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Plötzlich Kopfschmerzen bei Kind / V.a. Neuroborreliose

Kategorie: Leben-Familie » Expertenrat Kinder- und Jugendmedizin | Expertenfrage

16.05.2023 | 07:51 Uhr

Guten Tag,

mir wurde im Forum von Onmeda.de empfohlen, mich an Sie zu wenden mit meiner Frage.

Es geht um meinen Sohn, 8 Jahre alt. Das Problem trat ganz plötzlich auf: von einem Tag auf den anderen bekam er starke Kopfschmerzen (vorderer Schädelbereich, als stechend beschrieben). Einen Tag später bekam er Fieber und Grippe-Symptome. Allerdings keine typische Erkältung/Schnupfen. Die Grippe-Syptome gingen wieder weg, aber die Kopfschmerzen blieben täglich. Sie sind meist nach dem Aufstehen schon vorhanden und werden dann über den Tag mal stärker mal schwächer. Nicht nur für die Grundschule ist es stark einschränkend, sondern auch in der Freizeit. Er hat häufig keine Lust mehr, die schönsten Dinge zu unternehmen weil er so Schmerzen hat.

Er bekommt von uns Ibuprofen Saft wenn es schlimm ist. Das macht es nur wenig besser. Nach knapp 3 Wochen sind wir zum Kinderarzt. Der untersuchte ihn gründlich und nahm Blut ab, in dem er u.a. auf Borrelien untersuchte. Ergebnis: IgG negativ, IgM >190. Ein Zeckenstich oder Wanderröte ist für uns nicht erinnerlich in diesem noch kurzen Frühjahr.

Der Kinderarzt meinte, es besteht Verdacht auf Neuroborreliose aufgrund der plötzlichen Kopfschmerzen, des Fiebers und des Blutwertes. Er schickte uns ins KKH zur antibiotischen Behandlung per Infusionen. Dies besprach er bereits telefonisch mit dem Pädiater in der Kinderklinik.

Am selben Tag dort hin und stationär aufgenommen. Dann begann eine knapp 1-wöchtige Diagnostik. Ohne Befund war: MRT, EKG, EEG. Natürlich wurde auch Blut und Liquor untersucht. Das Ergebnis:

Liquor:
Status: Zellzahl 15/3µl, Protein 23,8 mg/dl, Glucose 57,2 mg/dl
Grampräparat: keine Leucocyten, keine Bakterien, keine Hemmstoffe im Material nachgewiesen
Kultur: kein Wachstum
Untersuchung auf neurotrope Erreger: Befund bei der Entlassung ausstehend

Serum: B. burgdorferi IgG 13 U/ml (Referenz <25), IgM 16 U/ml, IgG WB (Referenz negativ), IgM WB (Referenz negativ)

Dort ist der IgM-Wert im Blut also negativ, beim Kinderarzt >190. Die Ärzte erklärten uns, dass das Liquor eine leicht erhöhte Zellzahl aufweist, aber sonst unauffällig ist. Es bestünde kein Verdacht auf Borreliose/Neuroborreliose mehr und es sei wahrscheinlich ein Virus-Infekt gewesen und die Kopfschmerzen sind davon übrig, also Entlassung.

Nun meine Frage: wie ist das einzuordnen, dass der IgM Wert beim KA positiv war und im Krankenhaus negativ? Ich dachte als Laie, die Untersuchungen sind doch gewiss standardisiert und ich verstehe die unterschiedlichen Werte nicht. Der Junge hat weiterhin starke Kopfschmerzen und ist dadurch sehr eingeschränkt. Wir leiden mit ihm :-(

Selbstverständlich waren wir wieder beim Kinderarzt. Der meinte, die Untersuchungen sind in verschiedenen Labors gemacht worden, da können sich die Werte schonmal unterscheiden. Wenn das so sein sollte, frage ich mich, wie man daraus überhaupt etwas ableiten soll?

Wiie gesagt geht unser Sohn jetzt täglich für 3 Stunden in die Schule, meist mit Schmerzen und wir wiissen nicht, wie es weitergehen soll.

vielen Dank

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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16.05.2023, 15:30 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

IgM verschwinden im Verlauf einer Infektion, stattdessen treten IgG. Daher könnte eine Wiederholung des Tests notwendig sein. Im Zweifel könnte der Test auch beim Kinderarzt nochmals wiederholt werden. Die Ergebnisse und Referenzwerte sind in der Tat abhängig vom Labor.

Aufgrund der anhaltenden Beschwerden ist eine regelmäßige Vorstellung bei Ihrem Kinderarzt anzuraten, um keine Entwicklung zu verpassen.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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