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Rektum-Ausstülpung

Kategorie: Leben-Familie » Expertenrat Kinder- und Jugendmedizin | Expertenfrage

09.04.2000 | 01:04 Uhr

Unsere Tochter Lisa-Marie ist 4 Jahre alt und hatte das erste Mal mit 2 1/2 Jahren, als sie auf dem Töpfchen saß, nachdem sie Stuhl hatte, eine zwetschkenkerngroße Ausstülpung am After. Nach etwa 10 min ist es spontan zurückgegangen. Wir sind sofort ins Krankenhaus gefahren, wo wir nur Abführmittel und den Rat, daß sie viel trinken soll etc. sodaß der Stuhl weich bleibt. Seitdem ist es ungefähr 5 mal aufgetreten, ist mittlerweile zwetschkengroß, wir waren auch schon bei 2 Homöopathen. Besteht die Möglichkeit, daß das Problem ein psychisches ist? Sie hat zwei kleine Geschwister und das ist sicher nicht so einfach für sie. Wir machen uns riesige Sorgen. Bitte geben Sie uns einen Rat. Freundliche Grüße

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09.04.2000, 08:04 Uhr
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Vielen Dank für Ihre Anfrage!
Die Schleimhautausstülpung selber hat sicherlich keine psychische Ursache, meist ist diese aber mit einer ausgeprägten Verstopfung vergesellschaftet, bei dieser können psychische Ursachen durchaus eine Rolle spielen. Wichtig ist natürlich das Weichhalten des Stuhles. Darum sollte die Nahrung, soweit dies bei einem Kleinkind möglich ist, viel Gemüse und Obst enthalten. Trinken sollte das Kind sicherlich ausreichend, allerdings ist der Verbrauch von Milch und Säften sparsam zu bemessen, da diese die Kinder über das Trinken satt machen und dann wichtige Ballaststoffe nicht mehr aufgenommen werden. Weiterhin sind Vollkornprodukte zu bevorzugen, Süßigkeiten sind soweit möglich, zu vermeiden. Unterstützend kann Lactulose verabreicht werden, dies hält den Stuhl weich. Bei allzu langem Stuhlverhalt sollte zur Vermeidung eines erneuten Vorfalls der Schleimhaut ein kleiner Einlauf gegeben werden. Bezüglich der evtl. vorhandenen psychischen Problematik sollten Sie Rücksprache mit dem Kinderarzt halten, dieser kann Sie ggf, an eine kompetente Stelle weiterverweisen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Dr. med. S.-T. Klinke

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09.04.2000, 10:04 Uhr
Antwort

Vielen Dank für Ihre Antwort, jedoch weiß ich nicht, ob bei ihr eine wirkliche Verstopfung vorliegt, da sie mindestens 2mal täglich, oft 4-5mal, Stuhl hat, der in seiner Konsistenz mal weicher und mal fester ist. Diese Ausstülpung ist auch schon bei sehr weichem Stuhl vorgekommen. Kommt so etwas bei Kindern häufig vor? Unter welchem medizinischem Fachausdruck muß ich suchen, wenn ich mich weiter informieren will? Einmal sagte uns ein Arzt, daß eine zuwenig ausgeprägte Beckenbodenmuskulatur daran schuld sein kann. Was kann passieren, wenn diese Ausstülpung noch häufiger vorkommt? Bitte verstehen Sie unsere Unsicherheit, freundliche Grüße

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11.04.2000, 12:04 Uhr
Antwort

Das von Ihnen beschriebene Symptom wird auch Rektum- oder Analprolaps genannt, je nachdem wieviel Schleimhaut vorfällt. Dieser Prolaps kommt durchaus bei Kindern vor, ist aber keine häufige Erkrankung. Bei häufigem Vorfall fürchtet man eine Schädigung der Schleimhaut, die schließlich zu dauerhaften Schäden am Enddarm führen kann. Als Folge kommt es dann entweder zu einer immer schlimmer werdenden Verstopfung oder aber der Schließmuskel arbeitet als Folge nicht mehr korrekt. Natürlich kann auch ein zu schlaffer Halteapparat Ursache eines Vorfalls sein. Dies kann ich leider über das Internet nicht differenzieren.
Ggf. kann Ihr Kinderarzt an einen Spezialisten für Darmerkrankungen im Kindesalter verweisen, damit dieser weitere Untersuchungen vornimmt.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Dr. med. S.-T. Klinke

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23.04.2000, 08:04 Uhr
Antwort

Hallo Sabine, <p>bin zwar kein Mediziner-hatte (bzw. habe) das gleiche Problem aber mit meiner Tochter,es fing auch bei ihr mit zwei an.
Was mein Kinderarzt damals gleich in die Wege geleitet hat-und eigentlich auch die Regel bei einem Rektumprolaps ist-einen Schweißtest zum Ausschluß von Mukoviszidose,eine ansich harmlose Untersuchung .Auch heute fragt mich jeder Arzt,dem ich erzähle,dass meine Tochter einen Prolaps hat,ob ein Schweißtest gemacht wurde.
Sprich doch deinen Kinderarzt mal drauf an!
Ansonsten hat bei uns eine konsequente Ernährungsumstellung geholfen-Vollwert.
Das absolute Vermeiden von Verstopfungen. <p>Ich wünsch euch alles gute. <p>Tschüß <p>(auch von einer) Sabine

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