Hallo Herr Dr. med. Ohlert,
mir wurde im Juli 2009 die Gallenblase samt Gallensteinen entfernt. Zu dem Zeitpunkt war ich 21 und musste oft Erbrechen und hatte starke Oberbauchschmerzen mit Ausstrahlen auf die rechte Schulter. Bei einer Ultraschalluntersuchung wurden dann die 2 Steine festgestellt, die aber nach Meinung des untersuchenden Arztes nicht allein für die Symptome verantwortlich sein könnten da zu klein und keine Reizung der Galle bzw. ein evtl. Verschluss der Gallengänge vohanden. Es folgte bei einem anderen Kollegen eine Magenspiegelung der nix fand und der Meinung war die Steine sind schuld, so auch mein Hausarzt der mich in die Klinik überwies. Nach der OP hatte ich große Probleme mit der Nahrungsaufnahme, Dinge wie Milch kann ich seit der OP nicht mehr zu mir nehmen und hab auch an Gewicht 8 kg zugenommen .
Eigentliches Hauptproblem: Ich leide nachts(meist zwischen halb 1 und 3 uhr) häufig unter Erbrechen. Meistens übergebe ich mich dann 1 bis 2 mal und kann dann wieder schlafen, es kann aber auch vorkommen das ich über mehrere Stunden hinweg erbrechen muss. Dabei sind es weniger Nahrungsmittel sondern Größtenteils größere Mengen an Gallenflüssigkeit. Stellenweise habe ich tagsüber kolikartige Bauchschmerzen wenn ich die nacht darauf erbreche. Mein Hausarzt hat die Blutwerte untersucht aber nix auffälliges gefunden. Woher kann das kommen und warum erbrech ich so viel Galle obwohl es der Körper gar nicht mehr in der Gallenblase einlagern kann?
Häufiges Galleeerbrechen ohne Gallenblase
Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Leber- und Gallenbeschwerden | Expertenfrage
Antwort von Experte-Ohlert
Vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine
Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier
natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird
eine Stellungnahme im Rahmen einer Internetkonsultation sicherlich
nicht gerecht. Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer
nur als Denkanstoß für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Nun aber zu Ihrer Frage:
Eine definitive Lösung für Ihr Problem habe ich - zu mal aus der Ferne - natürlich nicht. Ich muss aber spontan an eine Motilitätsstörungen des Magens denken, z.B. im Rahmen einer sog. autonomen Polyneuropathie (dieses Thema sollten Sie evtl. einmal mit Ihrem Hausarzt besprechen, damit er weitere Diagnostik einleiten kann).