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Probleme mit dem Darm seit der Geburt

Kategorie: Innere Medizin » Expertenrat Innere Medizin | Expertenfrage

11.01.2021 | 13:54 Uhr

Hallo zusammen =)

Ich bin mir nicht zu 100% sicher ob ich hier in der richtigen Abteilung bin, aber vielleicht kann man mir dennoch etwas weiterhelfen =) Sorry schon mal für den langen Text aber ich wusste nicht wie ich es kurz zusammenfassen sollte. Es ist nun mal etwas, mit dem ich mich mein ganzes Leben lang rumquäle.

Ich bin 33 Jahre alt und habe schon seit meiner Geburt Darmprobleme. Meine Mutter sagt es fing an als ich alt genug war um etwas festere Nahrung zu mir zu nehmen. Sie hat damals alles was sie gekocht hat zu Brei gemacht (wo ich herkomme war Babybrei in Gläschen nicht typisch). Mein Stuhlgang war stets mühsam. Ein Arzt meinte es könnte bei Babies vorkommen und sie soll es mit einem Einlauf versuchen, was meine Mutter auch immer gemacht hat, wenn ich Probleme mit dem Stuhlgang hatte.

-Ich litt weiterhin unter Verstopfung. Als Kind kam der Stuhlgang mühsam.

-In meinen Teenager Jahren und als es in die 20er ging, hatte ich es immernoch zwischendurch mit Verstopfungen zu tun. Es war aber nicht "extrem".

-Als ich 18 war, hatte ich einige Male Magenschmerzen bekommen, kann mich aber nun leider nicht mehr daran erinnern ob man beim Arzt was seriöses gefunden hatte. Ich hatte seitdem nicht wirklich Probleme mit dem Magen. Nur 2019 hatte ich eine Magenschleimhautentzündung.

-mitte 20 (so 25, 26 rum) verschlimmerten sich die Beschwerden. Ich stand eine Weile unter sehr viel Stress wegen meiner Arbeit damals und seitdem litt ich unter einer extremeren Verstopfung.

-Ärztin empfahl Floh- oder Leinsamen (weiß nicht mehr welches es war), half nicht, blähte nur noch mehr auf.

-Ich rauche nicht, trinke kein Alkohol, ernähre mich so gesund wie es geht, bewege mich ausreichend. Das macht die Blähungen aber auch nicht weg.

-2015 Darmspiegelung: Arzt sagte der Darm sieht gesund aus, gab nichts auffälliges, empfahl auch viel trinken und irgendwelche Samen (habe ich aber nicht nochmal eingenommen)

-wechselte den Hausarzt. Blut sah normal aus, Stuhlprobe auch.Beschwerden blieben. Alles was man verschrieb oder empfahl half nicht.

-2019 Ultraschall: Arzt sah sich den ganzen Bauch an und sagte es gäbe Teile von meinem Darm, die sich überhaupt nicht bewegen (ich konnte es selbst auf dem Bildschirm sehen). Meinte das wäre dann wahrscheinlich die Ursache für die Verstopfung, weil der Stuhl nur mit Mühe voran kommt. Meinte es wäre Reizdarmsyndrom. Meinte man kann absolut nichts dagegen machen und ich soll Abfühmittel oder etwas zum Stuhl aufweichen einnehmen, so oft wie ich es brauche. Probierte verschiedene Sachen aus, kein Erfolg. Laxoberal half am Anfang. Eingenommen ein Mal die Woche über einen langen Zeitraum. Blähungen + Bauchschmerzen blieben.

-Inzwischen dachte ich, dass ich beim Hausarzt nicht weiter komme und versuchte letzten Monat einen Gastroenterologen zu finden, ohne Erfolg. Bin in die Notaufnahme gegangen, bekam Einweisungsschein für ein Krankenhaus (Gastroenterologie Abteilung).

-Untersuchungen waren oberflächlich. Ärzte hörten nicht richtig zu und auf Fragen erhielt man keine Antwort. Magen-und Darmspiegelung wurde gemacht (mit Biopsie)

-Ultraschall nur in der Mitte vom Bauch, habe gefragt ob er sehen kann, dass sich mein Darm an gewissen Stellen nicht bewegt, er meinte nein. Fragte wie das sein könnte, erhielt keine Antwort.

-Letzte Woche beim Hausarzt: da er mir auch nie zuhören oder mich zu Wort kommen lassen will, wollte ich nur wissen wo man einen Lebensmittelunverträglichkeits Test machen kann. Da mich nie ein Arzt über irgendwas aufklärt, suche ich im Internet nach Infos. Hatte auch was von Hormonen gelesen, wollte Arzt danach fragen. Keine Antwort.

-Stattdessen Biopsie Ergebnis besprochen: er meinte man hätte im Darm Baterien gefunden die Entzündungen und sogar Geschwüre verursachen können. Verschrieb mir Tabletten (3 Stück, davon 2 Antibiotika, 2 Mal täglich, für 7 Tage)

Meine Frage ist, ist es wirklich nötig, dass ich diesen Tablettencocktail einnehmen muss obwohl ich keine Entzündungen etc. habe ? Sogar bei meiner Magenschleimhautentzündung musste ich nur eine Tablette täglich einnehmen und nicht 6. Ausserdem füht sich mein Bauch nach diesem ganzen Tablettencocktail genauso an wie vorher, würde nicht sagen, dass es mir „besser“ geht.

Sind ständige Blähungen, gegen die man nichts machen kann normal für das Reizdarmsyndrom ? Gibt es generell etwas, dass man dagegen tun kann ?

Ich überlege den Hausarzt zu wechseln und jemand anderes nach der Lebensmittelunverträglichkeit etc. zu fragen. Wie gesagt, mein jetziger Artz lässt einen nicht einmal zu Wort kommen. Ich bin einfach nur wahnsinnig frustriert und habe nicht einmal eine Ahnung welche Tests man noch machen kann, weil keiner einem zuhört oder irgendwas erklärt.

An denjenigen, der dies liest, vielen Dank für Ihre Zeit =)

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Bisherige Antworten
Lifeline Gesundheitsteam
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16.01.2021, 14:07 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo,

natürlich können wir leider ohne eigene Untersuchungen keine Diagnose stellen und können deswegen nur etwas mutmaßen.
Ob es sich um einen Reizdarm handelt oder nicht, können wir damit natürlich auch nicht sagen. Ein Reizdarmsyndrom ist eine Ausschlussdiagnose, das heißt, es müssen andere Ursachen für die Symptome ausgeschlossen sein. Das ist offensichtlich durch Ultraschall und Darmspiegelung geschehen. Die Befunde kennen wir wie gesagt nicht.
Was die Lebensmittelunverträglichkeit betrifft, ist die Sache etwas komplizierter. Es gibt für die meisten Lebensmittel nicht den einen Marker, mit dessen Hilfe man feststellen könnte, ob Sie das Lebensmittel vertragen oder nicht. Das Problem hieran ist auch, dass eine Lebensmittelunverträglichkeit nicht darin bestehen muss, dass Sie etwas nicht verstoffwechseln können, es kann auch darin bestehen, dass Bakterien in Ihrem Darm etwas (nicht) verstoffwechseln können, was dazu führt, dass sich ein Stoffwechselprodukt anreichtert und dadurch erst Symptome verursacht. Oder es entstehen dadurch Gase. Gleichzeitig ist die Darmflora wiederum von Ihrer Ernährung abhängig, das heißt, ein Lebensmittel, das Sie eigentlich gut vertragen, führt dazu, dass ein anderes Lebensmittel dann nicht vertragen wird. Soweit, so kompliziert. Was also tun? Der sicherste Weg, eine Lebensmittelunverträglichkeit festzustellen, ist deswegen, alle Lebensmitel bis auf eines aus dem Ernährungsplan zu streichen und sich eine Woche lang nur so zu ernähren. Wenn Sie das gut vertragen, können Sie das nächste Nahrungsmittel hinzunehmen und so weiter.
Ansonsten können aber auch schon Prä- und Probiotika helfen, die Darmflora in eine Richtung zu unterstützen, dass sich günstigere Bakterien soweit vermehren, dass die Gasbildung nachlässt.
Bezüglich der Bakterien: wir können nur davon ausgehen, dass es sich um das Bakterium Helicobacter pylori, ein Bakterium, das im Magen überleben kann, handelt. Sollte das so sein, sollten Sie tatsächlich die Tabletten so einnehmen. Zwar besteht keine akute Lebensgefahr, das Bakterium schadet aber auf Dauer der Magenschleimhaut und führt zu einem erhöhten Risiko für Geschwüre, aber auch für Magenkrebs, langfristig gesehen. Ziel der Behandlung ist es, dieses Bakterium los zu werden. Da sich das Bakterium sogar vor Magensäure schützen kann, ist die Therapie leider so aufwendig. Sie muss nicht unbedingt jetzt durchgeführt werden, sollte aber doch bald stattfinden. Sprechen Sie darüber aber auch nochmal mit Ihrem Arzt, möglicherweise auch mit einem Neuen.

Wir wünschen Ihnen alles Gute - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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