Adenome Leber

Sehr geehrte Anfragerin,
sehr geehrter Anfrager,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich gerne beantworte. Zunächst aber eine Vorbemerkung: Es erscheint mit wichtig darauf hinzuweisen, dass ich hier natürlich nur ganz allgemein zu den aufgeworfenen Themen Stellung beziehen kann.
Der Komplexität des Krankheitsbildes eines jeden einzelnen Patienten wird eine Stellungnahme im Rahmen einer "Internetkonsultation" sicherlich nicht gerecht.
Bitte verstehen Sie daher meine Ausführungen auch immer nur als "Denkanstoß" für die weiteren Gespräche mit Ihren behandelnden Ärzten.
Es wird letztlich "Bücherwissen" reproduziert und keinerlei individuelle Beratung in Bezug Ihr Krankheitsbild vorgenommen.
Dies wäre nach der Berufsordnung nämlich auch gar nicht zulässig.

Nun aber zu Ihrer Frage:

 natürlich hängt es von der genauen sonografischen Erscheinung des Knotens ab, inwieweit man durch die genannten Verfahren eine weitgehend sichere Diagnose stellen kann. Letztlich ist es aber so, dass erst der Pathologe genau sagen kann, welche Gewebsart in einem Knoten steckt. Mit anderen Worten: nur die histologische Untersuchung (Stichwort: Punktion) gibt die definitive Antwort.
Auf der anderen Seite muss man immer abwägen: eine Punktion der Leber kann eine relativ risikobehaftete Untersuchung sein, denn die Leber ist ein hervorragend durchblutetes Organ und dementsprechend ist eine Punktion – je nachdem, an welcher Stelle man punktierende muss mehr oder weniger – keine triviale Angelegenheit.

In vielen Fällen ist es in der Tat sehr vernünftig, Verlaufskontrollen durchzuführen. Denn ein Wachstum eines Knotens würde einen veranlassen, gegebenenfalls das Risiko einer Punktion auf sich zu nehmen. Auf der anderen Seite wäre ein Größen konstanter Knoten eher dazu geeignet, die Sache auf sich beruhen zu lassen.

Man muss auch sehen, dass es bei der Punktion passieren kann, dass man gar keine Zellen des Ziel-Bereiches „erwischt“. Dies bedeutet: man wiegt sich in falscher Sicherheit.
Mit anderen Worten: das Vorgehen, welches beschrieben wurde erscheint mir durchaus sehr rational.

Wie schon oben gesagt, ist dies kein Portal zu individuellen Beratung über das Wesen von Symtomen -
das gehört in die Hand des Arztes, der Sie vor Ort untersuchungen und beraten kann. Da Ihre Frage aber
genau in diese Richtung zielt, kann ich nur anraten, einen Arzt vor Ort aufzusuchen.

Besten Gruss

Dr. Peter Ohlert