Avatar

Bänder Abriss Knöchel

Kategorie: Knochen-Gelenke » Expertenrat Orthopädie | Expertenfrage

13.09.1999 | 08:09 Uhr

Hallo Doc !
Bei einem Facharzt wurde festgestellt das 2 Bänder an der Außenseite des rechten Fußes abgerissen sind. Der Fuß wurde fest bandagiert. Meine Frage ?
Alle Leute die Ähnliche Erfahrungen gemacht haben sagen das der Fuß absolut ruhiggestellt werden muß. Mein Arzt schrieb mich nicht Krank und sagte mir ich könne ganz normal damit herumlaufen und nach 2 Wochen den Verband abnehmen. Danach wenn keine Beschwerden mehr vorliegen Sport betreiben. Diese unterschiedlichen Aussagen verunsichert mich gewaltig da ich den Fuß auch nachher noch uneingeschränkt benutzen will. Für eine Stellungnahme wäre ich sehr Dankbar. Danke im Voraus.

Helfen Sie mit Ihrer Bewertung: Ja, dieses Thema ist hilfreich!

0
Bisherige Antworten
Avatar
Beitrag melden
14.09.1999, 12:09 Uhr
Antwort

Hallo Herr/Frau Schwarze,
das Problem liegt wohl darin, daß viele wissenschaftliche Untersuchungen momentan der sogenannten funktionellen Behandlung dieser Verletzung den Vorzug geben, d.h. es werden feste Verbände angelegt oder auch kleine Schienen verordnet und die sofortige Belastung erlaubt. Insofern ist die Behandlung schon korrekt. Nach 20 Jahren eigener operativer Erfahrung darf ich mir hier aber doch auch eine eigene Meinung leisten. Diese geht dahin, daß ich diesem Trend trotz aller Wissenschaft skeptisch gegenüber stehe. Gerissene Bänder bedürfen nach wie vor der Ruhigstellung im Gips (zB 3 Wo Unterschenkelliegegips mit Entlastung, dann 3 Wo Unterschenkelgehgips mit Belastung). Im Falle stärkerer Blutergüsse ist es immer noch gute Methode solche Verletzungen auch zu operieren.
Fazit: Wenn sich schon die Ärzte nicht einig sind was die beste Methode ist, muß der Patient seinem Gefühl nachgehen, was ihm plausibel erscheint. Wenn Sie meine Skepsis dieser forschen Vorgehensweise gegenüber teilen, wird Ihnen wohl nichts anderes übrigbleiben, als einen Orthopäden aufzusuchen, der Ihnen doch noch einen Gips anlegt (falls die 6 Wo seit dem Unfall noch nicht abgelaufen sind).
Gute Besserung, mfG
Dr.W.König

Avatar
Beitrag melden
28.11.1999, 07:11 Uhr
Antwort

Meine Frau hat eine 16 grad osg - ruptur
des linken fußes.am selben Fuß fand wegen der selben verletzung vor ein paar jahren eine operation statt welche als ergebniss brachte das 7 grad instabilität zurückblieben.
bei der jetzigen behandlung sagte der arzt das eine schiene (ankle brace)aus-
reichen würde und sie nach 5 wochen wieder kommen sollte ,um dann nochmal eine gehaltene aufnahme zu machen und dann zu sehen wie die sache dann aussehe.
was schlagen sie für eine behandlung bzw.therapie vor.währe gips oder eine op die bessere methode ihrer meinung nach
um später wieder in ihrem job als bedienung arbeiten zu können und sport zu treiben ?
der unfall ist jetzt knapp 2 wochen her.
für eine schnelle antwort währe dankbar
matthias jäger aus fulda

Avatar
Beitrag melden
28.11.1999, 10:11 Uhr
Antwort

Sehr geehrter Herr Jäger,
eine Aufklappbarkeit um 16 Grad bedeutet in jedem Fall Operation. Da die Instabilität zum Teil aber auf eine alte Verletzung zurückzuführen ist, kommt eine normale Bandnaht meist nicht mehr in Betracht, hier muß eine Bandplastik durchgeführt werden, d.h. ein Bandersatz. Dieser Bandersatz kann bald durchgeführt werden, aber auch in einigen Monaten. Das bedeutet, man kann in diesem Fall das Ergebnis der nichtoperativen Behandlung abwarten und wenn ihre Frau nicht zufrieden ist, dann immer noch den Bandersatz durchführen.
Zwischenzeitlich ist der ancle brace in Ordnung.
MfG
Dr.W.König

Avatar
Beitrag melden
28.11.1999, 11:11 Uhr
Antwort

vielen dank für ihre hilfe!
vielleicht noch eine frage um ein etwaigiges mißverständnis auszuräümen.
der momentane frische bänderiss ist ca 10 tage her.währe ein gipsverband nicht
vielleicht doch sinnvoller zwecks der stabilität in der zukunft um eine eventuelle op zu umgehen?
oder ist eine frühe op angebrachter
ferner möchten wir noch fragen ob sie ohne op sportliche aktivitäten sowie ihren job noch ausführen kann und was die insstabilität für das sonstige tägliche leben für auswirkungen hat.

Avatar
Beitrag melden
29.11.1999, 09:11 Uhr
Antwort

Hallo Herr Jäger,
das Problem der Außenbandruptur liegt für mich ein bißchen darin, daß die momentane wissenschaftliche Literatur die nichtoperative Behandlung stark bevorzugt.Meine persönliche Erfahrung (mittlerweile 20 Jahre operative Tätigkeit) geht jedoch dahin, daß die operative Versorgung sicherer ist und schneller zu guten Ergebnissen führt. Deswegen vertritt Ihr Orthopäde durchaus die aktuelle Meinung, trotzdem sind aber Ihre Bedenken nicht ganz unberechtigt, nichtzuletzt deshalb, weil bei dieser Verletzung ein hoher Anspruch besteht, d.h. alles was nicht in der Beschwerdefreiheit endet ist unbefriedigend.
Fazit: Ein Gips ist für mich zwar die altmodischere Behandlung, aber die sicherere. Der Zeitpunkt der OP kann abgewartet, wenn es nicht spezielle zeitliche Zwänge gibt. Ob Sport und Beruf später möglich sein werden, wird die Zukunft zeigen, aber Skepsis ist angebracht, da die Aufklappbarkeit erheblich ist. Falls das Gelenk nicht stabil wird, kommt Ihre Frau um die Op nicht herum, da das ständige Umknicken das Sprunggelenk ruiniert und eine frühzeitige starke Arthrose resultiert.
MfG
Dr.W.König

Avatar
Beitrag melden
08.12.1999, 11:12 Uhr
Antwort

hallo herr dr.könig.
ich hatte ein problem mit meinem pc und bin mir nicht sicher ob meine mail sie erreicht hat.ich wiederhole nun nochmal meine fragen im stennostiel.wenn die erste mail sie erreicht hat ist die längere info für sie die bessere welche sie beantworten sollten.
nun zum thema.
meine frau hat nun seit dem 29.11.99 einen gehgips für 3wochen bis zum 20.12.99 erhalten in dem sie ein sehr gutes gefühl bzg. der heilung hat.wie sie wissen bekam sie am 17.11.99 einen acle brace verordnet obwohl sie eine osg ruptur mit 16 grad hat (vorverletzung vor ca.6 jahren per op behandelt ).
nachdem wir wie sie zweifel hatten das dieser verband ok währe gingen wir zu einem anderen arzt welcher ihre meinung eines gipses vertrat und zu einer op riet.nun ist der fall eingreten das wir nachwuchs erwarten und die geplante op am 29.12.99 nicht durchgeführt werden kann.nun möchten wir gerne wissen ob es nicht sinnvoll ist den gips nochmal ab dem 20.12.99 um 3 wochen zuverlängern um eine höhere stabilität für die nächsten 9 monate zu erreichen mit der meine frau leben kann bis die op möglich ist.anzufügen ist nochmal das sich meine frau in dem gips ganz gut fühlt und auch meint das dadurch eine vorrübergehende linderung gewährleistet ist.da wir eine entscheidung treffen müssen währe eine schnelle hilfe von ihnen sehr hilfreich da wir ihnen vertrauen.
im verbleib der antwort verbleiben mit den besten grüssen.
matthias und sandra jäger

Avatar
Beitrag melden
08.12.1999, 11:12 Uhr
Antwort

hallo herr dr. könig
wir brauchen von ihnen nochmal einen rat.
mittlerweile hat meine frau wie von ihnen empfohlen einen gehgips für 3 wochen bekommen, nachdem sie ab dem 17.11.99 einen acle brace hatte.das heist das der der gips am 20.12.99 wieder abgenommen werden soll.dann soll sie nochmal für 2 wochen einen ancle brace tragen.ebenso hatten wir in einer spezialklinik für den 29.12.99 einen op termin.nun ist meine frau schwanger und der operierende arzt sagte uns das eine op dadurch nicht in frage kommt.können sie uns bestätigen das eine verlängerung des gehgipses die bessere behandlung ist um bis zur geburt des kindes eine zumindest erträgliche stabilität des bandapperates zu erreichen da die op erst in 9 monaten durchgeführt werden kann. hinzuzufügen ist noch das meine frau in dem gips ein sehr gutes gefühl der stabilität hat und sich damit auch wohlfühlt und der meinung ist das ihr dadurch am meisten geholfen wird.zum besseren verständniss gebe ich ihnen noch einmal die eckdaten zu der verletzung und des ablaufes.------------------------
17.11.1999 ruptur des osg 16 grad aufklappbarkeit und vor ca 6 jahren op des bandapperates bzw. eines bandes
17.11.99 verordnung eines ancle brace welche allerdings nicht zufriedenstellen wahr aufgrund der schmerzen und schwellung durch die belstung des laufens.
29.11.99 anlegen eines gehgipses für 3 wochen.
nun zur planung des arztes.!!!
ab dem 20.12.99 erneuter acle brace für 2 wochen und dann vorläüfiger abschluss der behandlung bis zur op in 9 monaten.
wir empfinden das als zu kurz um eine zumindestens einigermassene stabilität zu erreichen. wir denken das eine verlängerung des gipses um 3 wochen mehr bringen würde.
da wir so schnell wie möglich handeln wollen währen für eine zügige antwort wie beim letzten mal sehr dankbar.
im vorhinein vielen dank für die tips bei dem sehr grossen durcheinander.
mfg matthias und sandra jäger

Avatar
Beitrag melden
09.12.1999, 09:12 Uhr
Antwort

Hallo Sandra und Matthias Jäger,
die klassische Behandlung sieht so aus:
3 Wo Unterschenkelliegegips, 3 Wo Unterschenkelgehgips.
Das heißt in Ihrem Fall: Unterschenkelgehgips bis zum 29.12.99,
anschließend Ancle brace oder auch eine andere Schiene/Knöchelstütze solange man sich nicht ganz sicher fühlt und solange man es erträgt, mit diesem Ding laufen zu müssen. Gleichzetig sollte nach der Gipsabnahme eine krankengymnastische Behandlung erfolgen, da die Ruhigstellung oft von einer Bewegungseinschränkung begleitet wird, die unbedingt behandelt werden sollte.
MfG
Dr.W.König

Diskussionsverlauf
Stellen Sie selbst eine Frage!

...an andere Nutzer der Lifeline-Community oder unsere Experten

Stichwortsuche in Fragen und Antworten

Durchstöbern Sie anhand der für Sie interessanten Begriffe aus Gesundheit und Medizin die Beiträge und Foren in der Lifeline-Community.

afgis-Qualitätslogo mit Ablauf 2024/05: Mit einem Klick auf das Logo öffnet sich ein neues Bildschirmfenster mit Informationen über FUNKE Digital GmbH und sein/ihr Internet-Angebot: https://www.lifeline.de/

Unser Angebot erfüllt die afgis-Transparenzkriterien.
Das afgis-Logo steht für hochwertige Gesundheitsinformationen im Internet.

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt

Sie haben Lifeline zum Top-Gesundheitsportal gewählt. Vielen Dank für Ihr Vertrauen.