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Befund nach Lungen CT

Kategorie: Innere Medizin » Expertenrat Krebs | Expertenfrage

17.03.2025 | 16:04 Uhr

Hallo,
in meiner Lunge wurden vor gut 4 Jahren mehrere Rundherde entdeckt, die sich bei jährlicher CT Kontrolle nicht verändert haben. Ursache für die CT Untersuchungen ist ein chronischer Husten mit Auswurf. So nun auch wieder in diesem Jahr, mit folgenden Befund:
Lungen beidseitig regelrevcht entfaltet und unauffällig belüftet ohne Stauungszeichen.
Flau abgrenzbare umschriebene flächige Verschattung basal im linken Oberlappen. Multiple Lungenrundherde beidseitig mit größtem subpleural im rechten Unterlappen gelegen von 1cm Größe. Kein Pleuraerguss. Keine pathologisch vergrößerten LK.
Beurteilung:
Im vergleich zur letzten Voraufnahme unveränderte Darstellung der multiolen Lungenrundherde. Keine sicher neu abgrenzbaren Lungenrundherde. Befund wirkt benigne. Kein Anhalt für LK- oder Knochenmetastatsen.
Neu: Flächige Verschattung im linken Oberlappen.

Wie ist der Befund einzuschätzen? Bronchoskopie ja oder nein? Weiterhin Kontroll-CT`s?
Zur Info: Ich bin schon immer Nichtraucher und keinen Schadstoffen ausgesetzt.

Vielen Dank für Ihre Einschätzung des befundes!

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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20.03.2025, 13:01 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Wir können die Situation aus der Ferne natürlich nur eingeschränkt beurteilen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie in engem Austausch mit Ihren behandelnden Ärzten bleiben, insbesondere mit Ihrem Lungenfacharzt, um das weitere Vorgehen sorgfältig abzustimmen.
Grundsätzlich scheint der Befund seit Jahren stabil zu sein, was ein positives Zeichen ist. Zudem wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die Veränderungen benigne wirken, also keinen Hinweis auf eine bösartige Erkrankung geben. Das ist ein beruhigender Befund.
Es ist jedoch nachvollziehbar, dass die neu aufgetretene Verschattung im linken Oberlappen für Sie beunruhigend ist. Worum es sich dabei genau handelt, lässt sich aus der Ferne nicht sicher beurteilen. Mögliche Ursachen könnten eine Infektion, eine Entzündung oder eine vorübergehende Infiltration sein.
Ein sinnvolles Vorgehen könnte sein, die Veränderung zunächst weiter zu beobachten. Falls sich Symptome wie anhaltender oder zunehmender Husten, Blut im Auswurf, Atemnot oder eine verringerte Belastbarkeit entwickeln, sollte die Verschattung weiter abgeklärt werden. Andernfalls wäre eine erneute Kontrolle in einigen Monaten sinnvoll, um zu prüfen, ob sie bestehen bleibt oder sich verändert. Falls sie wächst, könnte eine genauere Untersuchung, wie eine Bronchoskopie, in Erwägung gezogen werden. Sollte sich die Verschattung von selbst zurückbilden, wäre eine weitere Diagnostik nicht erforderlich.
Dass Sie Nichtraucher sind und keiner besonderen Schadstoffbelastung ausgesetzt waren, spricht gegen ein erhöhtes Risiko für eine bösartige Erkrankung. Dennoch bleibt eine regelmäßige Überwachung wichtig. Vor diesem Hintergrund erscheint es sinnvoll, weiterhin CT-Kontrollen durchzuführen. Besprechen Sie das weitere Vorgehen am besten ausführlich mit Ihrem Lungenfacharzt.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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20.03.2025, 13:36 Uhr
Kommentar

Sehr geehrtes Gesundheitsteam,

vielen Dank für Ihre ausführliche Beantwortung meiner Fragen.

Ich habe morgen einen Termin zur Bronchoskopie. Bei der vorstationären Untersuchung wurde ein Lungenfuktionstes durchgeführ, der im Normbereich ist. Mein Sauerstoffsättigung im Blut beträgt 98%. Anschließend twurde meine Lunge geröngt und die beschriebene Verschattung nicht mehr gesehen. Wegen meines Hustens hat man nochmals ein CT erstellt und die Verschattung wurde sichtbar, aber nicht an genau gleicher Stelle wie beim letzten CT. Bei der nun anstehenden Bronchoskopie möchte der Arzt die Lunge spülen und das dann gewonnene Zellmaterial im Labor untersuchen lassen. Er denkt, dass eine maligne Situation eher unwahrscheinlich ist. Vielmehr werden Viren, Bakterien oder Pilze als Grund meines Hustens angenommen. Wenn diese Auslöser nicht in Frage kommen, dann scheint es sich um ein  Postnasal drip Syndrom aufgrung meiner Nasennebenhöhlenentzündung zu handeln, wobei übermäßiger Schleim in den oberen Atemwegen den Rachen bis in die Bronchien herunterläuft und dadurch den Husten auslöst. Gern berichte ich weiter über die Ergebnisse.

Viele Grüße

 

Lifeline Gesundheitsteam
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27.03.2025, 09:41 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Vielen Dank, dass Sie uns so offen und detailliert auf dem Laufenden halten. Wir freuen uns zu hören, dass Ihre Lungenfunktion und die Sauerstoffsättigung im Normbereich liegen – das sind sehr gute Zeichen. Auch die Tatsache, dass die Verschattung im Röntgenbild nicht mehr sichtbar war und im CT nur noch leicht und an veränderter Stelle auftrat, spricht eher für eine vorübergehende, nicht bösartige Veränderung.

Die geplante Bronchoskopie mit Spülung (bronchoalveoläre Lavage) ist ein sehr sinnvoller Schritt, um der Ursache Ihres chronischen Hustens weiter auf den Grund zu gehen. Dabei können Bakterien, Viren, Pilze oder auch entzündliche Zellveränderungen nachgewiesen werden. Es freut uns, dass auch der behandelnde Arzt eine maligne Ursache für unwahrscheinlich hält, was mit dem bisherigen Befund gut übereinstimmt.

Auch die Überlegung in Richtung Postnasal-Drip-Syndrom ist nachvollziehbar, besonders wenn Sie unter einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung leiden. Diese Form von Schleimüberlauf in den Rachen kann tatsächlich sehr hartnäckigen Husten auslösen, insbesondere in Ruhephasen oder nachts.

Wir finden es sehr wertvoll, dass Sie die Ergebnisse der weiteren Abklärung mit uns teilen möchten. Gern stehen wir Ihnen auch danach wieder zur Seite, wenn Fragen zu Befund oder weiteren Schritten auftauchen.

Wir wünschen Ihnen für die Bronchoskopie morgen einen möglichst angenehmen Ablauf und hoffen, dass die Untersuchung hilfreiche und beruhigende Ergebnisse liefert.

Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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27.03.2025, 22:38 Uhr
Kommentar

Liebes Gesundheitsteam!

Das Ergebnis der Bronchoskopie und der histologischen Untersuchung liegt nun vor.

Die Bronchoskopie zeigt ein tracheobronchiales (rechts betontes) Kollapssyndrom. Zeichen einer Inflammation, eines Bronchialkarzinoms oder Sekretretention wurden  nicht nachgewiesen. Die mikrobiologische Untersuchung  der Bronchiallavage-Proben lieferten keinen Nachweis pathogener Keime. 

Die Hustensymptomatik scheint multifakturell bedingt zu sein. Neben einem sinubronchialem Syndrom spielt auch das tracheobronchiale Kollapssyndrom eine Rolle

Natürlich bin ich erleichtert, dass kein Karzinom nachgewiesen werden konnte. Das der Husten von meinem chronischen Schnupfen kommen kann,  nahm ich bereits an. Aber was ist unter einem tracheobronchialem Kollapssyndrom zu verstehen? Bis zu meinem Arzttermin ist es noch einige Zeit. Vielleicht können Sie mir bereits einen Teil meiner Bedenken nehmen.  Vielen Dank!

 

 

 

 

Lifeline Gesundheitsteam
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heute, 11:57 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

Vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Es freut uns zu hören, dass der Befund insgesamt gutartig ist, was sicherlich eine Erleichterung für Sie darstellt. Es ist ebenfalls sehr positiv, dass Ihre Annahme, es liege keine schwerwiegende Erkrankung vor, bestätigt wurde und sich Ihre Beschwerden durch andere Faktoren erklären lassen.
Gerne möchten wir Ihnen noch mehr Klarheit zum tracheobronchialen Kollapssyndrom verschaffen. Der Begriff setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen: „Trachea“ bezeichnet die Luftröhre, „Bronchien“ die kleineren Atemwege, die sich von der Luftröhre abzweigen. Der Begriff „Kollaps“ beschreibt das Zusammenfallen oder die Verengung dieser Atemwege. Dies bedeutet, dass sich die Strukturen der Atemwege unter bestimmten Umständen stärker verengen oder teilweise sogar vollständig zusammenfallen können. Häufig tritt dieses Phänomen bei der Ausatmung oder unter Belastung auf, was zu Symptomen wie Husten, Atemgeräuschen oder einem Engegefühl in der Brust führen kann.
Die Ursachen für ein tracheobronchiales Kollapssyndrom können vielfältig sein. Normalerweise werden die Atemwege durch Knorpel und festes Bindegewebe stabilisiert, das eine ausreichende Öffnung der Bronchien gewährleistet. In manchen Fällen kann eine angeborene anatomische Besonderheit dazu führen, dass diese Strukturen nicht ausreichend stabil sind. In anderen Fällen können wiederholte oder chronische Entzündungen der Atemwege dazu führen, dass die Stabilität der Bronchien nachlässt. Auch chronischer Husten kann durch den mechanischen Reiz, der wiederholt auf die Atemwege ausgeübt wird, zu einer Beeinträchtigung der Bronchienstabilität beitragen.
Es ist ein positives Zeichen, dass Ihr Arzt eine bösartige Ursache ausgeschlossen hat. Dies stellt eine wesentliche Erleichterung dar, und es gibt nun eine plausible Erklärung für Ihren chronischen Husten. Wichtig ist, dass Ihr Arzt mit Ihnen über die genauen Befunde und seine Schlussfolgerungen in einem persönlichen Gespräch spricht, damit Sie die nächsten Schritte gemeinsam planen können.
Es könnte für Sie hilfreich sein, zu beobachten, ob es bestimmte Situationen oder Körperhaltungen gibt, die Ihre Beschwerden verstärken oder lindern. Dies könnte wertvolle Hinweise für die weitere Therapieplanung geben. In einigen Fällen können beispielsweise gezielte Atemübungen oder eine physiotherapeutische Behandlung, wie eine Atemtherapie, hilfreich sein, um die Stabilität der Atemwege zu unterstützen und die Symptome zu lindern. Auch eine gezielte Behandlung der zugrunde liegenden Entzündungen, etwa mit entzündungshemmenden Medikamenten oder einer gezielten Nasennebenhöhlenbehandlung, kann in Erwägung gezogen werden, um Ihre Beschwerden langfristig zu reduzieren.
Wir stehen Ihnen selbstverständlich gerne zur Verfügung, sollten sich im Verlauf noch Fragen ergeben.

Bis dahin alles Gute - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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