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hypersensibles bronchialsystem

Kategorie: Leben-Familie » Expertenrat Kinder- und Jugendmedizin | Expertenfrage

10.10.2000 | 02:10 Uhr

bei meiner tochter (3 3/4 jahre) wurde ein hypersensibles bronchialsystem diagnostiziert. sie hat einen sehr starken dauerhusten, der in der sommerzeit für nur ca.8 wochen weg war. nun hat man ihr eine inhalative cortisongabe verschrieben. wie sehen die heilungserfolge aus? wird der husten auf dauer nachlassen? Was erwarten sie für nebenwirkungen mit der cortisontherapie? gibt es noch alternative behandlungen? vielen dank für die beantwortung meiner fragen.

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10.10.2000, 10:10 Uhr
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Liebe Claudia, <p>der Begriff des hypersensiblen oder auch hyperreagiblen Bronchialsystems ist im Grunde genommen gleichzusetzen mit einem Asthma bronchiale. Im Kindesalter kann jedoch ein hyperreagibles Bronchialsystem auch nach Infekten entstehen, was bedeutet, daß aufgrund der Infektion mit Beteiligung der Bronchialschleimhaut z.B. bei einer Virusinfektion, diese noch eine zeitlang nach Abklingen des Infektes empfindlicher z.B. gegenüber den verschiedensten Reizen (kalte Luft, Laufbelastung)ist. Da Kinder in dem Alter häufig Infekte haben (z.B. durch Eintritt in den Kindergarten) wäre dieses eine Ursache für ihre Problematik, die dann eine gute Chance auf baldige Ausheilung hätte.
Da deine Tochter im Sommer, also in der Zeit, in der man selten Infekte hat auch kein Husten hatte, könnte ihr Husten schon mit Infektionen in Zusammenhang stehen. Meist ist es jedoch schwierig zu entscheiden, ob die Überempfindlichkeit des Bronchialsystems aufgrund einer Infektion entstanden ist oder ob Infekte und auch Allergien leichter anschlagen, weil von vornherein eine Überempfindlichkeit vorlag. Deshalb kann man zum jetzigen Zeitpunkt über Heilungserfolge nur spekulieren.
Raucht jemand bei euch im Haushalt? Das würde ebenfalls einen ständigen Husten bei einem empfindlichen Bronchialsystem unterhalten.
Sollte der Husten weiterbestehen wäre ein Allergietest zu empfehlen.
Ohne deine Tochter untersucht zu haben ist es schwierig über die Therapie zu entscheiden. Wenn man über der Lunge auch Zeichen einer Spastik, also eines Verkrampfens der Bronchien hört, sollte man bevor man Cortison gibt noch sog. ß-Sympathikomimetika z. B. Sultanol geben, die führen zu einer Erweiterung der verkrampften Bronchien. Wenn das nicht hilft gibt man kurzzeitig Cortison in höherer Dosierung dazu. Wenn eine längere Therapie notwendig ist (länger als 7 Tage) wird dagegen eine niedrigere Dosierung verwendet, daher sind kaum Nebenwirkungen zu erwarten. Außerdem wird das Cortison über de Bronchien kaum in den Körper aufgenommen, ganz anders als bei einer Tablette. Daher sind die Nebenwirkungen viel geringer. Man sollte allerdings nach dem inhalieren den Mund ausspülen, da sonst die Gefahr eines Mundpilzes besteht.
Als weiteres Medikament, welches eine stabilisierende und vorbeugende Wirkung auf die Bronchien hat gibt es noch das DNCG (Dinatriumcromoglicicum) bzw. Intal. Dieses wird meist als Dauertherapie gegeben, als Spray oder Inhalationslösung.
Neben der medikamentösen Therapie ist ein Aufenthalt am Meer z.B. sehr empfehlenswert (Nordsee/Ostsee).
Alles Gute und rasche Besserung Dr. E. Brand

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11.10.2000, 09:10 Uhr
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Hallo Claudia, <p>bei meinem Sohn wurde auch hypersensibles Bronchialsystem diagnostiziert. Wir machen uns so ziemlich verrückt über sein Husten. Man hat Allergietests gemacht, es zeigte sich keine Allergien. Lungenfunktionstest war zunächst auffällig, beim nächsten unauffällig. Bei Röntgenbild fanden die Ärzte, dass die Lungen überbläht waren. Dann meinten sie, dies sei passiert, weil er beim Röntgen evtl. den Atem eingehalten hat. Also wir wissen überhaupt nichmehr weiter. Auf eine Spray mit der Bezeichnung Aarane hat er nicht reagiert. Eine bestimmte Behandlung schlug die Ärztin nicht vor. Nur Inhalation. Bei uns raucht keine. Er ist häufig im frische Luft. Trotzdem hat er jetzt auch noch eine trockene Dauerhusten gekriegt. Also falls Du mit den Behandlungen weiterkommst, würde ich mich sehr freuen, wenn du über die Erfolge berichtest.

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11.10.2000, 13:10 Uhr
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liebe fr.dr.brand
vielen dank für ihre antwort, die nach einer sehr langen und anstrengenden hustennacht gut tat.
um ihre fragen zu beantworten, in unserem haushalt und auch freundeskreis raucht niemand und einen allergietest haben wir vor 4 wochen durchführen lassen.-ohne nennenswertes ergebnis.das gleichsetzen mit einer astma bronchiale hat mich sehr schockiert, da es bisher nie erwähnt wurde.
aber sollte der husten nach einer woche
2*täglich 0,5mg pulmicord nicht schon besser sein? ganz im gegenteil. seit gestern ist er schlimmer als je zuvor. vor allem das nächtliche stundenlange husten bis zum erbrechen. beschäftigen sie sich näher mit der problematik? haben sie eine praxis in berlin? wir wohnen in potsdam.
vielen dank
claudia

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11.10.2000, 22:10 Uhr
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Liebe Claudia, <p>ich wollte dich ganz und gar nicht schockieren. Ich möchte auf keinen Fall eine Diagnose allein am Computer stellen.
Ich bin keine Expertin auf dem Gebiet der Lungenerkrankungen oder auch der Allergien, kann dir aber eine gut e Empfehlung geben. Die Kinderklinik in Heckeshorn (Wannsee), sie gehört zur Uniklinik Virchow/Charité, für dich also recht günstig zu erreichen, ist auf dieses Gebiet spezialisiert und auch sehr kompetent. Sie haben dort auch eine Sprechstunde, wo man sich vorstellen und sein Problem darstellen kann. Die Tel. lautet: 030/ 8002402
Ich hoffe, daß man dir und deinem Sohn dort weiterhelfen kann.
Alles Gute Dr. E. Brand

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13.10.2000, 01:10 Uhr
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vielen dank für ihre antwort

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13.10.2000, 02:10 Uhr
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liebe lea
vielleicht können wir uns etwas näher austauschen.hast du eine e-mail adresse?
gruß claudia

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14.10.2000, 10:10 Uhr
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Liebe Claudia, <p>Wir können uns gerne austauschen. Es würde mich freuen. Wenn es dir nichts ausmacht dein e-mail addresse zu geben, schreibe ich dir. Ansonsten kann ich dich über diesen Forum auf dem laufenden halten. <p>Grüsse und beste Wünsche, <p>Lea

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25.10.2000, 02:10 Uhr
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liebe lea
leider habe ich heute erst wider rein geschaut. hier meine e-mail adresse
[email protected]

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