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Schambein+Adduktorentendopathie und Reiten

Kategorie: Knochen-Gelenke » Expertenrat Orthopädie | Expertenfrage

14.09.2020 | 13:31 Uhr

Hallo,
ich (w., nicht schwanger gewesen) habe mir vor 8 Jahren eine chronische Adduktorentendopathie am Schambein zugezogen, indem ich nach jahrelanger Reitpause wieder auf dem Pferd saß und meinen Adduktoren viel zu viel zugemutet habe (volles Programm). Am nächsten Tag starke Muskelkater mit blauen Flecken. Konnte kaum aufstehen. Orthopäde sagte damals, könnten auch Muskelfaserrisse+zerrung gewesen sein.
Danach war kein Reiten mehr möglich, da ich schleichend immer stärker mit Adduktorentendopathie und Schmerzen an den Sehnenansätzen am Schambein zu kämpfen hatte, also Brennen, Stechen am Schambein an den Adduktorenansätzen und in der Symphyse. Diese wurden schon beim normalen Gehen schlimmer und blieben teils auch einige Stunden in Ruhe, sogar im Liegen, bestehen.

Damals wurde alles abgecheckt, Becken steht gerade (Flamingo view Röntgen), MRT, Bauchmuskelansätze waren unauffällig. Außer eine etwas verwaschene Symphyse auf dem Röntgenbild und eine Sympysenarthrose gab es nie einen Befund. Keine Ostitis pubis auf dem MRT, kein Ödem im Schambein. Versuchsweise wurde Cortison in die Symphyse gespritzt, keine Verbesserung. Dann wurden die Ansätze gespritzt, das hat eine Zeit lang geholfen, ging aber bei der kleinsten Belastung wieder los.

Mit sehr viel Liegen und null Sport (schreckliche Zeit, fast 2 Jahre gings immer wieder los!!!) habe ich es in den Griff bekommen und konnte die letzten Jahre wieder im Fitnessstudio trainieren, Rad fahren, Joggen, Schwimmen, alles ganz normal.

Nun war ich vor 10 Tagen nach 8 Jahren Reitpause das erste Mal wieder Reiten und hätte nie damit gerechnet, dass die Verletzung mit voller Wucht zurückkommt. Ich saß eine halbe Stunde auf dem Pferd. Beim Galopp habe ich mich wohl verkrampft, da keine Kraft mehr in den Beinen und schlechter Sitz. Ich habe nun Sorge, dass ich mir durch die stark angespannten Adduktoren beim Aufprall auf den Sattel abgesehen von dem mörrderischen Muskelkater am nächsten Tag nicht nur wieder die Tendopathie aktiviert habe sondern auch was an der Symphyse gerissen oder überdehnt haben könnte. Gibt es für Symphyseneinriss,Überdehnung, Lockerung etc. Tests, die ich mal ausprobieren kann oder sollte bei anhaltenden Schmerzen die Diagnostik von damals erneuert werden?

Kann sowas konservativ ausheilen? Und was kann ich tun?
Aktuell habe ich wieder starke Schmerzen am Schambein an den Adduktorenansätzen, auch in Ruhe (durch gehen wird es schlechter) und in der Symphyse.
Adduktoren links oder rechts abspreitzen schmerzt extrem, auch beim Liegen. Die große Adduktorensehne Muskel fühlt sich extrem verhärtet und verkrampft an. Beim Gehen ermüden die Oberschenkel sehr schnell.
Kann das über Muskrlkather und Tendopathie sogar eine Sehnenzerrung/Entzündung sein? Solange so viel Spannung auf den Muskeln ist, wird sicher kaum die Tendopathie am Schambein besser.

Ich hätte es wohl noch deutlich langsamer angehen müssen, aber so viel kam es mir nun auch nicht vor...
Auch uber einen Tipp, wo ich eine gute Anlaufstelle finden könnte, die sich mit Sehnenansatzerkrankung auskennt, wäre ich sehr dankbar. Wohne im Raum FFM. 


Herzlichen Dank und Grüße 


14.09.2020 15:52 – Beitrag von der Redaktion bearbeitet.

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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20.09.2020, 11:20 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo, 

Eigentests durch Laien sind selten zieführend. Zunächst sollten Sie sich wieder bei Ihrem Orthopäden vorstellen. Die Beschreibung Ihrer Beschwerden lassen uns auch eher an einen erneute Tendinopathie denken, möglicherweise ist es bei den früheren Ereignissen zu einer dauerahften Schädigung in diesem Bereich gekommen oder Sie haben sich doch zu schnell zu viel zugemutet. Tendinopathien könnden in der Regel die meisten Orthopäden behandeln. Ist es möglich, den gleichen Arzt, wie vor 8 Jahren aufzusuchen? Dieser kennt Sie und Ihre Befunde sicherlich noch und wäre schneller in Ihren Fall eingearbeitet. 

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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23.09.2020, 14:16 Uhr
Antwort

Dankeschön,

aber was bedeutet dauerhaft geschädigt? Meinen Sie aufgrund Fehlheilung? Wenigstens schmerzfrei im Alltag erhoffe ich mir doch wieder. Mit dem Reiten habe ich innerlich abgeschlossen.

Derzeit habe ich aber auch in Ruhe heftige Schmerzen, jedoch nicht die typischen Beschwerden der Symphyse bei Schwangeren (instabilität) sondern Knochenhaut/Sehnenansätze etc. 

Leider bezog sich die Behandlung der Orthopäden nur auf ein MRT Cortison. Der letzte Orthopäde praktiziert nicht mehr. Ansonsten leider keine Ideen. Geholfen hat mir nur die Zeit... 

macht es Sinn die Krankenkasse einmal zu kontaktieren? Ggf. Ist jemand sinnvoll, der sich mit dem Becken gut auskennt? 

Danke und Grüße

Lifeline Gesundheitsteam
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25.09.2020, 10:47 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

es ist durchaus möglich, dass sich die Muskulatur nach einem Riss nicht wieder vollständig erholt und somit eine "Schwachstelle" verbleibt. Ein Spezialist für die Sehnenansätze am Becken, dürfte wahrscheinlich schwierig sein. Therapeutisch stehen bei einer Tendionpathie viele Möglichkeiten zur Verfügung. Neben Krankengymnastik und Infiltrationen können auch Kälte- und Ultraschalltherapie erfolgen, unter Umständen können auch Stoßwellen oder Eigenblut helfen (hier fehlen aktuell klinische Studien zur Wirksamkeit).

Wir hoffen, wir konnten Ihnen dennoch weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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