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Einordnung von Leberwerten

Kategorie: Magen-Darm » Expertenrat Leber- und Gallenbeschwerden | Expertenfrage

27.04.2022 | 20:22 Uhr

Guten Tag liebe Experten,

nachdem von meinem Hausarzt keine wirkliche Hilfe mehr kommt, würde ich gerne Sie nach Rat fragen.

Kurz zu mir:
Ich bin männlich, 39 Jahre alt, 1,97m groß und 100kg schwer. Ich bin schlank bis muskulös, treibe 3 x pro Woche für  90 Min. Sport (30 Min. Kardio, 60 Min. Kraft) und ernähre mich normal. Ich nehme keine Eiweißshakes, etc. zu mir und trinke hauptsächlich 25%-ige Apfelsaftschorle.

Zur Historie:
Im April 2019 wurden bei einer Routineuntersuchung erhöhte Leberwerte festgestellt. Ich hatte mich damals nicht weiter darum gekümmert. Ein gutes halbes Jahr später machte man wieder ein Kontrolle und stellte eine verschlechterung der Werte fest. Nach einem Gespräch wurde recht schnell klar, dass mein Alkoholkonsum ursächlich hierfür sein könnte: ich trank eigentlich fast täglich zwischen 1 - 3l Bier.

Zur Belegung der "Alkoholtheorie" verzichtete ich einige Zeit komplett, was sich dann auch in den Werten widerspiegelte. Da ein Komplettverzicht auf Alkohol für mich anfangs nicht infrage kam, experimentierte ich etwas in den Jahren 2020 und 2021, bis ich dann im Mai 2021 für mich beschlossen habe, nur noch selten (etwa 1 x im Monat) überhaupt Alkohol zu trinken.

Wie man anhand der Werte sehen kann, sind meine Leberwerte nur dann im grünen Bereich, wenn ich auf Alkohol und Fleisch verzichte. Der Leberspezialist hatte mich kürzlich komplett "durch geschallt" und konnte nichts Auffälliges feststellen. Keine Verfettung der Leber, etc.

Besonders die verstrichene Zeit zwischen Zeile 23 und 24 und die zwischen den Zeilen 34 - 36 ergeben für mch keinen Sinn. Auch den hohen Wert in Zeile 28 kann ich mir nicht erklären, da die Blutabnahme in einer langen abstrinenten Phase (48 Tage) stattfand.

Ich habe das Gefühl, dass sich mein Hausarzt diese Auswertung nie wirklich im Detail angeschaut hat. Es gibt auch sichrlich schlimmere Werte, aber ich möchte der Sache nicht erst auf den Grund gehen, wenn es schon zu spät ist.

Zwar werde ich den geringen Konsum von Alkohol in jeden Fall beibehalten, aber ich frage mich, ob Alkohol in meinen Fall wirklich etwas mit den Werten zu tun hat.

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Bisherige Antworten
Experte-Ohlert
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29.04.2022, 21:28 Uhr
Antwort von Experte-Ohlert


Sehr geehrte Anfragerin,
sehr geehrter Anfrager,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird eine Stellungnahme im Rahmen einer "Internetkonsultation" sicherlich nicht gerecht.
Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer nur als "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich "Bücherwissen" reproduziert und keinerlei individuelle Beratung in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen.
Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich auch gar nicht zulässig.

Nun aber zu Ihrer Frage:

 bei den sogenannten „Leberwerten“ handelt es sich um Enzyme, welche in den Leberzellen vorkommen und bei einer „Zerstörung“ der Leberzelle frei werden. Da stets eine gewisse Anzahl von Zellen neu gebildet wird hat man zwangsläufig gewissen Zell-Umsatz, der dazu führt, dass die „Leberwerte“ im Blut bestimmbar werden. Hat man einen relativ hohen Zell-Umsatz, so steigen die Werte und umgekehrt.
Durch lebertoxische Ernährungsweise (Alkohol, Fett) kann man in einigen Fällen diesen Prozess verstärken. Dies ist aber von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich.

Aber nicht nur von Mensch zu Mensch ist dieser Prozess unterschiedlich, sondern auch im Laufe der Zeit bei ein und derselben Person. Insofern wird es kaum gelingen, eine exakte Korrelation zwischen der Ernährungsweise auf der einen Seite und der Entwicklung bestimmter Leberwerte auf der anderen Seite herzustellen.

 

Wie schon oben gesagt, ist dies kein Portal zu individuellen Beratung über das Wesen von Symtomen -
das gehört in die Hand des Arztes, der Sie vor Ort untersuchungen und beraten kann. Da Ihre Frage aber
genau in diese Richtung zielt, kann ich nur anraten, einen Arzt vor Ort aufzusuchen.

 

 

 

Besten Gruss

Dr. Peter Ohlert

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