der Rhizarthrose nur durch Ruhigstellung in einer Orthese (Schiene) vermindern, im Extremfall durch eine Operation (mit erheblicher Funktionseinschränkung), bei gelegentlich auftretenden starken Schmerzen kann man auch mal etwas Cortison in das Gelenk spritzen (ohne Dauererfolg). Sonst hilft nur Schonung. Eine Patientin erzählte mir kürzlich von nahezu völliger Beschwerdefreiheit, trotz schwerer Rhizarthrose durch Einnahme von Grünlipp-Muschelpulver, das sie im Reformhaus bekommen hat. Vielleicht versuchen Sie das einmal, schaden kann es auf keinen Fall.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Markus Hansen, Bremen
Antwort
Ich kann Ihnen keine Expertenantwort geben, lediglich die Antwort einer Betroffenen mit beidseitiger Rizarthrose. Die linke Hand wurde vor ca. 5 Jahren operiert und ist seitdem schmerzfrei und gut beweglich. Die re Hand ist seit ca. 1 1/2 Jahren äußerst schmerzhaft und wird wohl in den nächsten Monaten operiert werden müssen.
Mir wurde in der Handchirurgie gesagt, ich sollte nicht zu lange mit einer Operation warten, da die verloren gegangene Kraft nicht mehr zurückkehren würde. Diese Aussage trifft li zu, ist aber zu verkraften.
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Sehr geehrte Ingrid,
die Entscheidung zur Operation würde ich nicht vom Operateur stellen lassen! Ich kenne keine wirklich befriedigende Operation bei Rhizarthrose. Die künstlichen Gelenke neigen zur Lockerung und die Entfernung von Knochen (-teilen) führt zur teilweise erheblichen Funktionseinschränkung. Operiert werden sollte daher nur wenn die Funktion sowieso schon erheblich eingeschränkt ist und nicht beeinflussbare Dauerschmerzen bestehen.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Markus Hansen, Bremen
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Bei mir wurden keine künstlichen Gelenke eingesetzt, sondern eine Sehne aus dem Handteller gezogen und als Gelenkersatz verwendet. Das neue Gelenk ist im Gegensatz zur vorherigen Situation schmerzfrei und in der Funktion nur sehr, sehr gering einge-
schränkt. Vor der Operation hatte ich sehr starke Schmerzen und konnte teilweise kaum noch ein Messer handhaben, geschweige denn eine diffizile Arbeit verrichten (Linkshänder). Auch mir wurde vom Orthopäden nahegelegt, die Hand zu schonen, also ruhig zu legen. Eine Krankschreibung hielt er allerdings
nicht für erforderlich. Beruf: Sekretärin und auf meinen Verdienst angewiesen, da alleinstehend. Auch kann die Funktionseinschränkung nicht so erheblich sein, da das Versorgungsamt
hier nicht einmal 20 % Behinderung zuge-
steht.
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Sehr geehrte Ingrid, <p>es ist sehr erfreulich für Sie, dass Sie mit der sogenannten Sardellen-Plastik (so nennt man diese Operation, da die palmaris longus Sehne wie eine Sardelle aufgerollt in den Gelenkspalt gelegt wird)eine gute Erfahrung gemacht haben. Die Quote an schlechten Ergebnisse dieser Operation ist jedoch zu hoch um sie zu empfehlen, wenn der Leidensdruck noch nicht groß genug ist. <p>Mit freundlichen Grüßen <p>Dr. M. Hansen, Bremen