Hallo,
Im Jahr 2014 wurde bei mir eine verruköse Leukoplakie am rechten Zungenrand durch eine Biopsie festgestellt. Die Leukoplakie wurde aber nicht operativ entfernt. Der HNO Arzt sagte damals nur, man müsse die Zunge alle 6 Monate kontrollieren lassen. Jetzt habe ich seit einem
Jahr Schluckbeschwerden rechts am Hals. Ich war beim HNO Arzt und Mundkieferchirurg.
Ich war sogar im Bethanien Krankenhaus Frankfurt. Alle sagen eine Biopsie sei nicht notwendig. Am 10.12.2022 wurde bei mir der Pilz Candida albicans per Zungenabstrich festgestellt. Daraufhin habe ich Ampho-Moronal Lutschtabletten (100 Stück) bekommen.
Am 11.01.2023 wurde per Zungenabstrich dann kein Pilz mehr festgestellt, aber dafür Darmbakterien im Mund, die laut HNO-Arzt sehr hartnäckig sind.
Es wurden folgende Bakterien gefunden: mäßig Citrobacter freundii und vereinzelt Enterobacter cioacae.
Mir wurde Antibiotika 24 Tabletten Cefurax 500 mg verschrieben. Die Beschwerden sind aber nicht besser geworden. Ein Zungenabstrich wurde nach der Beendigung von Antibiotika nicht mehr gemacht.
Ausser den Schluckbeschwerden habe ich nun seit Wochen vermehrten Speichelfluss, Blutgeschmack im Mund, Schmerzen rechter und linker Zungenrand hinten. Probleme beim kauen und trinken. HNO Arzt sagt ständig zu mir, dass auch ein Pilz und Bakterien so Sympthome hervorrufen kann.
Ich habe im August 2022 ein CT der Halsweichteile bekommen. Auf dem CT war nichts auffälliges zu sehen. Auch keine Raumforderung.
Da die Beschwerden jetzt seit einem Jahr bestehen und ich meinen HNO Arzt weiter genervt habe, hatte ich jetzt endlich ein MRT Ende Februar 2023.
Rechtfertigende Indikation:
Tumorangst auf der Zunge. Dysphagie. Blutgeschmack und komisches
Gefühl auf der Zunge (anamnestisch rechts).
Methode:
MRT des Halsweichteile mit i.v. KM vom 23.02.2023.
Befund:
Keine tumorosuspekten Raumforderungen. Leichte numerisch akzentuierte
Lymphknoten paramandibulär bds. mit einer maximalen
Kurzachsendurchmesser von ca. 6 mm . Keine entzündlichen Läsionen.
Regelrechte Darstellung des Nasopharynx, Oropharynx und Hypopharynx
sowie der Larynxregion. Unauffällige Darstellung der Vallecula
epiglottica und der Sinus piriformis. Leichte degenerative
Veränderungen in der Halswirbelsäule. Keine pathologischen
Knochenödeme. Schleimhautschwellung im Sinus maxillaris bds. links
betont sowie in den Ethmoidalzellen. Unauffällige erfasste restliche
Nasennebenhöhlen und Orbitae. Regelrechte partiell miterfasste
Hirnabschnitte. Geringe Flüssigkeitsansammlung in den Mastoidzellen
links.
Unauffällige miterfasste apikale Lungenabschnitte und obere
Thorax-Apparatur.
Unauffälliges Flow-void Signal der erfassten zervikalen
Gefäßstrukturen.
Beurteilung:
-Einzelnen akzentuierte paramandibuläre Lymphknoten bds. DD reaktiv.
-Keine malignomsuspekte Raumforderung im Halsbereich.
-Sinusitische Residuen.
Die MRT Bilder können Sie auf https://patient.radiomedicum.de ansehen.
Soll ich Ihnen den Zugangscode und mein Geburtsdatum geben, damit Sie sich die MRT Bilder anschauen können?
Wenn man Zungenkrebs hat, hätte man das im MRT gesehen?
Ich habe vor kurzem nochmal im Sana Klinikum Offenbach angerufen und habe meine Schmerzen beschrieben. Der leitende Oberarzt wird sich die Zunge anschauen und wahrscheinlich und hoffentlich endlich eine Biopsie machen. Ich werde darauf bestehen.
Da kein Zungenabstrich mehr gemacht worden ist, kann es ja sein, dass ich immer noch Darmbakterien im Mund habe. Ist denn jetzt eine Biopsie gefährlich, wenn ich nicht weiß, ob ich aktuell Bakterien im Mund habe. Oder ist eine Biopsie mit Darmbakterien im Mund kein Problem?
Ich habe natürlich jetzt sehr große Angst vor Zungenkrebs. Oder ist die Angst unbegründet?
Vielen Dank für Ihre Antwort im Voraus.
Gruß
Jens
Verdacht auf Zungenkrebs?
Kategorie: Innere Medizin » Expertenrat Krebs | Expertenfrage
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam
Hallo Jens,
ja, theoretisch ist das schon vorstellbar, an der falschen Stelle kann jedes Bakterium praktisch alles verursachen. Ein Behandlungsversucht ist insofern schon sinnvoll.
Die Panendoskopie kann schon auch eine gute Idee sein, wahrscheinlich kommt dabei nichts heraus, aber es ist auch gut, wenn man so gut wie sicher sein kann, dass man nichts übersehen hat. Insofern, machen Sie das ruhig. An eine Krebserkrankung glauben wir aber eher nicht.
Warten Sie ab, was die Fluorchinolone bringen.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam
Antwort
Hallo,
also durch das Antibiotika sind die Beschwerden nicht weggegangen. Bekomme bald die Panedoskopie gemacht. Habe natürlich jetzt noch mehr Angst, dass es doch Krebs ist, weil die Beschwerden nicht durch das Antibiotika besser geworden sind.
Ist meine Angst bereichtigt? Oder kann es sein dass dieser krasse Keim weiter da ist, obwohl ich das Antibiotika genommen habe?
Und auf der Zunge ist ständig vermehrter Schleim.
Und der Hals kommt mir wie angeschwollen vor.
Gibt es wirklich Krebsarten, die man im MRT mit Kontrastmittel nicht sieht und erst durch eine Panedoskopie sichtbar wird?
Vielen Dank für Ihre Antwort im Voraus.
Gruß
Jens B.
31.05.2023 17:01 – Beitrag von der Redaktion bearbeitet.
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam
Hallo,
eine bösartige Erkrankung nach negativem MRT ist möglich, je nach Arzt des Tumors aber nicht unbedingt wahrscheinlich. Sie sollten zunächst die weiteren Unteruchungen abwarten.
Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam