Ich hatte vor ca. 2 Jahren eine Phase von 3 monatigem starken Kopfschmerz. Bei CT des Kopfes wurde nichts gefunden, der Arzt legte sich nach Blutuntersuchungen etc. auf eine Kopfnerventzündung aufgrund von hoher Herpesvirenkonzentration fest. Es folgte Vitamin-B behandlung und Akkupunktur, die mir schließlich Schmerzfreiheit verschaffte. Seitdem nicht mehr diese Schmerzen gehabt, trotz häufigem Herpes simplex an den Lippen. Nehme seitdem auch oft Aciclovir oral ein.
Vorgestern Mitternacht jedoch hatte ich am linken Auge plötzlich Sehstörungen, nach ca. 30 Minuten begannen mittelmäßige Kopfschmerzen und 3 Stunden später hatte ich am rechten Mundwinkel Herpesbläschen. Am nächsten Morgen war der Kopfschmerz einseitig, auf der rechten Seite. Seitdem Kopfschmerzen im Schläfenbereich, aber beidseitig. Kann das wieder mit dem Herpes zusammenhängen, oder war das diesmal eine Migräneattacke? Ich hatte noch nie Migräne, jedoch fast alle in der Familie mütterlicherseits.
Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar.
Migräneartiger Kopfschmerz durch Herpes?
Kategorie: Neurologie » Expertenrat Migräne | Expertenfrage
Antwort
eine Beziehung zwischen Herpes simplex-Infektionen und Kopfschmerzen ist nicht bekannt.
Bei Ihren Kopfschmerzen handelt es sich wahrscheinlich um Migräne. Dafür spricht die familiäre Belastung. Eine sichere Migräne-Diagnose ist erst dann möglich, wenn die Migräne-Kriterien erfüllt sind. Es gibt 4 Hauptkriterien, von denen mindestens 2 zutreffen müssen: Halbseitigkeit, pulsierender Schmerzcharakter, Zunahme der Schmerzen durch körperliche Bewegung und eine hohe Schmerzstärke, die übliche Tagesaktivität unmöglich macht. Außerdem gibt es 4 Nebenkriterien, von denen mindestens eines zutreffen muß: Übelkeit, Erbrechen, Licht- und Geräuschempfindlichkeit. <p>Mit freundlichem Gruß <p>Dr. Mildenstein