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Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit und Gewichtsabnahme

Kategorie: Innere Medizin » Expertenrat Innere Medizin | Expertenfrage

12.08.2009 | 03:29 Uhr

Guten Tag,

ich möchte mich heute mit einer Frage an Sie wenden. Da mein Hausarzt im Urlaub ist, habe ich zur Zeit keinen anderen Ansprechpartner.

Ich bin vor knapp 4 Wochen - mehr oder weniger notfallmäßig - am Blinddarm operiert worden. Nach der OP habe ich ein Schmerzmittel (Novalgin) bekommen, das ich offensichtlich nicht vertragen habe. Zumindest gehe ich und ging auch der Chirurg davon aus, dass es daran liegt. Am ersten Tag nach der OP war alles noch soweit in Ordnung, aber in der zweiten Nacht habe ich ganz starke Schmerzen im Oberbauch bekommen, gleichzeitig musste ich mich übergeben. Das Schmerzmittel wurde dann sofort abgesetzt, aber eine Besserung der Oberbauchsymptomatik ist nicht eingetreten.

Seitdem habe ich ständige Oberbauchschmerzen. Zu Begin waren die eher rechts bis mittig lokalisiert, jetzt sind sie aber nur noch mittig, in einem Bereich so vom Bauchnabel aus ca. eine Handbreit hoch. Außerdem ist mir viel übel und ich habe keinen Appetit. Manchmal habe ich auch Schweißausbrüche. An Gewicht habe ich in den vergangenen knapp 4 Wochen ca. 3 kg abgenommen (davon fast 2 kg im KH). Hin und wieder fühle ich mich auch recht schlapp.

Noch im KH wurde ein sehr gründlicher Ultraschall gemacht, bei dem aber keine Ursache für die Schmerzen gefunden werden konnte. Von einer Magenspiegelung wurde zunächst Abstand genommen, da ich gerade erst im März eine Spiegelung hatte (damals weil ich so einen niedrigen Hb-Wert hatte). Diese Spiegelung war damals ohne Befund. Auch ein Helicobacter konnte nicht festgestellt werden. Die Blutwerte waren im Krankenhaus auch wohl alle in Ordnung, leider habe ich da keinen Ausdruck von bekommen. Ob mein Hb-Wert immer noch so niedrig ist, wie am Anfang des Jahres (damals zwischen 10,1 (Feb.) und 10,9 (April) und 11,1 (Juni)), weiß ich nicht, allerdings hätten die das im KH bestimmt erwähnt und berücksichtigt.

Bei der Entlassung aus dem KH empfahl der Chirurg mir, die Symptomatik erstmal zu beobachten und nichts weiter zu unternehmen (außer dem Omeprazol, das ich sowieso schon länger nehme). Da ich danach weggefahren bin, meinte er, das sei eine gute Gelegenheit zur Ruhe zu kommen, dann würden sich die Beschwerden evtl. auch von selber bessern. Es käme durchaus öfter vor, dass Patienten nach Blinddarm-OPs erstmal solche Probleme haben, die sollten dann aber spätestens nach 1-2 Wochen weg sein.

Jetzt sind schon fast 4 Wochen um und die Beschwerden sind nach wie vor unverändert vorhanden. Ich habe ständig diese Oberbauchschmerzen (nur der Magen oder doch was anderes?), mir ist häufig übel, habe keinen Appetit und wenn ich was esse, dann werden die Schmerzen so nach ca. 1 – 1 1/2 Std., max. 2 Std. wieder schlimmer. Ich werde auch nachts von den Schmerzen wach. Manchmal nehme ich schon vor oder unmittelbar etwas gegen Übelkeit ein (Vomex), damit ich wenigstens etwas essen kann. Und ich achte schon sehr darauf, was ich esse. Nur leichte Sachen, die nicht scharf gewürzt sind und kleine Portionen. Ich trinke keine kalten Getränke, nur Wasser, lauwarmen Kakao (manchmal mit Schmelzflocken) oder Tee.

Langsam weiß ich nicht mehr weiter. Die Ärzte sehen immer noch von einer Magenspiegelung ab, da die letzte eben erst 5 Monate her ist. Seitdem könne sich nicht so viel verändert haben. Eigentlich bin ich ja froh, dass ich nicht schon wieder über mich ergehen lassen muss. Aber andererseits: irgendwo müssen diese Schmerzen und die Übelkeit etc. ja herkommen... Und kann sich nicht innerhalb von 5 Monaten viel verändern?

So kann das ja nicht weitergehen. Vor allem möchte ich nicht noch mehr abnehmen. Ich wiege bei einer Körpergröße von ca. 1,70m nur noch 52 kg.

Was kann das sein? Und was würden Sie an meiner Stelle machen?

Danke fürs Lesen!

aktuelle Medikation wg. chronischer Schmerzen (Unfallfolge):
Valoron ret. 50/4 mg 1-0-1
Amitriptylin 10 mg 0-0-1
Omeprazol 20 mg 1-0-0
bei Bedarf Vomex

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13.08.2009, 06:33 Uhr
Antwort

Ergänzung:

Weil die Schmerzen heute mittag wieder so schlimm waren (wieder so ca. 1 1/2 Std. nach dem Essen) bin ich tatsächlich mal zu einem der Vertretungsärzte gegangen (auch wenn ich von dem eigentlich nichts halte, aber er war halt heute zuständig). Er hat dann nur kurz meinen Bauch abgetastet und mir MCP verschrieben. Das solle ich erstmal 3x/Tag gemäß Beipackzettel nehmen und dann müsste es besser werden.

So ganz überzeugt bin ich davon noch nicht. Der schien sich für meine Probleme auch nicht wirklich zu interessieren. Aber das ist ja oft das Problem, wenn man nicht zu seinem Arzt kann, sondern eine Vertretung aufsuchen muss.

Was meinen Sie - können diese Tropfen mir bei meinem Problem helfen? Oder sollte ich dann nächste Woche doch nochmal besser in die Ambulanz vom KH (Mein Arzt ist nächste Woche noch weg, erst in der Überwoche Ende August wieder da)?

Danke!

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13.08.2009, 07:27 Uhr
Antwort

Neben einer gründlichen körperlichen Unteruschung benötigt man eine Laboruntersuchung bzgl Entzündungszeichen und Pankreatitis. Dann Sollte man eine Magen und ggfs Darmspieglugn machen und ggfs ein Bauch-CT. Dann kann man einen Basisbefund erheben, von dem aus man mehr zu ihren Beschwerden sagen kann.

Dr. B. Birkner

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13.08.2009, 09:58 Uhr
Antwort

Guten Abend Herr Dr. Birkner!

Danke für Ihre Antwort!

Also zuletzt wurde am Montag ein Ultraschall gemacht. Dabei waren alle Organe (Bauchspeicheldrüse, Milz,Nieren, Galle) ohne Befund.
Das letzte Blutbild wurde vor 3 Wochen vor meiner Entlassung aus dem Krankenhaus gemacht, da hieß es, dass die Werte nahezu normwertig sind.

Und von der Magenspiegelung haben wie gesagt bisher alle Ärzte Abstand genommen.

Aber wenn ich ihren Beitrag so lese, dann sollte ich nächste Woche vielleicht doch mal die Ambulanz im KH aufsuchen. Oder bräuchte ich dafür eine Einweisung/Überweisung? Das gibt mir ja jetzt schon zu denken...

Nochmal Danke!

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14.08.2009, 12:56 Uhr
Antwort

Wenn du dir unsicher bist, dann geh ins Krankenhaus-Notaufnahme. Erst Recht wenn die Beschwerden wieder AKUT sind. Dort bekommst du eine Medizinische- und Laboruntersuchung und ausserdem bist du dann auf der Sicheren Seite.
Gute Besserung U. H. Eine Patientin die es genau auch so macht, wenn es notwendig ist.

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