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Über 2 Monate permanenter Druck im Kopf

Kategorie: Neurologie » Expertenrat Migräne | Expertenfrage

27.02.2015 | 15:17 Uhr

Hallo zusammen,

seit nun über zwei Monaten bin ich nun schon arbeitsunfähig, da mich ein komisches Gefühl im Kopf plagt. Es ist eine Art Druck, der sich im Regelfall an der Stirn besonders zeigt, mal links, mal rechts, mal komplett. Vereinzelt spürt man den Druck auch mal seitlich jeweils vor den Ohren, wobei sich das wieder anders anfühlt als das Gefühl an der Stirn.

Man kann sagen, der Druck schwankt je nach Anstrengung. Sobald man sich geistig anstrengt, wie zum Beispiel versucht einen längeren Artikel zu lesen oder sich an einem Kreuzworträtsel versucht, ist man ab einem gewissen Punkt gezwungen aufzuhören, da das Gefühl im Kopf einfach unangehm wird und man sich nicht mehr richtig konzentrieren kann. Auch körperliche Anstrengung - auch wenn es nur ein Spaziergang ist - strengt einen im Kopf an. Wenn zum Beispiel Bewegung im Spiel ist, z. B. wenn man sich bückt, wird das Gefühl stärker. Allerdings auch nicht immer, es gab Tage, da konnte ich mich wieder an den PC setzen und ein paar Dinge erledigen. Das Gefühl ist in dem Fall zwar da, aber nicht so stark, dass man schnell gestoppt würde. Wenn man sich dann mal einen Tag besser fühlt, kann es sein, dass man sich Folgetag eher schonen muss. Auto fahren hingegen bleibt immer anstrengend, weshalb ich auch nur noch fahre, wenn es nötig ist. Ruhig liegen wirkt erholend für den Kopf, ist aber keine Dauerlösung.

Zusätzlich dazu fiel mir zuletzt auch noch ein Tinnitus auf, dazu werde ich kommende Woche auch noch beim HNO-Arzt vorbeischauen. Hinzu kommt noch hin und wieder eine gewisse Hitze am Kopf, insbesondere die Backen.

Vielleicht gehe ich mal noch weiter zurück: Ein paar Monate, bevor ich komplett ausfiel, verspürte ich so vor der Mittagspause, aber vor allem vor und nach Feierabend das Gefühl, dass der "Kopf zu" sei und keine richtige Informationsaufnahme mehr möglich war. In der Regel half ein Spaziergang in der frischen Luft, aber man war abends meist nicht mehr fähig viel zu unternehmen. Man war vom Tag erledigt, obwohl man "nur" eine Bürotätigkeit ausübt. Vor Jahren war das noch weniger der Fall - aber ich bin auch erst 24. Den aktuellen Job habe Mitte letzten Jahres begonnen. Der Schlaf wiederum war dann immer lang und gut.

Was mir in dieser Zeit auch zunehmend auffiel war, dass ich viel kälteunempfindlicher bin als andere: Während andere im Herbst schon Jacken trugen, lief ich oft noch im T-Shirt rum. Im Auto machte ich mal im lieber die Scheibe ein Stück runter anstatt die Heizung anzumachen. Zudem fühlte es sich auch besser an keine Mütze am Kopf zu tragen.

Vielleicht noch ergänzend: Von meiner Büroposition habe ich keine direkte Sicht nach draußen - ich sehe nur Wände. Natürlich stand man immer mal auf, aber trotzdem ist man viel künstlichem Licht ausgesetzt.

Plötzlich tauchte dieses Gefühl dann von morgens an auf. Am wahrscheinlichsten erschien mir, dass das ganze durch Stress verursacht würde, dennoch vermutete mein Hausarzt noch eine Unterfunktion an der Schilddrüse. Hierzu wurden die Blutwerte untersucht - alles ok.
Eine richtige Besserung trat nicht ein, also wurde ich zum Neurologen geschickt. Der wiederum war vollkommen überzeugt, dass es keine neurologische Ursache hätte und es erschien ihm am wahrscheinlichsten,  dass das ganze durch eine Fehlsichtigung an den Augen kommen könnte. Daher schickte er mich zum Augenarzt. Fand ich schon irgendwie komisch, weil für mich noch alles normal erschien. Und genau das wurde mir dort bestätigt: Augen sind vollkommen in Ordnung, keine Brille notwendig.

Nun wurde ich an einen Facharzt für Neurochirurgie überwiesen, wo ich erst Mitte März das Vergnügen haben werde. Unabhängig davon startete ich eine Therapie durch psychosomatische Energetik beim Heilpraktiker. Hier war man davon überzeugt, dass es durch Stress käme, was ich mir auch irgendwo erklären könnte. Die Tatsache, dass man abends dauernd den "Kopf zu" hatte, gibt einem schon das Gefühl gestohlener Freizeit und Freiheit.

Für ein MRT oder Ähnliches bestünde laut Aussagen verschiedener Ärzte keine Notwendigkeit, da kein Verdacht. Ich versuche es kommende Woche auch noch beim Osteopathen - hat man mir aus dem Umfeld empfohlen.

Dennoch fehlt mir jetzt irgendwo die richtige Klarheit, möglicherweise führt die Therapie zum Ziel. Ich muss auch sagen, dass sich das Gefühl innerhalb der letzten beiden Monate leicht verändert hat - ob es besser ist? Es ist anders, aber besser würde ich nicht sagen. Zumindest fühlt man mich sich in der arbeitsunfähigen Zeit relaxter und weniger angespannt. Vereinzelt hat man mal innere Unruhe über die Ungewissheit, dem steuere ich aber mit Yoga entgegen.

Hat jemand von euch noch noch Anregungen oder Ideen? Und wenn es durch Überlastung kommt, wie sollte man weiter vorgehen?

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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01.03.2015, 15:32 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Tom91,

dass die Untersuchungen durch Neurologen und Augenarzt schon gelaufen sind, ist sehr gut, da dies die ersten und beunruhigendsten Verdachte waren. Möglicherweise möchte der HNO-Arzt ein CT oder MRT durchführen lassen, dies wird sich aber zeigen.
Natürlich können und dürfen wir ohne Untersuchung keine Diagnose stellen, die Anordnung weiterer Untersuchungen unterliegt dem Hausarzt, eine mögliche Ideen Hilfestellung und Aufklärung können wir aber geben:
Durch den Neurologen sollten ersteinmal Verdachte wie Raumforderungen im Schädel bzw. Migräne (bzw. Spannungskopfschmerz) ausgeschlossen sein, darauf würde die Besserung durch Ruhe hinweisen. Richtig ist auch, dass die Augen bei starker Anstrengung zur Scharfstellung schmerzen können. Dies sollte aber der Augenarzt ja ausgeschlossen haben. Der HNO-Arzt wird warscheinlich nach Entzündungen in Nasennebenhöhlen suchen.
Was möglicherweise noch der Fall sein könnte, könnte eine Allergie auf ein relativ häufig vorkommendes Allergen sein, wie z.B. Hausstaub; eine relativ permanente Belastung führt zu Anstrengung, Schwellung und damit möglicherweise auch Schmerzen in Nasennebenhöhlen und lässt auch an frischer Luft nach. Vielleicht sollte so etwas auch noch überprüft werden.
Die Theorie "Stress" ist aber der Beschreibung nach durchaus nicht unschlüssig. Sinnvoll ist dann natürlich erstmal, den Stress weiter zu meiden, bestimmte Entspannungstechniken zu erlernen; hier können unter anderem Psychotherapeuten weiterhelfen. Auch ein Arbeiten mit Ausblick und frischer Luft (also öffnebaren Fenstern) könnte hilfreich sein und sollte in jedem Fall angestrebt werden.
Warten Sie zunächst aber Ihre Termine bei den beiden noch verbleibenden Fachärzten ab. Bei Fragen dürfen Sie sich selbstverständlich gerne wieder an uns wenden.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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