Sehr geehrte Damen und Herren, <p>mein 5-jähriger Sohn unterdrückt seit ca.1 Jahr regelmäßig seinen Stuhlgang. Er versteckt sich unter dem Tisch oder
in eine Ecke und fängt an sich zu ver-
krümmen. Spreche ich ihn dann an, leugnet er, auf die Toilette zu müssen.
Wir haben es schon mit verdünnen des
Stuhlgangn mit Obstinol-M probiert. Der
Erfolg blieb jedoch aus. <p>Für einen guten Tip von Experten, bzw.
auch von betroffenen Eltern wäre ich
sehr Dankbar <p>Mit freundlichen Grüßen <p>Ute
Verdrücken des Stuhlgangs
Kategorie: Leben-Familie » Expertenrat Kinder- und Jugendmedizin | Expertenfrage
Antwort
Meine 2-jährigeTochter macht dasgleiche. Sie hat schon einen völlig erweiterten Darm, den es nun gilt, wieder schrumpfen zu lassen. Hierzu bekommt sie morgens uns abends Lactulose Sirup sowie eine in der Apotheke speziell angerührte Magnesiummilch, die den Stuhl weich machen und in Gang setzen. Klappt hervorragend, endlich kein Geschrei mehr bei der Verrichtung des großen Geschäfts. Ich hab als Kind ebenfalls dasgleiche gemacht, heute habe ich nach wie vor Probleme mit dem Stuhlgang und leide ziemlich darunter !
Antwort
Vielen Dank für Ihre Anfrage!
In der Tat ist eine Verstopfung und die damit einhergehenden Reaktionen des Kindes manchmal sehr langwierig und nicht so einfach zu behandeln. Zunächst müssen organische Veränderungen wie z. B. Verengungen oder Nervenstörungen im Bereich des Enddarmes sowie Auffälligkeiten in der Zusammensetzung der Blutsalze oder eine Schilddrüsenunterfunktion ausgeschlossen werden.
Häufig wird aber durch irgendwelche Umstände bei den Kindern ein Prozess in Gang gebracht, bei dem sie sich den Stuhldrang unterdrücken und tagelang keinen Stuhlgang haben. Kommt es dann zum großen Geschäft, ist dies meist noch unangenehmer, weil die Schleimhaut angegriffen und der Stuhl natürlich noch härter ist. Dadurch wird ein regelrechter Kreislauf in Gang gesetzt. Chronische Verstopfung ist allerdings nicht zu verharmlosen, sollte sie sehr lange bestehen, führt dies zu Veränderungen der Schleimhaut mit chronischen Entzündungen und auch zu Veränderungen der Nervenversorgung der Schleimhäute, wodurch die Verstopfung nur noch schlimmer wird.
Wichtig ist am Anfang der Behandlung für regelmäßigen Stuhlgang zu sorgen. Unterstützen kann man dies zunächst mit einer ausgewogenen Ernährung. Möglichst viel Obst und Gemüse; Milch und Milchprodukte sollten nicht in übermäßiger Menge verzehrt werden. Das Kind sollte zwar ausreichend trinken, allerdings sollte nicht zuviel zu trinken gegeben werden, da das Kind gerade durch Fruchtsäfte oder Limonaden ein Sättigungsgefühl entwickelt und dann weniger ißt und damit der Darm keine Ballaststoffe bekommt, die er für eine gute Verdauung braucht.
Weiterhin kann es notwendig sein, am Anfang durch kleine Einläufe (z. B. Microklist) für einen regelmäßigen Stuhlgang zu sorgen. Um den Stuhl weich zu bekommen, wird auch Lactulose-Sirup gegeben. Selten werden Medikamente verschrieben, die die Darmtätigkeit direkt anregen, dies bedarf aber einer ärztlichen Kontrolle.
Bei aller Schwierigkeit und notwendiger Konsequenz sollten Sie ach versuchen, den Stuhlgang nicht zum allgegenwärtigen Thema werden zu lassen, sondern etwas Gelassenheit zu zeigen.
Alle diese Maßnahmen wirken nicht schnell und unmittelbar. Da das Problem schon einige Zeit besteht, wird es sicherlich auch einige Zeit brauchen, bis eine Besserung eintritt.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Dr. med. S.-T. Klinke
Antwort
Meine 2 Jährige Tochter hatte auch dieses Problem. Bei einer U Untersuchung sah der Kinderarzt, daß sie einen kleinen Riß am After hatte, und mich fragte ob Sie teilweise den Stuhl unterdrückt. Das habe ich mit Ja beantwortet, weil ich mir nichts dabei dachte. Seitdem habe ich ihr erklärt, das es wichtig ist, kaki zu machen, und das man sich danach vollkommen wohl fühlt. Und wenn man das nicht tut Bauchschmerzen bekommt. Sie hat es gut verstanden. Sie verdrängt es nicht mehr.
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Hi Ute, <p>unser Sohn (gerade 4 geworden) hatte ebenfalls dieses Problem. Er hat es so lange verdrueckt, bis er nicht mehr konnte und dann, als er wirklich auf Toilette musste, versteckte er sich und machte in den Hosen. Wir haben Monate lang mit ihm gesprochen und alles versucht - vergebens. Eines Tages habe ich mich mit ihm hingesezt und lange gesprocehn, bis es aus ihm herauskam - er hatte Angst ins Klo zu fallen. Wir haben ihm erklaert, dass dies unmoeglich passieren konnte und nun klappt es wunderbar mit dem Stuhlgang.
Gruesse aus Portugal