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Knorpelschaden operieren oder nicht?

Kategorie: Knochen-Gelenke » Expertenrat Orthopädie | Expertenfrage

19.04.2021 | 22:29 Uhr

Hallo,

lt. MRT-Befund liegt bei meinem Knie folgendes vor: "Retropatellar zeigt sich an der medialen Facette ein tiefer ca. 3 cm langer Einriss der Knorpelschicht, knapp bis an den subchondralen Knochen heranreichend, jedoch ohne subchondrales Knochenmarködem. Beurteilung: retropatellarer Knorpelschaden dritten Grades an der medialen Facette."

 

Jetzt war ich bei zwei Orthopäden von wegen einer zweiten Meinung.

Der erste sagte, dass ich das operieren lassen sollte - je früher desto besser. Der zweite sagte, dass man das nicht operiert und dass man nicht so alles glauben soll, was im Befund steht und ich solle mal mit TENS 10 x behandelt werden. Der erste hatte sich die Bilder angeschaut und mir den Knorpelschaden gezeigt. Der zweite hatte sich die Bilder allerdings nicht angeschaut. So, und wem darf oder muss ich jetzt eher trauen? Dem ersten Orthopäden, der direkt kein Geld damit verdient, weil er nicht selbst operiert oder dem zweiten Orthopäden, der selbst operiert und vielleicht auf einen noch größeren (lukrativeren) Knorpelschaden hofft?

Ich bin so ... traurig fast schon. Noch eine Meinung einholen? Von einem Chirurgen, der selbst Sport treibt?

Wenn ich im www meinen Befund recherchiere, alleine schon "Knorpelschaden Knie dritten Grades", lese ich überall, dass das nicht mehr konservativ behandelbar und operiert werden muss. Hmmm ...

Dankeschön.

LG

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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20.04.2021, 19:34 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo, 

ein vollkommen "Richtig" oder "Falsch" gibt es so einfach nicht. Zunächst einmal ist zu klären, ob Sie Beschwerden haben, die zu dem Befund im MRT passen, z.B. Schmerzen hinter der Kniescheibe. Dann stellt sich die Fragen nach weiteren Schäden, Ihrem Alter bzw. Allgemeinzustand, Anspruch usw. Auch kann eine Untersuchung Ihrer Anatomie und Biomechanik sinnvoll sein, um die Belastungen und die mögliche Ursache des Schadens zu finden.  

Zunächst einmal sollten Sie nicht über mögliche monetäre Fragen nachdenken, eine Arthroskopie ist kein übermäßig hoch vergüteter Eingrinff. Auch ist die Therapie eines 3. oder ggf. 4.gradigen Schadens fast die gleich und hängt stark von der Fläche ab. Kleine Schäden können mittels Mikrofrakturierung behandelt werden, größere Schäden mittels Knorpelzelltransplantation. Letzteres benötigt zwar zwei Ops, bringt aber auch bei größeren Schäden noch sehr gute Ergebnisse. 

Wir kennen leider beide Orthopäden nicht, würden Ihnen aber empfehlen, sich an einen auf regenerative Orthopädie spezialisierten Arzt zu wenden, gerade die Knorpelzelltransplantation wird nicht von vielen Orthopäden angeboten.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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