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Interpretation Lungenkrebs und Bluthusten/Blut im Sputum

Kategorie: Innere Medizin » Expertenrat Krebs | Expertenfrage

07.02.2022 | 13:49 Uhr

Hallo,

 

ich habe eine Frage hierzu, ob sich ein blutender Lungenkrebs durch Hustenreiz bemerkbar macht oder ob das nicht unbedingt sein muss und bei zufälligem Husten (sagen wir mit Absicht) auch passieren kann?

Kann man in der Regel etwas zur Menge sagen? Kann es sich bei Lungenkrebs auch nur um dünne Fäden handeln?

 

Es ist bei mir so, ich bin 34, hatte in meiner Jugend geraucht, genau kann ich aber nicht mehr sagen wie lange, da ich zwischenzeitlich auch immer wieder längere Phasen nicht geraucht habe. Hatte die letzten Jahre E-Zigarette konsumiert, jedoch jetzt seit 1 1/4 Jahren komplett weg damit irgendwas zu inhalieren.

 

Ich bin schon immer sportlich gewesen und bin es immer noch. Habe keine Leistungseinbusen, kein Gewichtsverlust, keinen Hustenreiz, keine Atemnot und bin nicht verschleimt. Hatte auch schon sehr sehr lange auch keine Bronchitis mehr.

 

Im Prinzip gehts mir wunderbar, außer eben dem Geist. Als Hypochonder habe ich immer wieder Phasen, die mir das Leben zur Hölle machen. Es ist etwas unbeschreibliches zwischen rationalem Denken und innerlich komplett ausrasten.

 

Letztes Jahr im Juni wurde zu meiner Beruhigung ein Röntgen Thorax gemacht, um den Blutspuren nachzugehen. Dort war alles in Ordnung und ich war sehr glücklich und beruhigt. Auch beim HNO wurdo damals nichts festgestellt.

Ich weiß, dass ich die gleichen Symptome schon damals hatte, wegem zwanghaftem Husten um zu kontrollieren, ob Blut dabei ist. Natürlich bin ich nicht verschleimt und huste deswegen trocken und mache auch danach um das Sputum zu sammeln eine pumpartige Bewegung im Gaumen (ich hoffe sie wissen was ich meine). Ich schaue natürlich als erstes nach kleinen Verletzungen im Mundraum. Habe ich auch öfter mal. 

 

Aber insgesamt lässt es mir keine Ruhe, wenn Blut aus meinem Mund kommt und ich nicht eine eindeutige Erklärung dafür habe.

 

Nochmal generell meine Fragen zusammenfassend:

1. Ist ein Röntgenbild aus Juni 2021 in Bezug auf Lungenkrebs heute noch aussagekräftig, wenn man das Symptom Bluthusten bewerten will oder wäre dafür schon wieder ein neues notwendig? Wenn es damals in Ordnung war, müsste ich heute etwas befürchten, was in die Richtung Lungenkrebs geht?

2. Welche Erfahrungswerte gibt es bei Bluthusten, welchen von einem Lungenkrebs kommt? Ist das eher eine größere Menge, also schon Tropfen und würde man automatisch zu husten beginnen?

3. Soll ich mich beruhigen oder nochmals untersuchen lassen?

 

 

Vielen lieben Dank!

 

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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09.02.2022, 16:24 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo ThomasThomas,

Verzeihen Sie bitte unsere so späte Antwort.
Wir können natürlich letzen Endes keine Diagnose stellen, ohne Sie selbst untersucht zu haben und auch keine ganz gesicherte Aussage treffen. Trotzdem scheint in Ihrem Fall Lungenkrebs doch eher ziemlich unwahrscheinlich zu sein. Einfach schon deshalb, weil es einfach bessere Erklärungen für etwas Blut beim Husten gibt und weil Sie nicht in einem Alter sind, in dem Lungenkrebs typischerweise auftritt.
Wenn sich im Röntgenbild vor einem Jahr nichts gezeigt hat, ist es unwahrscheinlich, dass in einem neuen Röntgenbild etwas zu sehen wäre, wenn sich die Symptomatik nicht deutlich verändert hat.
Bei Bluthusten bei Lungenkrebs müssen Sie davon ausgehen, dass der Tumor länger Blutet. Damit würde eher über eine längere Zeit Blut gehustet werden, auch gerade am Morgen würde sich das bemerkbar machen. Zusätzlich würde wohl irgendeine Art von Atemnot auftauchen.
Da wir keine abschließende Einschätzung abgeben können, kann Sie eine Untersuchung vielleicht nochmal beruhigen, beispielsweise, wenn der Hausarzt Sie einmal abhört und vielleicht Blut abnimmt. Lungenkrebs ist aber wie gesagt sehr sehr unwahrscheinlich.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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14.02.2022, 15:13 Uhr
Kommentar

Sehr geehrtes Lifeline-Team,

 

vielen Dank für die Antwort und keine Ursache, wenn es mal länger dauert. Menschen, wie ich, sind dankbar über einen schnellen Weg, zumindest solide Informationen zu erhalten, die eine Diagnose vor Ort natürlich nicht ersetzen.

Nachdem ich jetzt wieder beim "künstlichen" Husen kleine Blutstreifen gesehen hatte, bin ich heute nochmal zum Arzt mit Überweisung in die Radiologie. Auf dem heutigen Röntgenbild ist wieder nichts zu sehen (hatte gleich nach einer kurzen Einschätzung durch den Radiologen gebeten). 

Natürlich weiß mein rationales Ich, dass durch ständiges Reizen des Rachens/der Bronchien auch ein kleines Gefäß aufgehen kann, so auch bisher alle Aussagen, der behandelnden Ärzte. Auch sehe ich, wenn mich so eine Phase mit künstlichem Husten/Phobie wieder plagt, dass irgendwann auch mein Zäpfchen rote Pünktchen aufweißt. 

Würde ich, so glaube ich, alles einfach ruhen lassen und mein Leben weiterleben, hätte ich genau so wenig Symptome. Jedesmal wenn ich Sport mache (fast jeden Tag) merke ich ja, dass mein Körper das schafft und ich mich ja sogar durch den Sport noch wohler fühle. 

Das Rauchen hab ich schon lange hinter mir gelassen. E-Zigarette nun seit 1 1/4 Jahren ebenso abszinent. Was ich aktuell noch konsumiere sind solche Nikotinbeutel (jedoch ohne Nikotin). Eventuell spielen die auch eine Rolle für eine Reizung des Rachens?

Was mein hypochondrisches Ich angeht, werde ich bei der Befundbesprechung diese Woche beim Hausarzt nach psychotherapeutischer Hilfe fragen. Ich selbst weiß, dass es keinen Sinn macht, alle 6 Monate ein Röntgenbild zu machen, außerdem quälen mich als Hypochonder auch andere Ängste, wobei es im Prinzip immer um Krebs geht.

Vielleicht ist es gesünder, wenn auch mal der Geist zur Ruhe kommt.

 

Viele Grüße

 

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14.02.2022, 15:15 Uhr
Kommentar

Pardon, Nikotinbeutel sind ohne Tabak, jedoch mit Nikotin.

Lifeline Gesundheitsteam
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15.02.2022, 10:21 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo ThomasThomas,

dass die Nikotinbeutel die Schleimhäute reizen, kann schon sein, das ist aber individuell sicherlich unterschiedlich. Vorstellbar wäre es aber.
Die psychotherapeutische Unterstützung ist in Ihrem Fall sicherlich sinnvoll. Sie beschreiben recht eindrücklich, dass Sie rein rational recht gut wissen, was los ist, die Gedanken verselbstständigen sich aber und rufen dann bei Ihnen immer wieder das Gefühl Angst hervor.
Letztlich ist es genau Aufgabe eines Therapeuten (mit oder ohne medikamentöser Unterstützung), solche Gedankenspiralen mit Ihnen zu analysieren und Strategien zu entwickeln, diese zu durchbrechen. So gesehen würde das genau passen.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen und wünschen Ihnen alles Gute - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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17.02.2022, 13:45 Uhr
Kommentar

Hallo,

 

jetzt muss ich mich doch nochmal an Sie wenden.

 

Gerade hab ich den Befund geholt und bin komplett erschrocken und geschockt.

 

Obwohl die Radiologie anfänglich sagte, dass alles in Ordnung sei und nichts zu sehen ist steht jetzt im Befund:

 

Links hilär cranial findet man eine fragliche unklare bandförmige Verdichtung.

Die PC-Winkel sind frei, die Zwerchfelle glatt begrent, Intrapulmunal keine Herdbildungen, keine frischen Infiltrate. Das Herz ist mittelständig, links betont und größenmäßig im Normbereich angesiedelt. Keine Vitiumkonfiguration, Aorta altersentsprechend.

 

Abklärungsbedürftiger Befund mit CT empfohlen.

 

Ich hab einfach nur Angst.

Lifeline Gesundheitsteam
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17.02.2022, 15:45 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo ThomasThomas, 

dass Sie verunsichert sind, können wir sehr gut verstehen.

Wir empfehlen Ihnen, sich mit diesem Befund bei Ihrem behandelnden Arzt vorzustellen, dann wird dieser das CT in die Wege leiten.

Nur weil ein CT zur weiteren Abklärung empfohlen wurde, heißt aber nicht, dass da etwas bösartiges dahinter steckt. Ein Röntgen ist für die Beschreibung von knöchernen Strukturen hilfreich, jedoch ist es in anderen Bereichen ungenauer. Deshalb soll ein CT durchgeführt werden, damit man genau sagen kann, ob sich hinter dem Befund etwas verbirgt und wenn ja, was genau.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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18.02.2022, 12:21 Uhr
Kommentar

Danke für Ihre Antwort.

 

Ich war heute beim CT und habe ca. 2 Stunden später schon den digitalen Befund bekommt (Endgültiger Befund). Ich hoffe nur, dass endgültig auch endgültig nun bedeutet.

Befund:
Alle Lungenabschnitte sind symmetrisch belüftet. Intrapulmonal findet man keine Infiltrate und keine Rundherde. Keine Ergüsse. Das Herz ist nicht vergrößert. Kein Pericarderguss.

Regelrechte Darstellung der Mediastinalorgane. Kein Nachweis mediastinal vergrößerter Lymphknoten. Unauffälliges Tracheallumen. Der Bronchialbaum stellt sich beidseits von normaler Form dar. Keine Pelottierung. Die Hili werden durch die Gefäße gebildet und beidseits sind keine tumorverdächtigen Raumforderungen zu sehen.

Ca. 3,2 cm messende Zyste im miterfassten Nierenoberpol links. Übrige erfasste Oberbauchorgane und Schilddrüse unauffällig.

Geringe Wirbelsäulendegenerationen. Keine suspekten ossären Destruktionen.


Beurteilung:
Kein Nachweis malignom-/metastasensuspekter oder fokal entzündlicher Läsionen.

NB:
Einfach Zyste im Nierenoberpol links. Geringe Wirbelsäulendegenerationen.

 

Ich hoffe, soweit ich das richtig lesen kann, klingt das alles unauffällig. Die Zyste bzw. zwei Zysten ist/sind seit meiner Kindheit bekannt.

Was könnte im Röntgen-TH gesichtet worden sein? Artefakte durch Fehlaufnahme z. B. durch Bewegung? Fehlbelichtung?

Lifeline Gesundheitsteam
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18.02.2022, 18:28 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo ,

wie gesagt, nicht alle Strukturen können im Röntgen gleich gut beurteilt werden. Durch Überlagerungen kann sich auch mal ei Befund zeigen, der sich im CT dann als nichtexistent und somit als Artefakt herausstellt.

Es ist aber sehr gut, dass Sie das CT haben machen lassen, somit haben Sie nun Gewissheit, dass alles unauffällig ist.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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