Hep. C

Sehr geehrte Anfragerin,
sehr geehrter Anfrager,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird eine Stellungnahme im Rahmen einer "Internetkonsultation" sicherlich nicht gerecht.
Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer nur als "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich "Bücherwissen" reproduziert und keinerlei individuelle Beratung in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen.
Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich auch gar nicht zulässig.

Nun aber zu Ihrer Frage:

das Austrocknen von Blut führt nicht dazu, dass es nicht mehr infektiös wäre. Wäre dies so, bräuchte man chirurgische Instrumente nicht mehr zu sterilisieren, sondern es wäre ausreichend, sie abzuwischen und trocknen zu lassen. Die Praxis zeigt aber, dass es anders ist.

Die Frage richtet sich aber mehr auf das berühren von Alltagsgegenständen. Hier muss man einfach die Praxis sehen: eine Infektion mit Hepatitis C über das berühren von Gegenständen, auf denen sich möglicherweise ein getrocknetes Blut befindet ist in der Praxis nicht bekannt. Insofern vermag ich die geschilderten Sorgen nicht zu teilen.

Die Entstehung einer Leberzirrhose bei einer Hepatitis (Hepatitis C, aber auch Hepatitis B) verläuft sehr individuell. Nicht jeder bekommt eine Leberzirrhose. Auch der Zeitraum bis zum Auftreten dieser ist naturgemäß sehr sehr unterschiedlich.
Bestimmt können auch Kinder eine Leberzirrhose bekommen, jedoch sind mir persönlich keine Fälle bekannt, in denen es im Kindesalter zu einer Hepatitis C mit anschließender Leberzirrhose gekommen ist.
Eine Leberzirrhose stellt einen Umbau des Lebergewebes in Bindegewebe dar. Dieser Prozess ist nicht rückbildungsfähig. Allerdings ist der klinische Verlauf einer Leberzirrhose durchaus wellenförmig und auch grundsätzlich besserungsfähig. Dies hat aber nichts damit zu tun, dass das Lebergewebes sich wieder aus dem Bindegewebe neu entsteht.

Wie schon oben gesagt, ist dies kein Portal zu individuellen Beratung über das Wesen von Symtomen -
das gehört in die Hand des Arztes, der Sie vor Ort untersuchungen und beraten kann. Da Ihre Frage aber
genau in diese Richtung zielt, kann ich nur anraten, einen Arzt vor Ort aufzusuchen.

Besten Gruss

Dr. Peter Ohlert