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Polyp in Speiseröhre. (Barrett Syndrom)

Kategorie: Innere Medizin » Expertenrat Innere Medizin | Expertenfrage

01.03.2016 | 22:47 Uhr

Sehr geehrte Damen und Herren,

vor 3 Wochen hatte ich bei meinem Gastroenterologen eine Magenspiegelung.
Es wurde eine Zwerchfellhernie sowie ein Reflux diagnostiziert.

Beim Übergang von der Speiseröhre zum Magen wurde ein ca. 1 cm großer Polyp
gefunden. Dieser wurde biopsiert (20% der Biopsiefläche, wie es im Bericht steht) und die Untersuchung ergab, das es keinerlei bösartige Veränderungen gabe und es sich um eine Barrett Schleimhaut handelt.

Nun meine Frage:

Mein Arzt meinte, wir sollen ihn einfach jährlich kontrollieren und da es keine bösartige Veränderung gibt, gibt es auch keine indikation diesen zu entfernen, da die Komplikationen, welche auftreten könnten, (Zitat: "für so etwas harmloses") viel zu groß wären.

Ist das denn alles so korrekt? Er meinte auch, dass er soetwas noch nicht gesehen hat.
Ist das jetzt harmlos oder muss ich mir gedanken machen?

Danke schon mal für Ihre Antwort.

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Lifeline Gesundheitsteam
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03.03.2016, 20:31 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Patrick88,

Speiseröhrenpolypen sind in der Regel gutartig. Ein Barrett Syndrom sollte in der Tat regelmäßig kontrolliert werden. 

Ob Ihr Polyp soweit harmlos war, kann nur der Pathologe feststellen. 

Was wurde Ihnen denn im Bezug auf den Reflux bzw. die Hernie geraten? 

Wir wünschen gute Besserung - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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04.03.2016, 00:35 Uhr
Kommentar

Hallo und vielen Dank für Ihre Antwort!

Ich habe Pantoprazol sowie Anweisungen zum Essverhalten gegen meine Reflux bekommen.

Wegen des Polyps habe ich bereits einen Befund der Pathologie,
ich hoffe es ist okay, wenn ich Ihnen diesen her herein schreibe,
da ich nur die Hälfte verstehe und echt froh wäre, noch eine zweite Beurteilung bei so einem Thema zu hören. Vielen Dank schon mal!

Makroskopie 1.Duodenum: 4Partikel, 2.Bulbus: 1Partikel,
3.Antrum: 1Partikel, 4.Corpus: 2Partikel;
4. Hernie, polypös: 8Partikel/Minipartikel

Mikroskopie:
1./2. Zotten-Krypten-Relation 3:1; intaktes becherzellenreiches Zottenepithel und gehörig viele Paneth-Körner-Zellen am Lieberkühnschen Drüsengrund sowie einzelne von Brunnersche Drüsen. Keine erhöhten Leukozytenzahl, PAS-positiv SPC-Zellen, Lymphangiektasien oder sichel- bzw. halbmondförmige Trophozoiten.
3. Intaktes Deckepithel, schlanke Leistenspitzen, schmaler mukoider Drüsenkörper; enzündungszellfreie Tunica propria. Teilweise parietalzelliger Drüsenkörper.
4. Breite ortstypische Mucosa mait einer Leistenspitzen - Drüsenkörperrelation von 1:4; intaktes Deckepithel, enzündungszellfreier, parietalzellreicher Drüsenkörper.
5. Gering verbreitertes Stratum germinativum (teilweise auf 50% der Gesamtbreite) und elongierte Reteleisten sowie Erythrozytenfülle der papillären Kapillaren. Maximal 4 intraepitheliale eosinophile Granzlozyten/HPF. Fokaler Ersatz des fovoeolären Epithels durch ein spezialisiertes metaplastisches intestinalisiertes Epithel:
(Enterozyten-ähnliche Zylinderepithelien, Alzian-PAS positiv Becherzellen). Papilläre-polypoides Leistenspitzenoberflächenrelief, geringgradige Stromafibrose und Kapillarektasie.

Beurteilung:
1. - 4. Duodenum-, Bulbus duodeni, Intermediärzonen- und Corpusschleimhaut ohne morphologisch fassbaren pathologischen Befunde.

5. Geringgradige hyperregeneratorische Ösophagopathie bei chronischer gastroösophagealer Refluxkrankheit (GERD).
Barrettschleimhaut vom Typ der inkompletten intestinalen Metaplasie ohne intraepitheliale Neoplasie (etwa 20% der Biopsiefläche) und polypoide favoeloäre Hyerplasie der Cadialschleimhaut (sog. Refluxpolyp).

Kein Anhalt für Zöliakie, Morbus Whipple oder Giardiasis; kein
H. pylori-Nachweis. Kein Anhalt für Malignität.

Vielen Dank für Ihre Mühen.

Lifeline Gesundheitsteam
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05.03.2016, 14:32 Uhr
Antwort von Lifeline Gesundheitsteam

Hallo Patrck88,

der Pathologe beschreibt im Endeffekt, dass in Ihrem Magen soweit alles normal ist und in Ihrer Speiseröhre die schon oben besprochene Refluxveränderung vorliegt. Wichtig ist nun, den Reflux zu behandeln und die Veränderung regelmäßig zu kontrollieren. Besprechen Sie dies mit Ihrem Gastroenterologen. 

Wir hoffen, wir konnten Ihnen weiterhelfen - Ihr Lifeline Gesundheitsteam

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