Meine Tochter (4 J.) zeigt bereits
zum zweiten Mal nach einem positiven Streptokokken-Befund (Rachen-Abstrich) leichten Scheidenausfluss (weiß, manchmal grünlich). Sitzbäder (mit Tannosynt) hemmen den Ausfluss, beheben ihn aber nicht effektiv. Ist eine Streptokokkenvermehrung in der Scheide trotz o. wegen der Antibiotika-Behandlung (10 Tage Rulid für Kinder) aufgrund der im Rachenabstrich (Schnelltest) nachgewiesenen Streptokokken anzunehmen? Wenn ja, welche Behandlung ist angezeigt? Wie lange ist solcher Ausfluss duldbar? Was tun, wenn er immer wieder im Zusammenhang mit Mandelentzündungen, Rachenscharlach und ähnlichem auftaucht?
Ausfluss bei kleinkindern
Kategorie: Leben-Familie » Expertenrat Kinder- und Jugendmedizin | Expertenfrage
Antwort
Vielen Dank für Ihre Anfrage!
Scheidenausfluss ist meist Ausdruck eines entzündlichen Geschehens und kann zusammen mit anderen Entzündungen im Darm- oder Harnblasenbereich aber auch bei Rachenentzündungen auftreten. Meist hilft eine unspezifische Therapie mit täglichem Wäschewechsel und Sitzbädern. Sollte der Ausfluß über längere Zeit bestehen (wobei ein geringer vaginaler Ausfluß auch bei Kleinkindern normal sein kann), ist zu überprüfen, ob z. B. ein Wurmbefall vorliegt, insbesondere mit Oxyuren, die eine begleitende Scheidenentzündung hervorrufen können oder ob z. B. ein Fremdkörper in der Scheide vorhanden ist (gerade bei Kleinkindern kann man Überraschungen erleben). Hier muß natürlich eine weitergehende Therapie vorgenommen werden.
Sollte ein Ausfluß sehr lange bestehen, kann man auch einen Abstrich vornehmen lassen, um gezielt nach den ursächlichen Keimen zu suchen.
Bei stärkeren und lange anhaltenden Zuständen behandelt neben den Sitzbädern mit Jod-Polividon-haltigen Lösungen oder -Cremes, unterstützend können leich östradiolhaltige Lösungen angewandt werden.
Eine vorbeugende Behandlung besteht hauptsächlich aus den zuerst genannten Maßnahmen.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Dr. med. S.-T. Klinke