Guten Tag,
meine Name ist Tina, ich bin 24 Jahre alt und benötige dringend Ihren Rat. Aufgrund starker psychischer Belastungen leide ich momentan unter migräneartigen Kopfschmerzen. Ich möchte Ihnen kurz meine Situation beschreiben. Vor knapp 3 Wochen bekam ich leichte vaginale Blutungen. Da ich mich in der 6. SSW befand, suchte ich sofort meinen Gynäkologen auf. Ich machte mir Mut, redete mir ein, dass es sich um Zwischenblutungen handelt, spürte aber ganz genau, dass etwas nicht stimmt... Erst einen Tag zuvor führte der Doc eine Ultraschalluntersuchung durch. Schon zu diesem Zeitpunkt äußerte er seinen Bedenken, bezüglich der Entwicklung des Embryos. Diese war nicht zeitgemäß. Als ich ihn über die Blutungen informierte schrieb er mich krank und erklärte mir, dass es sehr wahrscheinlich zu einer Fehlgeburt kommen würde. Ich verließ die Praxis mit der Gewissheit, dass ich mein Baby verlieren würe. Wie und wann, diese Frage blieb offen... Ich stand unter starkem psychischen Druck und hatte große Angst vor dem, was mich erwartet. In der folgenden Nacht kam es unter sehr starken, wehenartigen Schmerzen zu einem kompletten Abgang der Frucht. Die folgenden Tage war ich fast ausschließlich mit meiner physischen Situation beschäftigt. Ich hatte starke Blutungen und Schmerzen, für die emotionale Verarbeitung war kaum Platz. Jetzt, fast 3 Wochen nach dem Abort geht es mir körperlich wieder gut. Die emotionale Verarbeitung fängt jetzt erst an und ich habe ein soziales Umfeld, dass mich auffängt und mir viel Halt gibt. Trotzdem habe ich seit mehreren Tagen mit starken einseitigen Kopfschmerzen zu kämpfen. Oft sind sie bereits beim Aufstehen vorhanden oder beginnen ganz plötzlich im Laufe des Tages. Bisher war nur einmal die rechte Kopfhälfte betroffen, sonst immer die Linke. Die Schmerzen sind pochend und im äußeren Temporalbereich besonders intensiv. Auch das linke Auge ist jedes mal mit betroffen. Ich bin lichtempfindlich, sehe auf dem betr. Auge Blitze und habe mit Kreislaufproblemen und starker Übelkeit zu kämpfen. Mir ist klar, dass diese Kopfschmerzen psychischen Ursprungs sind. Wie soll ich mich jetzt verhalten? Momentan bekomme ich die Schmerzen mit Thomapyrin intensiv ganz gut in den Griff. Aber ist das die richtige Lösung??? Ich bin Ihnen für jeden Rat äußerst dankbar. Mit freundlichen Grüßen, Tina.
Migräneartige Kopfschmerzen nach Fehlgeburt!
Kategorie: Neurologie » Expertenrat Migräne | Expertenfrage
Antwort
Hallo Tina,
trotz Ihrer starken seelischen Belastungen dürfen die anhaltenden, starken, linksseitigen Kopfschmerzen nicht allein darauf zurückgeführt werden. Zur Abklärung ist eine neurologische Untersuchung, evtl. auch ein MRT sowie eine augenärztliche Untersuchung erforderlich.
Mit freundlichem Gruß
Dr. Mildenstein