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Vergrößerte Lymphknoten = Krebs?

Kategorie: Innere Medizin » Expertenrat Krebs | Expertenfrage

06.03.2022 | 21:16 Uhr

Hallo liebe Experten

Meine Mutter war im MRT vom Abdomen und hat folgenden Bericht erhalten :

Diffuse Lymphadenopathie im Bereich der Leberpforte und retroperitoneal; der Größte
Lymphknoten hepatohilär misst dabei exemplarisch 18 x 12 mm. Die retroperitonealen
Lymphknoten sind nicht signifikant vergrößert, aber insgesamt prominent. Vergleichend zu 05/2018
(MRT der Lendenwirbelsäule) sind diese Veränderungen neu aufgetreten. Die Lymphknoten sind
dabei länglich-ovalär konfiguriert.

Beurteilung:
Deutliche, abklärungsbedürftige Lymphadenopathie im Bereich der Leberpforte und retroperitoneal
ohne Nachweis eines intraabdominellen Fokus (DD u.a. Lymphom; leukämische Genese, DD
reaktiv).

 

Sie war dann beim Hausarzt. Großes Blutbild völlig okay. Magen Darm Spiegelung ohne Befund. Die junge Assistenzärztin bei der Spiegelung sagt einfach mal eben daher: sowas ist meistens leider bösartig. 

Mache mir große Sorgen dass es Lymphdrüsenkrebs sein könnte. Sie hat aber keine weiteren Beschwerden...

Wie häufig sind lyphome im Bauch? Sind ihre denn wirklich so unfassbar groß?

Hoffe sie können mich etwas beruhigen.. Lieben Dank 

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06.03.2022, 22:35 Uhr
Antwort

Achso, Röntgen vom Thorax ohne Befund, weitere LK wurden abgetastet, auch ohne Befund! 

Lifeline Gesundheitsteam
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07.03.2022, 10:52 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Am.ra,

dass Sie verunsichert und beunruhigt sind, verstehen wir gut.

Leider können wir via Internetforum natürlich auch nicht sagen, welche Ursache die Lymphadenopathie bei Ihrer Mutter hat, wir kennen sie und ihre Befunde ja nicht und können sie auch nicht körperlich untersuchen.

Ein Lymphom würde sich jedoch auch über das Blutbild zeigen, da die entarteten Zellen die normalen Blutzellen verdrängen, auch würden sich laborchemisch zB erhöhte Entzündungszeichen zeigen.

Für den sicheren Ausschluss oder die Diagnosestellung müsste jedoch eine Biospie mit feingeweblicher Aufarbeitung der Probe erfolgen.

Lymphknotenschwellungen sind meist reaktiv - war Ihre Mutter in letzter Zeit krank? Dass all die Untersuchungen bisher unauffällig waren, ist schon mal sehr gut, auch dass kein intraabdomineller Fokus, keine Raumforderung gefunden wurde.

Warum wurde denn das MRT bei Ihrer Mutter durchgeführt? Litt sie unter Symptomen wie Nachtschweiß, Fieberschübe, unerklärlichem Gewichtsverlust?

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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07.03.2022, 12:18 Uhr
Kommentar

Danke für Ihre schnelle Antwort!

Es hieß seitens der Ärzte das lediglich die Leukämie per Blut ausgeschlossen werden kann. Es könnte dennoch lymphdrüsenkrebs sein, sprich ein NHL oder HL. Sie ist mindestens einmal im Jahr beim Hausarzt für einen Ultraschall vom Bauch. War immer alles okay. Das letzte Mal im Juni 2021. 

Es könnte ja auch ein niedrigmalignes NHL sein, was langsam wächst. Sie war in der Zeit davor nicht wirklich krank. Sie hatte viel Stress, hat sich den Fuß gebrochen und sitzt aktuell nur zuhause. Sie hat keinerlei beschwerden. Einen leichten Gewichtsverlust von 3 kg innerhalb von zwei Monaten, aber das ist eher stressbedingt und psychisch durch die Gesamtsituation. 

Das MRT wurde von der Gynäkologin veranlasst da sie öfters unterleibsschmerzen hatte. Mrt Becken war ohne Befund. Außer etwas freie Flüssigkeit im Douglasraum. Dann aber der Schock vom Abdomen mrt, welches erst über einen Monat später durchgeführt wurde. 

Sie wird am Mittwoch stationär aufgenommen zur weiteren Klärung. Wollte nur gerne ihre Meinung hören. 

Kann man ein Non Hodgkin Lyphom tatsächlich durch Blut ausschließen? Eher nicht oder? Ist der Lymphknoten 12x18mm sehr groß? 

 

Vielen Dank und liebe Grüße 

 

Lifeline Gesundheitsteam
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07.03.2022, 13:47 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo am.ra,

die stationäre Aufnahme zur weiteren Abklärung ist sehr sinnvoll. Dort bekommt Ihre Mutter innerhalb kurzer Zeit alle Untersuchungen, auf die sie sonst ambulant lange warten müsste.

Die sichere Diagnose eines Hodgkin Lymphoms kann nur anhand einer Gewebeprobe aus einem der betroffenen, vergrößerten Lymphknoten gestellt werden. 

Laborchemisch ist bei einem HL meist die Blutsenkungsgeschwindigkeit erhöht, sowie die Entzündungszeichen, dies ist aber natürlich nicht spezifisch nur für diese Erkrankung, sondern tritt bei vielen Erkrankungen auf. 

Für die Diagnose des NHL kann jedoch das große Blutbild herangezogen werden. 

Der Lymphknoten von 11x18mm ist vergrößert, es gibt jedoch auch erheblich umfangreichere Lymphknotenschwellungen. Jedoch sagt die Größe nicht unbedingt etwas über die Dignität aus.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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07.03.2022, 17:07 Uhr
Kommentar

Vielen Dank. Fühle mich etwas beruhigter. Können Sie mir noch sagen, was bedeutet: prominente jedoch nicht vergrößerte Lymphknoten. Prominent weil sich evtl kontrastmittel dort gesammelt hat?

Also würden sie nach den jetzigen Ergebnissen noch nicht sofort an lymphdrüsenkrebs denken?

Bei uns herrscht seit über 4 Wochen ein psychischer Ausnahmezustand. Wir sind beide völlig fix und fertig, obwohl wir noch keine sichere Diagnose haben. Aber man googelt natürlich und es ist immer Krebs.

 

Vielen Dank liebe Experte! 

Lifeline Gesundheitsteam
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08.03.2022, 14:29 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Am.ra,

ja, da haben Sie recht, gibt man einen Symptomkomplex bei Google ein, ist bei den Resultaten meist auch eine Krebsdiagnose dabei. Dies ist natürlich auch dadurch bedingt, dass einige Symptome unspezifisch sind und somit auf vieles hindeuten könnten.

Ein prominenter Lymphknoten ist nur eine desriptive Beschreibung, da wir Bilder nicht kennen, wissen wir nicht genau, warum er prominent sein soll. Ob das zB aufgrund seiner Größe ist (hervorstechend, aber noch nicht vergrößert) oder weil er ggf. Kontrastmittel aufgenommen hat oder oder oder, wir können das hier leider nicht beurteilen. Die Beschreibung "prominent" muss jedoch nichts schlechtes bedeuten, wie gesagt, sie ist rein beschreibend. Fragen Sie am besten den behandelnden Arzt, was mit dem prominent genau gemeint ist, dieser kennt alle Befunde und hat auch die Bilder vorliegend.

Wie gesagt, ob wirklich eine Einschätzung geben zu können, müssten wir Ihre Mutter und ihre Befunde kennen und sie zudem körperlich untersuchen. Sehen Sie die stationäre Aufnahme einfach als Chance, entweder eine Diagnose und somit eine Behandlung zu erhalten oder aber eine unauffällige Abklärung zu bekommen und somit die Sache "vom Tisch" zu haben.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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