Hallo, <p>obwohl das Thema Fieber hier mit Sicherheit schon genügend behandelt wurde,habe auch ich noch eine Frage.....
Unser zweijähriger Sohn,gestern noch putzmunter,fing heute in den frühen Morgenstunden schlagartig an hoch zu fiebern ( 40,3°C ).Während dessen fing er an zu zucken,beschreibbar ähnlich der Muskelzuckungen die sicherlich jeder von uns schon einmal beim einschlafen erlebt hat.Diese Zuckungen waren nicht rhythmisch aber sehr oft,dazu ein sehr starkes Zittern am ganzen Körper.Paracetamol wirkt drei Stunden,danach fängt alles von vorne an.
Besorgt wie wir natürlich waren sind wir in die Klinik gefahren.Da das Zäpfchen gerade gewirkt hatte,wurden wir beruhigt wieder nach Hause geschickt,mit dem Satz,dies seien wahrscheinlich nur Einschlafzuckungen,da das Kind doch müder sei wenn es so hoch fiebert.
Meine Frage : Können wir wirklich beruhigt sein,dass dies keine Krämpfe sind?Wie können wir ,außer mit Paracetamol,noch helfen-Wadenwickel scheinen wahrscheinlich nicht angebracht zu sein,da nur der Körperstamm heiß ist,die Extremitäten sind sehr kalt.....? <p>Es wäre nett,wenn Sie uns antworten könnten.
Schon im voraus vielen Dank für Ihre Mühe. <p>Mit freundlichen Grüßen
Sabine
Fieberkrampf oder nur Muskelzuckungen???
Kategorie: Leben-Familie » Expertenrat Kinder- und Jugendmedizin | Expertenfrage
Antwort
Vielen Dank für Ihre Anfrage!
Fieberkrämpfe treten bei Kleinkindern insbesondere beim Fieberanstieg auf. Sie sind gekennzeichnet durch rhythmische Zuckungen der Extremitäten, dabei sind die Kinder nicht ansprechbar, verdrehen die Augen und es kommt häufig zu einer veränderten Atmung, so daß die Kinder um den Mund oder auch im ganzen Gesicht bläulich anlaufen können. In der Regel hört der Fieberkrampf nach wenigen Minuten von alleine auf, danach sind die Kinder meist sehr müde und schlafen ein.
Im Fieberanstieg kann es allerdings auch zu Schüttelfrost kommen, hierbei zittern die Kinder am ganzen Körper und klagen trotz hoher Körpertemperaturen über Kältegefühl, sie sind aber trotz der Beeinträchtigung durch das Fieber voll ansprechbar und reagieren auf Ansprache.
Natürlich kann es beim Einschlafen auch zu den Muskelzuckungen (Myoklonien) kommen, diese sind eher unkoordiniert und betreffen den ganzen Körper; sie treten in der Phase des Einschlafens oder Aufwachens auf.
Bei hohem Fieber ist es wichtig, daß die Kinder relativ leicht angezogen sind, damit die Wärme abdunsten kann, meist reicht Unterwäsche und ein leichter Pulli/ T-Shirt und eine dünne Hose/ Trainingshose und Söckchen, denn die Füße sollten warm sein. Natürlich sollte sich das Kind dabei wohlfühlen. Meist haben die Kindern keinen großen Appetit, das kann man akzeptieren, allerdings sollten sie ausreichend trinken. Ist nur der Körper warm, kann man mit lauwarmen Waschungen versuchen, die Temperatur zu senken, aber nur wenn das Kind nicht allzusehr protestiert.
Ob Ihr Kind nun einen Fieberkrampf hatte oder nur Schüttelfrost/ Myoklonien kann ich leider so nicht hinreichend beantworten. Meist tritt der Fieberkrampf aber nur einmal während eines fieberhaften Infektes auf. Da Sie von wiederholten Zittern sprechen, nehme ich an, daß es eher Schüttelfrost ist.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Dr. med. S.-T. Klinke